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SemesterstartStudierende in Sankt Augustin zwischen neuen Freiheiten und Energiekrise

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Archivbild: Auf dem Campus der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg in Sankt Augustin herrscht wieder geschäftiges Treiben.

Sankt Augustin – Es ist 12 Uhr. Auf dem Campus der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg in Sankt Augustin sitzen Studierende in der Sonne – kleine Grüppchen stehen beisammen, die Stimmung ist gut. In der Mensa hat sich eine lange Schlange gebildet, die quer durch das Gebäude fast bis zum Ausgang reicht. Heute auf dem Speiseplan: Hähnchen „Tikka Masala“. Als vegetarische Alternative wird ein Spinat-Linsen-Curry angeboten.

Es ist ein Anblick, der sich an der Hochschule in den vergangenen Jahren nicht oft geboten hat. In Pandemie-Zeiten fanden viele Veranstaltungen online statt – im Sommersemester folgte Schritt für Schritt die Ausweitung des Betriebes vor Ort. „Ich bin froh, dass hier wieder mehr los ist“, sagt Marco Winzker, Vizepräsident für Studium, Lehre und Weiterbildung an der Hochschule.

Bonner entschied sich bewusst gegen Studienstart unter Corona-Bedingungen

Wie Marco Winzker freuen sich auch die Studierenden darüber, dass auf dem Campus endlich wieder reges Treiben herrscht. Das gilt vor allem für die Erstsemester, die gerade ihre Einführungswochen hinter sich gebracht haben. 1790 von ihnen sind in diesem Winter gestartet, 1171 davon in Sankt-Augustin.

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Die Rückkehr der Normalität begrüßt Hochschulvizepräsident  Marco Winzker.

„Ich habe mich letztes Jahr ganz bewusst dagegen entschieden, zu studieren“, sagt Jan Benedikt aus Bonn. Der frischgebackene Informatik-Student schätzt das Studium in Präsenz und den Kontakt zu seinen Kommilitonen sehr – und ist dafür auch zu Einschränkungen bereit. „Ich setze mich auch mit FFP2-Maske in die Vorlesung“, sagt der 21-Jährige.

Mit ihm unterwegs ist Milan Büki. Der 23-Jährige ist gern auf dem Campus, nutzt aber auch die Möglichkeiten des hybriden Lernens. Auf dem Lehrplan für den Nachmittag steht Mathe, „das geht wunderbar von zu Hause aus. Deshalb mache ich mich gleich auch auf den Weg“.

19 Grad im Hörsaal

Das Ziel, Energie zu sparen,verfolgt die Hochschule auf vielen Wegen. Büros und Hörsäle werden auf maximal 19 Grad beheizt. In den Fluren bleibt es kalt – es sei denn, Technik könnte dadurch Schaden nehmen. Zudem läuft aus den Hähnen kein warmes Wasser mehr. Auch auf dem Außengelände wird gespart: So werden die Logos nicht mehr beleuchtet; der Betrieb der LED-Wand wird eingeschränkt. (cfs)

Im mittlerweile siebten Semester Informatik studiert Jana aus Hennef. „Das Sozialleben war weg. Plötzlich saß man völlig allein in der eigenen Wohnung statt im Hörsaal mit seinen Freunden. Das war nicht schön“, erinnert sich die 22-Jährige. Die Organisation sei zwar gut gewesen, das Studium auch aus der Ferne gut machbar – „vorausgesetzt, die Disziplin stimmt“.

Hochschule Bonn-Rhein-Sieg zieht Lehren für die Zukunft aus der Pandemie

Trotzdem freue sie sich, dass sie sich endlich wieder wie gewohnt auf dem Campus bewegen könne. Auch, wenn die schrittweise Rückkehr im Sommersemester nicht ganz einfach gewesen sei. „Die Abstände sind weggefallen, viele haben in den Vorlesungen keine Maske mehr getragen. Das war schon ungewohnt. Mittlerweile ist hier aber wieder Normalität eingekehrt.“

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Jan Benedikt aus Bonn studiert im ersten Semester Informatik.

Und das soll auch so bleiben: „Auch wenn es wieder schlimm werden sollte, wollen wir offen bleiben und den Studierenden einen Ort zum Lernen bieten“, stellt Marco Winzker klar. Insbesondere in Zeiten explodierender Energiepreise müsse die Hochschule Raum für die Studierenden anbieten. Der ist in der frisch renovierten Bibliothek reichlich vorhanden, soll aber bei Bedarf auch in den Fakultätsgebäuden geschaffen werden.

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Klar ist aber, dass die Lehren aus dem Corona-Betrieb die Hochschule auch in Zukunft prägen werden. „Wir diskutieren viel darüber, was wir mitnehmen können aus der Pandemie“, sagt Winzker. Klar sei, dass die Hochschule „hybride Lehre kann“. Und: „Wenn nötig, können wir jederzeit reagieren.“