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Feuerwehr, RettungsdienstSo bereiten sich die Einsatzkräfte in Rhein-Sieg auf die Silvesternacht vor

Lesezeit 3 Minuten
In der Silvesternacht haben die Feuerwehren in der Regel viel zu tun, hier ein Brand in Hennef-Uckerath am 1. Januar 2023.

In der Silvesternacht haben die Feuerwehren in der Regel viel zu tun, hier ein Brand in Hennef-Uckerath am 1. Januar 2023.

Mit einer höheren Zahl von Einsatzkräften und Einsatzbereitschaft im Hintergrund gehen Kommunen und Organisationen in die Nacht des Jahreswechsels.

Während in Köln der Dom von etwa 400 Polizisten geschützt wird, gehen die Sicherheitsbehörden im Kreis gelassen, aber vorbereitet in die Silvesternacht. „Die Wachen haben ihren Personalansatz erhöht und sind mit mehr Fahrzeugen auf der Straße unterwegs“, erklärte Polizeipressesprecher Stefan Birk auf Anfrage. Anlassbezogen werde es vermehrt Einsätze geben.

„Aber wir haben keine so ausgeprägte Kneipenszene wie in Köln.“ Im Kreis gibt es auch keine Brücken, wo sich viele Feiernde versammeln und wo gezielt Raketen auf Menschen abgeschossen werden. Eine BAO, eine besondere Aufbauorganisation, mit der größere Lagen abgearbeitet werden, ist vorgeplant, aber nicht aktiv.

An der Kapelle St. Isidor in Halberg trafen sich viele Lohmarer, um das Jahr 2023 mit Feuerwerk zu begrüßen.

An der Kapelle St. Isidor in Halberg trafen sich viele Lohmarer, um das Jahr 2023 mit Feuerwerk zu begrüßen.

„Sie kann aber binnen kürzester Zeit hochgefahren werden“, so Birk weiter. Es gibt im Hintergrund Einsatzbereitschaft, die Polizei kann schnell auf mögliche Anforderungen reagieren. Hinweise auf Anschlagsszenarien oder politische Auseinandersetzungen, etwa im Zusammenhang mit dem Nahost-Konflikt, gebe es nicht.

Genügend Personal wird da sein.
Herbert Maur, Leiter der Feuerwehr Sankt Augustin

Auch für die Feuerwehren ist der Jahreswechsel kein besonderer Anlass, sondern eine Nacht wie jede andere. Allerdings ist festgelegt, wer an diesem Abend keinen Alkohol zu sich nimmt und mit in Einsätze fährt. „Wer getrunken hat, rückt nicht mit aus“, versichert Herbert Maur, Leiter der Sankt Augustiner Feuerwehr. „Wir haben keine Warnmeldungen, die bekommen wir sonst von der Polizei.“ Er selbst und seine Stellvertreter stehen zur Verfügung. „Genügend Personal wird da sein.“

Ähnliche Modelle gebe es bei den Feuerwehren aller Kommunen, weiß Kreisbrandmeister Stefan Gandelau. Denn in den vergangenen Jahren habe es zumindest zahlreiche Kleinbrände gegeben. Durch die zunehmende Zahl an Batterien ist diese Gefahr noch größer. Im vergangenen Jahr hatte der Wind die leer geschossenen Pappkartonbehälter immer wieder entzündet. Wie 2022 hat Feuerwerkshersteller Weco gute Geschäfte gemacht, es wird also viel geböllert werden.

In Siegburg gibt es die einzige Böllerverbotszone im rechtsrheinischen Kreisgebiet

„Wir haben keine besonderen Hinweise auf Sturm oder Flutgeschehen“, ergänzt Gandelau. Deshalb konnte er auf Anfrage aus Niedersachsen auch ein Beaver-System, einen mobilen Hochwasserschutz anbieten. Das steht zur Abholung bereit. Silvester werde wohl so wie jedes andere auch. Vermutlich werde es zu Bränden kommen, wenn etwa Raketen auf Balkonen zünden. Gandelau hat ebenfalls Dienst: „Wir harren der Dinge, die da kommen.“

In Siegburg ist die einzige Böllerverbotszone im rechtsrheinischen Kreisgebiet eingerichtet. „Es gibt keine besonderen Absperrungen“, betont Björn Langer von der Pressestelle der Kreisstadt. „Drei Zweier-Teams des Ordnungsdienstes werden in der Zone unterwegs sein“, so Langer weiter. Sie sollen die Einhaltung des Verbots sicherstellen. Ein weiterer Beamter sitze in der Leitstelle.

Lediglich der Rettungsdienst wird für die Nachtschicht zusätzliche Fahrzeuge in Dienst stellen, wie der Ärztliche Leiter Rettungsdienst, Christian Diepenseifen, berichtet. Er selbst wird im Führungsdienst in Bereitschaft sein.

In Hennef und Bornheim werden zwei weitere Notärzte im Einsatz sein. Zudem werden zwei Rettungswagen zusätzlich besetzt, jeweils im Osten und Westen des Kreisgebiets. In Sankt Augustin kann darüber hinaus schnell ein dritter ausrücken, neben dem regulären Fahrzeugpark, der den Rettungsdienstbedarf deckt.