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Bohrungen an der A 59Vorbereitungen für vierte Spur bei Sankt Augustin laufen

Lesezeit 2 Minuten

Während die Autos vorbeirasten, schraubte das Bohrteam seelenruhig Stange auf Stange aufeinander, bis eine Bohrtiefe von 30 Metern erreicht war.

Sankt Augustin – Die Vorbereitungen für einen möglichen Ausbau der Autobahn 59 laufen weiter. Das Planfeststellungsverfahren dazu begann im Jahr 2016. Seinerzeit wurden 130.000 Autos gezählt, die diesen 3,3 Kilometer langen Abschnitt zwischen den Autobahndreiecken Sankt Augustin-West und Bonn-Nordost an einem Werktag benutzten.

Daher soll eine vierte Fahrspur ergänzt werden. „Noch ist nichts entschieden, aber vorbereitende Untersuchungen werden gemacht“, berichtet Sebastian Bauer, Pressesprecher der Autobahngesellschaft Rheinland. Deswegen war eine Fahrspur am Wochenende gesperrt. Bodenproben wurden aus 30 Metern Tiefe herauf geholt.

Ein Stein stellte sich quer

Alexander Peekhaus steuert das Bohrgerät von Hand. Langsam werden die drei Meter langen Eisenstäbe Stück für Stück in den Boden getrieben. „Zuerst machen wir eine Vorbohrung, um die Beschaffenheit des Bodens zu erkunden“, erklärt er die Etappen der Arbeit. Wenn alles „erkundet ist, wird die Probe gezogen“. Dann stockt das Bohrgestänge leicht. Ein Stein hat sich quer gelegt. Doch zum Glück ist es keine feste Schicht. Der Stab gleitet nach kurzem Ruckeln weiter in die Tiefe. In beschrifteten Kisten werden die Bodenproben gesammelt.

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„Ein Ingenieurbüro wird sie untersuchen“, erklärt Bauer. Für die ersten acht Meter sind die Proben schon gezogen. In der Kiste für die Tiefe von sieben bis acht Metern ist eine Mischung aus Kieselsteinen und sandiger Erde zu erkennen. „Die Arbeiten beziehen sich nur auf den reinen Straßenbau. Sollten Brücken oder Unterführungen gebaut werden, müssen dafür weitere Bohrungen im Boden gemacht werden“, erklärt Bauer.

Lärmschutz auch ohne Ausbau

Ein wichtiges Thema beim Ausbau von Straßen ist der Lärmschutz. Dieser soll für die angrenzenden Sankt Augustiner Stadtteile Menden und Meindorf entscheidend verbessert werden. Ratsmitglied und Ortsvorsteher Martin Metz (Grüne) fordert jedoch, dass der Lärmschutz auch ohne Ausbau der A 59 verbessert wird.

In Fahrtrichtung Köln werden 2,3 Kilometer, in Richtung Bonn rund 1,8 Kilometer Lärmschutzwände und -wälle gebaut.

Auf Höhe der Wohnbebauung entstehen Lärmschutzwände mit bis zu neun Metern Höhe. Auch soll lärmmindernder Asphalt in den Straßenbelag eingebaut werden. (vr)

Doch nach der Bundestagswahl können sich nun wieder Dinge ändern. Die sogenannte Rheinspange wird seit einiger Zeit diskutiert. Noch ist sie nicht beschlossen. Die geschätzten Verkehrszahlen für das Jahr 2030 könnten sich verändern, wenn die Autos über eine neue Rheinquerung andere Wege nähmen. „Das muss berücksichtigt werden“, so Bauer. Die prognostizierten Zahlen lägen bei 139.800 Autos. Daraus ergebe sich ein Änderungsbedarf an den Planfeststellungsunterlagen, die gerade erarbeitet werden. 2022 sei daher die Offenlage eines zweiten Deckblatts vorgesehen.