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MittelrheinligaDerby Hennef gegen Siegburg findet unter Flutlicht statt

Lesezeit 4 Minuten
Hennefs Trainer Fatih Özyurt (links) im Gespräch vor dem letzten Derby mit Siegburgs Trainer Alexander Otto.

Hennefs Trainer Fatih Özyurt (links) im Gespräch vor dem letzten Derby mit Siegburgs Trainer Alexander Otto.

Am Freitagabend um 20 Uhr ist Anstoß des kreisinternen Vergleichs in der fünfthöchsten deutschen Klasse.

Zweimal in der Saison findet in der Fußball-Mittelrheinliga ein ganz besonderes Spiel statt. Bei nur zwei Vertretern aus dem Kreis Sieg ist also zweimal in der Saison Derbyzeit angesagt. Mit Blick auf den Spielplan ist dieses brisante Duell am dritten Spieltag angesetzt – also genau am kommenden Wochenende. Auf Wunsch der Heimmannschaft treffen der FC Hennef 05 und der Siegburger SV 04 bereits am Freitagabend um 20 Uhr auf dem Rasen des Anton-Klein-Sportparks aufeinander.

„Ich würde am liebsten immer freitagabends spielen“, freut sich Hennefs Trainer Fatih Özyurt auf Flutlicht-Atmosphäre und hoffentlich auf viele Zuschauer. Nach dem durchwachsenen Saisonstart mit zwei Punkten aus zwei Spielen, bereiten ihm vor allem die Ausfälle Kopfzerbrechen.

Hennef hat die jüngste Truppe der Liga

Schon beim glücklichen 0:0 beim FC Hürth am vergangenen Sonntag musste er bei der Aufstellung ganz schön improvisieren. Mit Ansgar Pflüger, Hajdar Shala, Sertan Yigenoglu und Yehor Kokot sagten gleich fünf Stammkräfte verletzungsbedingt ab. Marvin Mundil zog sich in Hürth eine Schienbein-Verletzung zu und Shahin Biniazz konnte unter der Woche wegen Fiebers nicht trainieren.

Bei dem kleinen Kader von nur 19 Feldspielern sowie dem jüngsten Kader der Liga mit nur 21,4 Jahren Durchschnittsalter sind Özyurts Kopfschmerzen durchaus nachzuvollziehen. „Wir haben mittlerweile vier A-Jugendliche hoch gezogen, die bei uns mit trainieren. Ich weiß wirklich nicht, wer von den Ausfällen am Freitag zum Einsatz kommen kann“, spricht er von einem komplizierten Situation. Zudem habe er bei 16 Abgängen und elf Zugängen eh fast eine komplett neue Truppe formieren müssen und nun müssten auch noch permanent Spieler auf ungewohnten Positionen spielen.

Auch wenn er von zwei liegengelassenen Zählern zum Auftakt gegen Pesch spricht und dem schmeichelhaften Punkt in Hürth, so will er die Favoritenrolle noch nicht ganz an den Gegner abgeben. „Aus der Not entstehen Helden“, baut er auf puren Kampfgeist und hofft, dass sich jeder seiner Akteure zerreißen wird.

Siegburg gewann letzte Saison im Kreispokal

Für den Gegner ist er bei bislang optimaler Punktzahl natürlich voll des Lobes. „Die Siegburger haben eine überragende Vorbereitung gespielt und einen überragenden Saisonstart hingelegt. Sie werden mit vollem Selbstvertrauen bei uns auflaufen“, fügt er an. Mit seinem Gegenüber Alexander Otto verstehe er sich sehr gut. Seitdem dieser bei den Kreisstädtern angeheuert habe, würde er sich mit seinem Kollegen sehr häufig austauschen. Nur in dieser Woche blieb das Telefon stumm.

In der vergangenen Saison gewannen beide Mannschaften ihre Partien auswärts mit 3:1. „Diesen Bann wollen wir natürlich brechen“, so Özyurt, der aber auch genau weiß, dass immer jeweils das Team als verdienter Sieger vom Platz gegangen ist, das in der Tabelle besser stand und aktuell einen Lauf hatte.

Interessanter Weise geht die Serie der Auswärtssiege sogar noch eine Saison weiter zurück. In der Spielzeit 2023/23 siegte der SSV 04 in Hennef mit 5:2 und die Hennefer gewannen ein halbes Jahr zuvor in Siegburg mit 2:0. Zudem gab es auch noch im Kreispokal im August 2023 einen 3:0-Auswärtserfolg der Kreisstädter.

Es ist angerichtet für das Lokalderby am Freitagabend um 20 Uhr.

Es ist angerichtet für das Lokalderby am Freitagabend um 20 Uhr.

Angesprochen auf die Auswärtsserie in den letzten fünf Duellen der beiden Teams, käme es Siegburgs Trainer Alexander Otto eine Fortsetzung nicht ungelegen. „So kann es gerne witergehen“, sagt er. Natürlich fahre sein Team mit zwei Siegen im Gepäck mit breiter Brust nach Hennef, aber er warnt auch: „Hennef hat in der Liga auch noch nicht verloren.“

Dabei erwartet er einen heißen Tanz und geht davon aus, dass gleich mehrere angeschlagene Hennefer Akteure auf die Zähne beißen werden. Außerdem fange die Partie beim Stande von 0:0 an und alles vorherige würde in so einem spannenden und sicherlich auch emotionsgeladenen Lokalkampf nicht zählen.

Aus seinem 20-Mann-Kader stehen ihm immerhin alle Akteure zur Verfügung und bei Weitem würde im Spiel seiner Truppe noch nicht alles rund laufen. „Es gibt noch reichlich Baustellen und die Truppe hat noch reichlich Entwicklungspotenzial“, fügt Alexander Otto an. Man sei Mitten im Prozess und die Jungs wüssten, woran sie arbeiten müssten. „Wir haben es gerade gegen Schafhausen nicht geschafft, über 90 Minuten die Spielkontrolle zu behalten“, spricht er den 1:1-Ausgleichtreffer an. Immerhin kamen die Kreisstädter schnell wieder in die Spur und gewannen das Spiel nach dem 2:0-Auftaktsieg in Porz noch mit 3:1.

Tabellenführer sind die Siegburger damit aber noch lange nicht. Mit dem TuS Königsdorf, dem FV Endenich und dem Bonner SC haben bislang vier Teams eine weiße Weste und Endenich und der BSC stehen mit dem besseren Torverhältnis vor dem SSV 04.