Rhein-SiegUnternehmen testen regelmäßig und bereiten sich fürs Impfen vor
Rhein-Sieg-Kreis – Nicht nur in den Kommunen gibt es eine Vielzahl von Schnelltestzentren, auch größere Unternehmen bieten diese Tests ihren Mitarbeitern an. Außerdem bereiten sich die großen Unternehmen auch auf die Impfungen durch Betriebsärzte vor. Vier Beispiele aus der Region.
Der Maschinenbauer
Mit Infrastruktur und technischer Ausstattung sorgte der Troisdorfer Maschinenbauer Reifenhäuser im Frühjahr 2020 dafür, dass eine Mehrheit der Beschäftigten zuhause arbeiten konnte. „Wir haben die Pandemiebekämpfung sehr ernst genommen“, betont Geschäftsführer Ulrich Reifenhäuser.
Seit Ostern stelle daher das Unternehmen den Beschäftigten an allen deutschen Standorten auch Selbsttests zur Verfügung. „Aufgrund der hohen Akzeptanz“ – die Teilnahme ist freiwillig – wurde bei Reifenhäuser vor kurzem die Frequenz der Selbsttests auf zwei in jeder Woche erhöht: Montags und mittwochs absolvieren die Beschäftigten einen Spucktest. Fällt dieser positiv aus, ist das Krisenteam des Unternehmens zu benachrichtigen. Auch an den Corona-Impfungen werde sich das Unternehmen bei Bedarf beteiligen, kündigte der Geschäftsführer an. „Wenn die Impfreihenfolge gelockert wird, sind wir natürlich auch bereit, eine Impfung durch unseren betriebsärztlichen Dienst für alle Mitarbeiter umzusetzen“, sagt Ulrich Reifenhäuser. (dk)
Der Automobilzulieferer
Bei ZF Sachs in Eitorf wurde bereits vor Einführung der Testpflicht für Unternehmen entschieden, all jenen Mitarbeitern, die nicht ausschließlich im Homeoffice arbeiten können, zwei Selbsttests wöchentlich zur Verfügung zu stellen. Man beziehe diese Tests direkt vom Hersteller und habe an den deutschen Standorten insgesamt mehr als eine Viertelmillion Tests an die Mitarbeiter ausgegeben, teilt ein Unternehmenssprecher auf Anfrage mit.
Der Automobilzulieferer habe Anfang März eine Task Force gegründet, die Strategien für das Testen und Impfen der Belegschaft entwickelt habe. „Sobald ZF Impfstoff zur Verfügung steht, wollen wir startklar sein, um die Belegschaft intern versorgen zu können“, sagt der Sprecher.Dies sei jedoch nur ein Zusatzangebot, gebe es vorher ein Impfangebot am jeweiligen Wohnort, sollten die Mitarbeiter dies in Anspruch nehmen. (seb)
Der Druckfarbenhersteller
„Allen Mitarbeitenden, die am Standort aus betrieblichen Gründen in Präsenz arbeiten müssen, bieten wir zweimal pro Woche an, einen Selbsttest zu machen“, erläutert Bettina Horenburg, Leiterin der Öffentlichkeitsarbeit für das international operierende Siegwerk.
1025 Mitarbeiter sind am Stammsitz in Siegburg beschäftigt. Über die Vorgesetzten würden die Testergebnisse nachgehalten, um gegebenenfalls weitere PCR-Tests zur weiteren Klärung anzustoßen und Infektionsketten direkt unterbrechen zu können.
Auf das Thema Impfungen bereite sich das Siegwerk vor: „Wir planen, unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter am Standort durch unseren Betriebsarzt und ein extra dafür erweitertes Team impfen zu lassen, sobald die noch geltende Impf-Priorisierung aufgehoben wird“, teilt Horenburg mit. Wenn genügend Dosen zur Verfügung stünden, rechne man mit rund zwei Wochen Zeit für die Impfungen. (ah)
Das Chemie-Unternehmen
Bei Evonik Industries in Niederkassel-Lülsdorf werden – wie an allen anderen Firmenstandorten – die Beschäftigten bereits seit rund einem Jahr anlassbezogen getestet. „Konkret heißt das, wir testen Verdachtsfälle und mögliche Kontaktpersonen mit PCR-Test und seit dem Herbst auch mit Schnelltests jeweils beim Werksärztlichen Dienst“, sagt Firmensprecherin Stefanie Prescher.
Das könnte Sie auch interessieren:
Ergänzend komme man der Testangebotspflicht nach, indem man Beschäftigten Selbsttests nach Hause schicke. „Damit versorgen wir nicht nur die in Präsenz vor Ort arbeitende Belegschaft mit einem Testangebot, sondern auch jene, die mobil arbeiten“, so die Evonik-Sprecherin. So würden alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Deutschland erreicht und persönliche Begegnungen in Testausgabestellen vermieden. (pf)