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Flugplatz HangelarFH Aachen stellt Flugzeug mit Elektro-Antrieb vor

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Durch die Luft mit Strom statt Sprit

Sankt Augustin – Alle reden von elektrischen Autos, doch es gibt inzwischen auch Flugzeuge mit diesem Antrieb. Eines davon wurde bei einer Tagung auf dem Flughafen in Hangelar vorgestellt. Die Vorteile: Es macht weniger Lärm beim Starten und Landen.

Allerdings hat es zurzeit nur eine begrenzte Reichweite von maximal 45 Minuten. Das reichte allerdings aus, um aus Aachen durch in Luft in 25 Minuten zum Termin zu kommen. Bei einer Powerladung ist die Batterie nach 90 Minuten dann wieder zu rund 80 Prozent gefüllt.

Denkbar für Platzrunden

„Eigentlich eine tolle Sache“, sagte Fluglehrer Jürgen Tantau, dessen Breezer gerade konventionell betankt wurde. 75 Liter Superbenzin passen hinein, das Flugzeug kann damit gut vier Stunden in der Luft bleiben. Der Tankvorgang an der Zapfsäule dauert nur wenige Minuten.

Wegen der langen Ladezeiten und der kurzen Betriebsdauer sei das vorstellte E-Flugzeug für den täglichen Fahrschulbetrieb noch nicht geeignet. Allerdings ist diese Antriebsart für ihn „zukunftsfähig“. Gerade die Platzrunden mit mehrfachem Starten und Landen während der Ausbildung könnten so leiser werden. Allerdings gebe es noch weiterhin den Lärm vom Propeller.

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Das Flugzeug wird aufgeladen.

„Wir forschen dazu in verschieden Richtungen“, berichtet Professor Frank Janser von der Fachhochschule aus Aachen. Man könne da einiges von der Natur abschauen. Zum Beispiel hätte Eulen als lautlose Jäger ganz spezielle Federn, um geräuschlos zu fliegen.

Sein Lehrstuhl bekommt jetzt vom Ministerium das E-Flugzeug im Wert von rund 250.000 Euro finanziert, damit auch diese Forschungen zügig weitergehen.

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NRW-Wirtschaftsminister Andreas Pinkwart zeigte sich von der Luftfahrt mit Elektromotor überzeugt. Er könne sich die kleinen Flitzer als Shuttle-Flugzeuge vorstellen. „Zeitraubende Staus auf Autobahnen gibt es dann nicht mehr, wenn man durch die Luft anreisen kann.“

Auch Taxis mit Flügeln sind für ihn in naher Zukunft möglich. „Ich finde es spannend, dass wir über neue Antriebstechniken sprechen können, die die Mobilität der Menschen verändern.“ Pinkwart berichtete von den Forschungsaktivitäten in NRW. Auch Drohnen hätten einen Elektroantrieb. Nun seien die Wissenschaftler gefragt, dass die Schwärme dieser bald klimaneutralen Transportmöglichkeiten auch gezielt gesteuert werden könnten, damit es keine Zusammenstöße in der Luft gebe.

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Wirtschafts- und Innovationsminister Andreas Pinkwart (r.) lässt sich die Funktionen des elektrischen Flugzeuges erklären.

Der ADAC mit einer Luftrettung ist bei diesem Thema schon fortgeschritten. Ein Drohne bringt im Notfall Medikamente oder notwendige Apparate zur Unfallstelle. „Vielleicht“, überlegte Pinkwart, „könnten auch Schwerverletzte per Drohne schnell ins Krankenhaus geflogen werden.“