AboAbonnieren

StadtratDeswegen werden Kinder aus Sankt Augustin bei Vergabe von Schulplätzen bevorzugt

Lesezeit 2 Minuten
Blick auf den Karl-Gatzweiler-Platz mit dem Rathaus in Sankt Augustin.

Im Rathaus fand die Sitzung des Stadtrates statt.

Bei der Anmeldung an die Gymnasien werden die Kinder der Stadt bevorzugt behandelt.

Was in vielen anderen Kommunen schon üblich ist, hat der Stadtrat in Sankt Augustin nun beschlossen. Ab dem Schuljahr 2025/2026 werden Kinder aus Sankt Augustin bei einer Anmeldung am Rhein-Sieg-Gymnasium und am Albert-Einstein-Gymnasium zuerst berücksichtigt. „Es ist ein gute Entscheidung“, meinte Grünen-Ratmitglied Marin Metz, der auch ein Landtagsmandat hat, vor der Abstimmung. Bürgermeister Dr. Max Leitterstorf betonte, dass dies kein Beschluss gegen Kinder aus Bonn sei, sondern ein Votum für Sankt Augustin.

In Sankt Augustin konnten in den letzten Jahren nicht alle Kinder einen Platz am Gymnasium bekommen

In der Stadt konnten in den letzten Jahren nicht alle einen Schulplatz an ihrer Wunschschule bekommen. Regelmäßig wurden Kinder von Sankt Augustiner Familien abgelehnt, insbesondere am Rhein-Sieg-Gymnasium. Wenn es mehr Anmeldungen als Plätze gab, kam das Losverfahren zum Einsatz, bei dem Kinder aus Sankt Augustin den Kindern aus anderen Kommunen gleichgestellt waren.

„Wir können keinen Eltern in Sankt Augustin erklären, dass ihr Kind zwar in Sankt Augustin lebt, sie Grundsteuer zahlen, aber nach der Grundschule in Sankt Augustin kein Gymnasium in Sankt Augustin besuchen dürfen, weil sie in Konkurrenz mit zum Beispiel Bonner Schülerinnen und Schülern leider keinen Platz bekommen haben“, so der schulpolitische Sprecher der CDU-Ratsfraktion, Aladdin Beiersdorf-El Schallah in einer Mitteilung nach der Sitzung.

Kinder aus Sankt Augustin können von Gymnasien der umliegenden Städte abgelehnt werden

Das Schulgesetz bietet aber die Möglichkeit, dass Kinder aus der eigenen Stadt an einer städtischen Schule bevorzugt aufgenommen werden, wenn die Zahl der Anmeldungen die Zahl der Schulplätze der jeweiligen Schule übersteigt. „Diese Regelung wenden umliegende Städte, zum Beispiel Bonn, Siegburg, Hennef, Lohmar und Königswinter, bereits seit Jahren an. Dadurch waren Kinder aus Sankt Augustin, die an einer hiesigen Schule abgelehnt wurden, in anderen Kommunen auch von dieser Regelung betroffen“, so Stadt-Pressesprecher Benedikt Bungarten in einer Mitteilung.

Leitterstorf betonte noch vor der Abstimmung, dass nach wie vor Kinder aus anderen Kommunen kommen dürften, wenn es an den Gymnasien freie Plätze gebe, nachdem die Kinder aus der eigenen Stadt versorgt worden seien. „Gleichzeitig werden durch eine zusätzliche fünfte Klasse bereits ab dem kommenden Schuljahr 30 weitere Plätze am Rhein-Sieg-Gymnasium angeboten werden, sodass insbesondere Geschwisterkinder von Schülerinnen und Schülern aus anderen Kommunen auch künftig möglichst einen Platz in Sankt Augustin finden“, so Dr. Martin Eßer, Erster Beigeordneter und Schuldezernent, nach der Abstimmung.