„Es beginnt für sie eine Phase des vertieften Wissenserwerbs und Wissensanwendung“, begrüßte Professor Hartmut Ihne knapp 400 neue Studierende im Audimax der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg. Bei der zentralen Erstsemesterbegrüßung erklärte der Hochschul-Präsident: „Wissenschaft heißt eigentlich methodische Dinge zu untersuchen und einzuordnen.“

Methode komme aus dem Altgriechischen und heiße der Weg. „Wir machen Sie damit vertraut, wie und auf welchen Wegen die Wissenschaft geht“, fügte er an. Dabei gäbe es zwei zentrale Anforderungen: „Die Logizität ihrer Argumentation und die Überprüfbarkeit im Experiment.“

Hochschule-Präsident gab Tipps, wie man am besten durch Studium kommt

Dabei hatte der Präsident für die Studierenden noch eine ganze Reihe an Tipps parat, um gut durch das Studium zu kommen. Neugierig und offen sein für Neues, die Welt kennenlernen und Reisen. „Wir bieten auch viele Austauschangebote mit kooperierenden Hochschulen an“, sagte er und betonte: „Zuhören, Mitreden und Fragen, Fragen, Fragen. Sie müssen uns nerven, wenn Sie was nicht verstanden haben.“

Weitere Programmpunkte der Auftaktveranstaltung war die Vorstellung von sechs neuen Professoren, die in einer kurzen Fragestunde Rede und Antwort standen. Danach stellte sich in einer ersten Talkrunde der Allgemeine Studierendenausschuss, das Studierendenparlament und die Leiterin Diversitätsmanagement vor.

Nach der Vorstellung des Studierendenwerks und der Fachschaft bat Professor Dr. Marco Winzker als Vizepräsident für Studium, Lehre und Weiterbildung zu einer Umfrage.

Erstsemester in Sankt Augustin: Umfrage zum Studium an der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg

Die Erstsemester konnte mithilfe ihrer Handys einen QR-Code einscannen und diverse Fragen beantworten. Die Ergebnisse erschienen sofort auf der Leinwand. 60 Prozent meinten zum Beispiel, dass sie ihr gewünschtes Studienfach in Sankt Augustin belegen konnten. „Das ist ein sehr guter Wert, über den wir uns freuen“, sagte Winzker, dessen Umfrage auch lustige Erkenntnisse offenbarte: Auf die Frage „Was machen Sie nach der ersten Prüfung“, hatten 100 Prozent die Antwort „Feiern“ gegeben.

Auf dem Markt der Möglichkeiten hatten viele Institutionen und Einrichtungen der Hochschule ihre Stände aufgebaut, an denen sich die Erstsemester informieren konnten.

Zahlreiche Studenten nehmen eine lange Anfahrt auf, um in Sankt Augustin ihren Traumberuf erlernen zu können. So wie Joshua-Mikosch Heide (19), der nach dem Abitur am Städtischen-Gymnasium in Hennef nun das Studium im Bereich Elektrotechnik beginnt. „Ich könnte mir einen Beruf in der Automobilbranche und im Bereich Wasserstoffentwicklung vorstellen“, sagt er. Dafür nimmt er die weite Anfahrt aus Vettelschoß in Kauf. Aus Kostengründen wohnt er lieber zu Hause und fährt pro Fahrt über eine halbe Stunde mit dem Auto.

Studierende an der Hochschule Sankt Augustin: Viele sind noch auf Wohnungssuche

Ähnlich geht es Clarissa Roßbach (20) aus Eulenbach am Rande zu Rheinland-Pfalz, die ebenfalls in Hennef ihr Abitur abgeschlossen hat und an der Hochschule nun BWL studiert. „Ich fahre so 20 Minuten bis hierhin und es gibt eine Menge Parkplätze. Ich habe mir allerdings schon überlegt, mich mit anderen zusammenzutun, doch in meiner Nähe wohnt niemand, der nach Sankt Augustin muss.“ Mit den öffentlichen Verkehrsmitteln würde ihre Strecke knapp anderthalb Stunden dauern. Sie beide sind allerdings sehr zufrieden mit der Kommunikation und Beratung der Hochschule.

Als in einer der Talkrunden Robert Anders vom Studierendenwerk Bonn ins Audimax die Frage stellte, wie viele Anwesenden noch auf Wohnungssuche sind, ging gerade einmal eine Hand voll nach oben. Die Nachfrage sei immer größer als das Angebot, betonte er. Freie Wohnungen in den 4500 Wohnplätzen gebe es derzeit nicht mehr, aber es würde sich durchaus lohnen, sich in die Warteliste einzutragen.

Einblick

Bei der Nacht der Technik präsentieren sich 48 Unternehmen in Rhein-Sieg und Bonn

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Andreas Helfer

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Derweil verabschiedete Hartmut Ihne die Studenten mit einem Platon-Zitat: „Das höchste Ziel eines Menschen ist der Wunsch, glücklich zu werden. Dieses Ziel erreicht man nur, wenn man das tut, was man am besten kann.“

Die Hochschule

Insgesamt 2200 neue Studenten haben im Wintersemester an der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg ihr Studium aufgenommen, 1920 davon planen ein Bachelorstudium, der Rest strebt den Masters-Abschluss an. Rund 40 Studiengänge werden angeboten. Es gibt zirka 150 Professoren, hinzu kommen 400 wissenschaftliche Mitarbeiter und 300 Lehrbeauftragte. Momentan studieren über 9000 Studenten an der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg (H-BRS). (que)