Dem Jubel über die Meisterschaft folgte der Frust über den Nicht-Aufstieg: Die Dragons Rhöndorf treten in der Saison 2024/25 nicht in der Pro A an.
Trotz sportlicher QualifikationMeister Rhöndorf steigt nicht in die Pro A auf
Wie gewonnen, so zerronnen. Der Pro-B-Meister Dragons Rhöndorf hat das sportliche Aufstiegsrecht in die Pro A nicht wahrgenommen und wird in der kommenden Basketball-Saison also weiter in der Pro B starten, höchstwahrscheinlich erneut in der Südgruppe.
In der offiziellen Pressemitteilung der 2. Basketball-Bundesliga wurde das so kommuniziert: „Da die Rhöndorfer keine Lizenz für die Pro A eingereicht haben, werden sie wieder in der Pro B an den Start gehen.“ Der Klub aus Bad Honnef fühlte sich daraufhin bemüßigt, seinerseits mit einer offiziellen Stellungnahme zum Lizenzierungsverfahren zu antworten. Und die lautete folgendermaßen: „Wir haben zum 15. April einen Antrag auf Lizenzierung gestellt. Fristgerecht und sowohl für die Pro B als auch für die Pro A. Wir sahen uns allerdings gezwungen, letzteren Antrag zum 10. Mai zurückzuziehen.“
Der Grund hierfür war, „dass sich die Planungs- und Nachweiszeit für uns zu diesem Zeitpunkt als zu risikobehaftet dargestellt haben“. Dragons-Geschäftsführer Yannick Arenz stellt allerdings klar, dass sich der Verein in Gesprächen mit der Liga „intensiv um eine Wiederaufnahme des Pro-A-Lizenzierungsverfahrens bemüht“ habe. Und dann fügt er noch hinzu: „Nach heutigem Stand erfolglos.“
Yannick Arenz verlässt Dragons Rhöndorf
Wesentlich für die Rücknahme des besagten Antrags waren zu erfüllende Standards mit einem zusätzlichen Finanzvolumen von 60.000 bis 80.000 Euro – unter anderem für mobile Basketballanlagen, LED-Werbebanden und eine Erweiterung der digitalen Spielstand-Anzeige. Hinzu kam die Zwangssituation durch die Liga-Statuten, dass für den Fall der Nicht-Erteilung der Pro-A-Lizenz direkt eine Rückstufung in die Regionalliga erfolgt wäre.
Wie der somit noch freie Teilnehmerplatz in der Pro A besetzt wird, will die Liga zeitnah mitteilen. Aus Rhöndorfer Sicht ist es nicht der einzige Schlag ins Kontor. Geschäftsführer Arenz, einer der wesentlichen Architekten des größten Erfolgs der Dragons in der jüngeren Vergangenheit, hat den Klub inzwischen verlassen und widmet sich einer neuen beruflichen Herausforderung abseits des Leistungssports.
Noch vor kurzem hatte er mit einem Urschrei die Meisterschaft bejubelt. Nun sagt er: „Ich bin stolz auf das, was wir gemeinsam erreicht haben. Es fällt mir nicht leicht zu gehen. Die Dragons sind, waren und bleiben für mich eine Herzensangelegenheit.“ Der 24-Jährige wechselt zu einem Lebensmittel-Filialbetrieb.
Für Dragons-Headcoach Stephan Dohrn macht die aktuelle Situation keinen Unterschied: „Ich habe einen Vertrag und den werde ich erfüllen. Deshalb habe ich auch keine Gespräche mit anderen Vereinen geführt.“ Dass er die nächste Saison lieber in der Pro A bestritten hätte, daraus macht er keinen Hehl: „Natürlich. Aber ich glaube an mein Konzept und sehe die Chance, es erneut in der Pro B beweisen zu können. Ich gehe davon aus, dass wir 50 Prozent des Kaders halten können. Mehr wären es auch in der Pro A nicht gewesen.“
Aktuell ist man mit allen Spielern im Gespräch. Sowohl mit den bisherigen als auch mit potenziell neuen. Der Vereinsvorsitzende Klaus Beydemüller sieht keinen gravierenden Wettbewerbsnachteil durch die aktuelle Entscheidung gegen die Pro A und die Personalie Arenz: „Es ist ohnehin schwierig, wenn man in den Playoffs bis ins Finale kommt. Ganz einfach, weil man gegenüber der Konkurrenz Zeit verliert. Aber die Suche nach einem neuen Geschäftsführer läuft auf Hochtouren – und alle anderen wichtigen Gespräche ebenfalls.“
Auch der andere Pro-B-Finalist RheinStars Köln hat im Übrigen keine Lizenz für die Pro A erhalten. Aufgrund einer fehlenden Spielstätte, die den von der 2. Basketball-Bundesliga festgelegten technischen Richtlinien entspricht.