Der Anteil von Stadtgrün soll weiter ausgebaut werden.
AuszeichnungDeswegen bekommt Sankt Augustin ein Öko-Label
Das war ein Rekord, über den sich keiner so richtig freuen konnte. Am 18. September 2018 war Sankt Augustin mit 34,2 Grad der heißeste Ort in ganz Europa, so der Wetterdienst. Für die Menschen wurde damals klar, dass der Klimawandel in der Stadt angekommen war. Umso wichtiger ist daher der Schutz von Grünflächen, die gerade an heißen Tagen für Kühlung sorgen können. Dazu gehört, dass die Kommune beim Label „StadtGrün“ mitmacht.
Nach einem Jahr intensiver Arbeit am Rezertifizierungsverfahren im Jahr 2023 wurde Sankt Augustin für die Arbeit zugunsten eines artenreichen und vielfältigen Stadtgrüns durch den Verein „Kommunen für biologische Vielfalt“ mit dem Label in Gold ausgezeichnet, so die Stadt in einer Mitteilung. Die Stadt hatte sich im Jahr 2019 erstmals für „StadtGrün naturnah“ zertifizieren lassen. 2020 wurde sie mit dem Label in Silber ausgezeichnet.
Positive Wirkungen von Stadtgrün auf Mensch und Natur sind auch in Sankt Augustin möglich
Kommunen werden bei der Umsetzung eines ökologischen Grünflächenmanagements vom Verein durch die Bereitstellung von Fachwissen unterstützt. Es geht dabei um die positiven Wirkungen von Stadtgrün auf Mensch und Natur. Es ist Lebens- und Erholungsraum, sichert natürliche Wasser- und Stoffkreisläufe und verbessert das Stadtklima. Um die positiven Effekte zu erhalten, müssen urbane Grün- und Freiflächen ökologisch geplant und bewirtschaftet werden. 2023 ist Sankt Augustin eine von 16 Kommunen, die an dem Rezertifizierungs- beziehungsweise Labelingverfahren des Vereins „Kommunen für biologische Vielfalt“ teilgenommen haben.
Im Verfahren wurden, nach einer ergänzenden Bestandserfassung, ein Maßnahmenkatalog erarbeitet und eine Tabelle zu der Maßnahmenumsetzung aus dem erstmaligen Verfahren erstellt. Begleitet wurde der Prozess durch eine lokale Arbeitsgruppe, die sich aus Vertretern von Umweltverbänden, Umweltinitiativen, der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg oder auch sachkundigen Bürgern zusammensetzte. Der Verein bewertete die Ergebnisse mit einem Punktesystem und zeichnete Sankt Augustins Engagement mit dem Label in Gold aus, so die Stadt.
Die Stadt punktete unter anderem mit ihrem Wiesenpflegekonzept, der Anlage von Blühflächen, der Pflanzung eines Klimahains, dem geplanten Baumpflanzkonzept, den Straßenbaumsanierungsprojekten und den Blumenzwiebelaktionen. „Eine Vielzahl dieser Projekte ist erst durch den Labelprozess angestoßen worden und die Auszeichnung in Gold ist das beste Zeugnis für unsere Arbeit“, betont der Technische Beigeordnete, Rainer Gleß.
Veranstaltungen für alle Bürger von Sankt Augustin zum Thema Umwelt werden angeboten
Als besonders herausragend wurde dabei die Kategorien „Öffentlichkeitsarbeit und Kommunikation“ sowie „Umweltbildung und Naturerfahrung“ bewertet, berichtet die Pressestelle der Stadt. So könnten Bürgerinnen und Bürger jeden Alters an Veranstaltungen des umfangreichen jährlichen Umweltprogramms teilnehmen und damit ihr Bewusstsein für Ökologie und Umwelt schärfen. Durch Informationstafeln im Stadtgrün, Ausstellungen und Aktionstage werde das Angebot erweitert.
Maßnahmen für mehr naturnahes Grün sollen aber nicht nur in öffentlichen Grünflächen umgesetzt werden, sondern auch Vereine, Initiativen, Bürgerinnen und Bürger haben Möglichkeiten, einen Beitrag zu mehr Natur in der Stadt zu leisten. Das können auch kleine Dinge sein. Auch in diesem Jahr verteilt das Büro für Natur- und Umweltschutz der Stadt wieder Samentütchen mit artenreichem Saatgut von Wild- und Kulturblumen für circa einen Quadratmeter Bienenweide.
„Dort, wo zum Beispiel in Vereinen, Kirchengemeinden, Schul- und Kindergärten eine Initiative, Tatkraft und Flächen für die Anlage und Pflege von Blühflächen besteht, stellt das Büro für Natur- und Umweltschutz das passende Saatgut kostenlos zur Verfügung. Bei der Flächenauswahl, der Flächenvorbereitung und Pflege der Blühflächen stehen die Kollegen des BNU allen Natur- und Insektenfreunden beratend zur Seite“, so Stadt-Pressesprecher Benedikt Bungarten.