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Vibrationsfrei in Sankt AugustinNeuer Belag für Karl-Gatzweiler-Platz

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Eine lebendige Alternative erkennt man vorn links, sie könnte das eintönige Pflaster im Hintergrund ersetzen.

Sankt Augustin – Es ist ein Thema, das viele Städte beschäftigt: Wie soll der Belag auf öffentlichen Plätzen und Gehwegen gestaltet sein? Zu helle Farben verschmutzen schnell, zu dunkle Flächen wirken nach den ersten ausgespuckten Kaugummis wenig ansprechend. Um dieses Thema kümmerte sich der Zentrumsausschuss. Es ging um den Karl-Gatzweiler-Platz, auch als Marktplatte bekannt. Er soll umgestaltet werden, damit er mehr Leben bekommt.

Beigeordneter Rainer Gleß ist pragmatisch. Für ihn hat das Zentrum den Charme der 70er Jahre. Damals sei industriell mit Fertigteilen geplant worden. Diese Bauten seien aus heutiger Sicht nicht langlebig. Auch große versiegelte tote Flächen, wie sie damals üblich gewesen seien, würden nicht mehr genehmigt. Die Menschen hätten Plätze und Straßen als Lebensraum wiederentdeckt. „Der Neubau des Huma mit seinen Straßencafés war ein wichtiger erster Schritt zur Wiederbelebung des Platzes“, hatte Gleß bei einer früheren Sitzung betont. Nun sei es an der Zeit, auch den Marktplatz so umzugestalten, dass er zum „Lebens- und Erlebnisraum“ werde.

Schneller Umbau lässt auf sich warten

Eigentlich sollten auf dem Karl-Gatzweiler-Platz längst die Bagger stehen. Doch der schnelle Umbau scheiterte daran, dass sich für die Arbeiten kein Unternehmen fand. Die geplanten neuen Sitztreppen am Rand des Platzes, ähnlich wie am Deutzer Rheinufer, brachten statische Probleme. Nun wurde die Ausschreibung so modifiziert, dass unter der Sitztreppe im Parkhaus Stützpfeiler eingezogen werden können.

Zum Belag des Platzes allerdings einigten die Mitglieder sich nicht. Ob er nach Ende der Bauarbeiten wieder Farbe und Form des vorhandenen Pflasters bekommt oder farblich wechselnd wie vor dem Café Extrablatt, wird noch diskutiert. Aber: . „Wir müssen drauf achten, dass der Untergrund vibrationsfrei für Rollatoren ist“, gab Gerhard Schmitz-Porten (SPD) zu bedenken. Daran hatte im Vorfeld der 3,3 Millionen teuren Umgestaltung niemand gedacht. Der Zentrumsausschuss stimmte der neuen Ausschreibung zu, und wenn alles klappt, kann der Umbau Mitte des nächsten Jahres beginnen.

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Ende 2022 soll der neue Karl-Gatzweiler-Platz fertig sein. Und er soll auch keinen neuen Zugang für den Huma in Richtung Straßenbahn bekommen, den sich die Center-Manager gewünscht hatten. Die Ausschussmitglieder sprachen sich dagegen aus, weil er die Menschen vom Platz ziehen würde. Dafür müsse er nicht für viel Geld umgebaut werden.