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Trotz 1,96-Punkte-SchnittsRW Hütte trennt sich von Florian Leuschner

Lesezeit 3 Minuten
Florian Leuschner

Florian Leuschner ist nicht mehr Cheftrainer von RW Hütte.

Florian Leuschner (34) und RW Hütte gehen getrennte Wege. Keineswegs aus sportlichen Gründen.

Die meisten Anhänger des Fußball-A-Ligisten Rot-Weiß Hütte staunten nicht schlecht. Als die Partie am Sonntag beim SV Hellas Troisdorf (0:1) angepfiffen wurde, fehlte Florian Leuschner (34) auf der Trainerbank der Gäste. Und er wird so schnell auch nicht wieder dorthin zurückkehren, schließlich ist er nicht mehr Chefcoach des Tabellensechsten.

Die Trennung ist durchaus überraschend, schließlich hatte Leuschner die Mannschaft vor genau einem Jahr übernommen und in 29 Spielen satte 57 Punkte eingefahren. „Die sportliche Bilanz ist stark“, räumt Abteilungsleiter Walter Meinhardt ein. „Florian hat die Mannschaft aus einer sehr schwierigen Situation heraus ins sichere Gewässer geführt. Für seine tolle Arbeit sind wir ihm sehr dankbar.“

Co-Trainer Heinz Leo übernimmt

Trotzdem geht man nun getrennte Wege. Eine Tatsache, die Meinhardt folgendermaßen begründet: „Es gab keine Basis mehr zwischen Trainer und Mannschaft, sie haben jeglichen Bezug zueinander verloren. Florian hatte zuletzt keinen Zugriff mehr auf die Spieler. Dieser Eindruck hatte sich Woche für Woche verstärkt – bis zu einem Punkt, an dem es aus meiner Sicht einfach nicht mehr gesund und zielführend war.“

Am Sonntag wird erneut der bisherige Co-Trainer Heinz Leo das Kommando an der Seitenlinie übernehmen. „Wir haben mit Heinz vereinbart, dass wir uns nach diesem Spiel zusammensetzen und dann ausloten, ob und wie eine weitere Zusammenarbeit möglich ist“, ergänzt Meinhardt.

Scheinbar gab es den einen oder anderen Führungsspieler, der gerne mehr Macht gehabt hätte
Florian Leuschner, Ex-Trainer von RW Hütte

Leuschner selbst, der in der Hinrunde der Saison 2022/23 noch die zweite Mannschaft von RW Hütte (Kreisliga C) trainiert hatte, zeigte sich von der Entwicklung „enttäuscht. Ich bin aber niemand, der zuerst mit dem Finger auf andere zeigt. Stattdessen schaue ich, was ich falsch gemacht habe. In puncto Ansprache kann ich mich sicherlich noch verbessern.“

Gleichzeitig stellt er unmissverständlich klar: „Ich als Trainer entscheide, wen ich als Neuzugang haben will, wen ich aufstelle und wie wir taktisch vorgehen. Scheinbar gab es den einen oder anderen Führungsspieler, der gerne mehr Macht gehabt hätte.“

Dabei war Leuschner bereits Kompromisse eingegangen: Auf Wunsch der Mannschaft reduzierte er das wöchentliche Training von drei auf zwei Einheiten. „Dafür haben wir eine halbe Stunde länger trainiert, was zuletzt aber offensichtlich auch nicht mehr gewünscht war. Mir war immer wichtig, dass jeder Spieler, der ein Problem hat oder anderer Meinung ist, zu mir kommen kann. Anscheinend wurden Probleme aber woanders besprochen“, so Leuschner.

Gerne hätte er den im Sommer vorgestellten Drei-Jahres-Plan, laut dem RWH spätestens in der Saison 2025/26 ans Tor zur Bezirksliga klopfen will, in die Tat umgesetzt. Doch Leuschners Zeit bei RW Hütte ist abgelaufen. Trotz starker Punktausbeute wohlgemerkt.