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Sankt Augustin130 Corona-Infizierte in Flüchtlingsheim – darunter 10 Mitarbeiter

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Die betroffene Flüchtlingskunterkunft in Sankt Augustin

Sankt Augustin – 130 positiv Getestete, davon zehn Mitarbeiter – das ist nach Auskunft der Bezirksregierung in Köln die vorläufige Bilanz der Corona-Massentestung in der Zentralen Unterbringungseinrichtung (ZUE) des Bundes in Sankt Augustin. Insgesamt waren rund 300 Personen getestet worden, Bewohner der ehemaligen Medienzentrale der Bundeswehr (siehe „Die Einrichtung“) und Mitarbeiter des betreuenden Unternehmens. Gemeldet sind dort allerdings 489 Personen; zudem sind etwa 50 Mitarbeiter beschäftigt.

„Es kann durchaus vorkommen, dass Bewohner sich nur zur Taschengeldausgabe wieder melden“, sagte Vanessa Nolte, die Sprecherin der Bezirksregierung, auf die Frage nach dem Verbleib der übrigen, offenbar nicht getesteten Menschen. Eine Pflicht zur Anwesenheit gebe es nicht. „Wir haben die Hoffnung, dass bei diesem Termin viele Bewohner wieder eintreffen.“ Diese würden dann „umgehend getestet“.

Familien nicht getrennt

Geflüchtete mit einem negativen Testergebnis waren bereits am Sonntag nach Schleiden in die dortige ZUE oder in eine leerstehende Bonner Jugendherberge gebracht worden. Dies sei nicht ganz unproblematisch , berichtete gestern Vanessa Nolte. „Einige müssen überzeugt werden.“ Bereits am Morgen hatten Mitarbeiter des städtischen Ordnungsamts vor der Unterkunft Stellung bezogen. Einsatzkräfte von Feuerwehr und Rettungsdienst hielten sich am nahen Sportplatz bereit. Derweil kümmerten sich drinnen die Mitarbeiter des Trägers um den Umzug der Bewohner. „Bei Problemen sind Kollegen vom Ordnungsamt mit hineingegangen“, berichtete Sozialdezernent Ali Dogan. Nur zwei oder drei Mal habe die Polizei hinzugerufen werden müssen. Hilfestellung kam von zwei Psychologen aus der Familienberatungsstelle.

„Langsam, dafür sicher“ werde in der Einrichtung gearbeitet, sagte Dogan. „Damit wir die Menschen mitnehmen.“ Zum Beispiel, wenn in einer Familie negative wie positive Testergebnisse aufgetreten seien. Um sich nicht trennen zu müssen, können auch die nicht infizierten Familienmitglieder in der Einrichtung bleiben – oder die ZUE verlassen. Doch nicht zuletzt die Vielzahl der dort gesprochenen Sprachen macht die Organisation der Umzüge zu einem mühsamen Unterfangen. „Mindestens 30 bis 50 Nationalitäten“ sind, so Dogans Schätzung, in der Einrichtung vertreten.

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Wie berichtet, hatte die Kreisverwaltung in der vergangenen Woche damit begonnen, die Bewohner und Beschäftigten der Alten- und Pflegeheime prophylaktisch auf das Virus zu testen. Ob das nach dem Ausbruch in Sankt Augustin nun auch in Flüchtlingsheimen stattfinden soll, müsse die Kreisverwaltung entscheiden, sagte Vanessa Nolte von der Bezirksregierung. „Das Gesundheitsamt vor Ort“ müsse darüber befinden. „Die aktuelle Testreihe ist ja quasi gerade erst abgeschlossen.“

Präventive Tests in anderen kommunalen Flüchtlingsunterkünften seien nicht geplant, erklärte auf Nachfrage Rita Lorenz, die Sprecherin der Kreisverwaltung. „Wir setzen die Kapazitäten zuerst bei den besonders gefährdeten Gruppen in den Senioreneinrichtungen ein.“