Kinder und Jugendliche lesen wieder mehr. Die Stadtbücherei hat nun ihre Jahresbilanz für 2023 vorgelegt. Im Bereich Kinder- und Jugendliteratur ist gegenüber dem Jahr 2022 ein Zuwachs von 12,6 Prozent zu verzeichnen. In Zahlen bedeutet dies: 80.055 Ausleihen gab es im vorigen Jahr, gegenüber 71.074 2022. Allen Unkenrufen zum Trotz lebt das Buch weiter, so Peter Schulte-Nölke, Leiter der Stadtbücherei. Allerdings verzeichnet die Sachliteratur ein Minus. Im Jahr 2022 wurden 23.224 Bücher aus diesem Bereich entliehen, 2023 waren es 21.871 Exemplare.   

Die Stadtbücherei in Sankt Augustin ist auch ein zentraler Anlaufpunkt für den Bereich Bildung und Kultur

Beliebt sind auch die elektronischen Medien. Sie verzeichnen ein Plus von 9,9 Prozent gegenüber 2022, wo es 27.555 Ausleihen ab. 2023 wurden dagegen 30.293 elektronische Medien ausgegeben. Die Bücherei ist jedoch nicht nur ein Ort, um als Öffentliche Bibliothek den Bürgerinnen und Bürgern zur Verfügung zu stehen. Mit fast 200 Veranstaltungen ist sie auch ein zentraler Anlaufpunkt für den Bereich Bildung und Kultur. Die Stadtbücherei versteht sich als lebendiger Erlebnis- und Mitmachort für alle Altersklassen, so der Bericht. So wurde zum Beispiel das Projekt „Zukunft braucht Erinnerung “ mit Zeitzeugen dort vorgestellt.

Beachtlich ist da Angebot. Im vorigen standen 45.000 Medien vor Ort zur Verfügung, hinzu kamen 30.000 Online-Medien. Jedes Medium wurde im Durchschnitt 5,1 mal ausgeliehen, 2022 waren 4,4 mal. Nach wie vor sind Print-Medien mit 73 Prozent das Hauptprodukt der Bücherei. 125 Zeitschriftentitel sowie 7 Tages- und Wochenzeitungen ergänzen die Informationen aus dem Sachbuchbestand. 27 Prozent des Bestands machen die Non-Print Medien aus: audiovisuelle Medien wie Kinderfilme und Spielfilme auf DVDs, Hörbücher, Musik- und Kinder-CDs sowie Kinder- und Familienspiele.

Die Stadtbücherei Sankt Augustin möchte nach der Pisa-Studie die Lesekompetenz der Kinder fördern

Die Stadtbücherei startete 1973 mit 8.000 Büchern und mit einer Öffnungszeit von 15 Stunden pro Woche. Geöffnet ist sie jetzt 30 Stunden pro Woche. Die Stadtbücherei möchte Vorlesen oder Lesen mehr Raum in unserer Gesellschaft, an den Schulen, in den Kitas und in den Bibliotheken geben. Als wichtig sieht das Team frühes und regelmäßiges Vorlesen.

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Von

Stefan Villinger

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Die aktuelle PISA-Studie hätte gezeigt, dass die Lesekompetenz deutscher Kinder „so schlecht ist, wie nie“. „Deshalb gilt unser besonderes Engagement der frühen Leseförderung“, so Schulte-Nölke. „Je früher das Medium Buch mit allen Sinnen erfahrbar und im Alltag fest verankert wird, also normal ist, desto selbstverständlicher wird seine Nutzung.“