Stabswechsel im HangarFliegergruppe der Bundespolizei bekommt neuen Chef
Sankt Augustin – Es war schon ein besonderer Wechsel des Führungspersonals, wie allein ein Blick auf die Gästeliste bewies. Vertreter aus Politik, Behörden, Wirtschaft, Führungskräfte von Bundeswehr und anderen Bundespolizeibehörden sowie von Sicherheitsbehörden aus dem Ausland waren in den Hangar nach Hangelar gekommen, um die offizielle Einführung Torsten Hallmanns als Chef der Bundespolizei-Fliegergruppe mitzuerleben.
Hallmann war Minuten zuvor von Ministerialdirektorin Dagmar Busch aus dem Bundesinnenministerium zum Leitenden Polizeidirektor befördert worden. Zu den Gästen gehörte auch Matt Vernon von der Tactical Helicopters Unit des FBI.
„Herausragende“ Dienststelle wird gelobt
Als herausragende Dienststelle bezeichnete der Präsident der Bundespolizeidirektion 11, Olaf Lindner, die 93 Maschinen umfassende Hubschrauberflotte. Als Kommandeur der GSG 9 schon hatte er die Dienste in Anspruch genommen und mit dem scheidenden Leiter, Thomas Helbig, eng zusammen gearbeitet. Der wechselt nach Berlin und ist in der neu geschaffenen Direktion, die die Spezialeinheiten wie Fliegergruppe und GSG 9 zusammenfasst, Vizepräsident.
Es sei der einzige Disput gewesen, wie Lindner verriet, welche der beiden Aufgaben damals nun die schönere gewesen sei. Beide behielten ihre klare Auffassung, die nach wie vor wohl nicht dieselbe ist. Einig waren sie sich darin, dass die Hubschrauberflotte ein wichtiger Akteur in der Sicherheitsarchitektur Deutschlands sei. Mit Helbig verbindet Lindner viele Erinnerungen, Flüge in die Wüste, nach Somalia und Israel. Und das letzte Geleit für Altbundeskanzler Helmut Kohl, Helbig als Pilot, Lindner als Sargträger.
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Die Vizepräsidentin des Bundespolizeipräsidiums, Ulrike Meuser, skizzierte das Aufgabenspektrum, vom Schutz der Grenzen und Bahnanlagen bis zu humanitären Hilfseinsätzen im In- und Ausland. Und sie lobte ihren Vizepräsidentenkollegen nach zehn Jahren an der Spitze als Kopf und Herz der „Air Helbig“. Seinem Nachfolger sprach sie das Vertrauen aus, er habe von Anfang an auf diese Position hin gearbeitet. Busch gab Hallmann mit auf den Weg, dass in mehreren Haushaltsjahren die Hubschrauberflotte modernisiert werden müsse.
Helbig mahnte an, den Faktor Mensch nicht gering zu achten, warnte vor dem Informationsnomaden, wie ihn Stanislaw Lem beschrieb. Bewegend war sein Dank an die Angehörigen der Bundespolizisten, die bei Helikopterabstürzen gestorben sind und die zu seiner Verabschiedung gekommen waren. Und als er sich bei seiner Frau Monika und seinen Kindern bedankte, brach ihm die Stimme, standen ihm Tränen in den Augen. Als erst siebter Leiter der Fliegergruppe in deren 64-jähriger Geschichte wurde Hallmann ebenfalls sehr emotional und dankte seinem alten Chef für sein „unendliches Vertrauen“.