AboAbonnieren

Motorradclub in der BundespolizeiSankt Augustiner Biker bieten Touren gegen Spende an

Lesezeit 3 Minuten
Biker_Bundespolizei1

Geführte Touren veranstalten die „Biker bei der Bundespolizei“, um wie jedes Jahr Spenden zu sammeln.

Sankt Augustin – Kein Bikercamp, kein Gottesdienst, also keine Spende? Das ist keine Option für den Verein „Biker in der Bundespolizei“. Auch wenn das traditionelle Treffen in Hangelar zum dritten Mal in Folge pandemiebedingt ausfallen muss, soll das Spendenziel konsequent verfolgt werden. Ist ein Camp nicht möglich, geht die Truppe, an deren Spitze Friedhelm Bepperling steht, kreative, neue Wege, um an das Geld anderer Leute zu kommen.

Spätestens am 11. Juni soll es einen warmen Segen für den Kindergarten Kreuzweingarten im Kreis Euskirchen geben. Die Einrichtung ist von der Flut am 15. Juli schwer beschädigt worden. Die Außenanlagen, gestaltet als Matschspielplatz – welch Ironie –, sind komplett weggespült worden.

Fürs Gelände um die Kita fehlt das Geld

Das Gebäude selbst hat die Stadt zwar weitgehend wieder herrichten können, für die Gestaltung des Geländes drumherum fehlen aber Mittel. Da ist jetzt erstmal nichts.

Die Biker wollen nun Gas geben, nicht den Hahn aufreißen, sondern mit mehreren Veranstaltungen Bargeld organisieren. „Wir werden Touren anbieten, durchgeführt von erfahrenen Tourguides“, erklärt Bepperling eine der Ideen. Die sind zwar erstmal umsonst, aber: „Dafür erwarten wir eine Spende.“ Und bitte nicht zu kleinlich.

Mehrere Ausfahrten sind geplant, darunter auch Wochenendtouren. Da ist allerdings ein fester Beitrag vorgesehen. Neben den Ausflügen planen die Motorradbegeisterten weitere Veranstaltungen.

Biker_Bundespolizei2

In der Spardose ist noch viel Platz für Geldspenden.

Dazu gehören ein Schrauberkurs, eine Schulung für die Tourenplanung mit Navigationsgeräten und ein spannendes Seminar namens „First Aid Highway“, Erste Hilfe vor Ort. Auf dem Parcours gilt es, Verletzte im Gelände zu finden und zu versorgen. Kurven- und Fahrsicherheitstraining stehen ebenfalls auf dem Programm.

Selbstkritisch sagen die Biker in der Bundespolizei, dass es noch zu viele rücksichtslose Fahrer gebe. Deshalb wollen sie auch das Image aufpolieren. „Wir sind nicht die Raser, es geht nicht nur um den Lärm“, erklärt Armin Roseck, der selbst eine BMW mit 165 PS fährt.

Das könnte Sie auch interessieren:

Seine Frau Claudia bezeichnet sich selbst sogar als Teil der „Blümchenpflücker-Fraktion“, sie fährt gern gemütlich mit ihrer 64-PS-Yamaha. Aber genau das soll ja möglich gemacht werden. Bepperling, selbst erst seit 2011 im Besitz eines Motorradführerscheins, fährt bei den Touren nur mit Warnwesten und Licht.

Er will jetzt das belgische Tour-System ausprobieren. Gruppen fahren zu zehnt, jeder, wie er will, nur der Tourguide darf nicht überholt werden. An jeder Abbiegung bleibt einer stehen, bis die nächste Gruppe kommt. „Das erhöht den Spaß“, ist sich der Vereinsvorsitzende sicher.

Die Informationen zu den Aktionen gibt es auf der Internetseite. Und nächstes Jahr, so hoffen die Biker, wird es auch wieder ein Camp mit Corso und Gottesdienst geben.