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GroßmodernisierungDie GWG saniert 56 Häuser der „Berliner Siedlung“ in Sankt Augustin

Lesezeit 2 Minuten
Blick über Mülltonnen und einen Zaum auf eine Hausfassade mit Balkonen, davor stehen Bäume.

Die fast 60 Jahre alte „Berliner Siedlung“ in Sankt Augustin wird energetisch saniert.

Die Mieter von 324 Wohnungen sind von der Sanierung der GWG-Siedlung in Sankt Augustin betroffen. Für sie soll das Wohnen nicht teurer werden.

Die Gemeinnützige Wohnungsbau-Gesellschaft (GWG) für den Rhein-Sieg-Kreis bohrt ein dickes Brett. In der „Berliner Siedlung“ in Sankt Augustin beginnt das Unternehmen der Kreisholding Rhein-Sieg und von zwölf Kreiskommunen dieses Jahr mit der Sanierung von 56 Mehrfamilienhäusern. Die Mieter von insgesamt 324 Wohnungen sind betroffen.

Ein Kunstwerk vor zwei Gebäuderiegeln mit Bäumen und Rasenflächen.

In zehn Jahren sollen alle 56 GWG-Gebäude der Siedlung nach und nach modernisiert werden.

Die Siedlung an der Berliner Straße, nördlich der Alten Heerstraße, ist zwischen 1967 und 1971 entstanden. Die meisten Gebäude haben unter einem Satteldach vier Vollgeschosse. Großzügig bemessene Grünstreifen erstrecken sich zwischen den Häuserriegeln, an einer Stelle finden sich dort noch alte Gestänge mit Wäscheleinen. Die GWG hat angekündigt, in den nächsten zehn Jahren den gesamten Bestand „umfassend“ energetisch zu modernisieren. Im ersten Abschnitt soll es mit acht Häusern (32 Wohnungen) losgehen.

Neue Fenster, Dämmung, Luft-Wärmepumpen und Photovoltaik

Vorgesehen ist, Fassaden und Dächer zu dämmen, die Fenster auszutauschen und von Gas-Zentralheizungen auf Luft-Wärmepumpen umzusteigen. „Um die klimafreundliche Energiegewinnung zu unterstützen, werden alle Häuser mit Photovoltaikanlagen ausgestattet“, teilt die GWG außerdem mit. Durch die Modernisierung werde der CO₂-Ausstoß nach der Modernisierung voraussichtlich auf etwa 150.000 Kilogramm im Jahr sinken, was einer erheblichen Reduktion im Vergleich zum ursprünglichen Wert von 618.748 Kilogramm entspreche.

Die zu zahlenden Gesamtmieten erhöhen sich, wenn überhaupt, nur marginal
GWG

Für die Bewohner stellt sich natürlich die Frage, ob die Sanierung zu einer Erhöhung der Mieten führt. Die GWG spricht von einer „warmmieten-neutralen“ Modernisierung. Soll heißen: Die Mieten steigen, aber die Erhöhung wird durch Einsparungen bei den Heizkosten ausgeglichen. „Die zu zahlenden Gesamtmieten erhöhen sich, wenn überhaupt, nur marginal“, lautet das Versprechen.

Nach Angaben der Wohnungsbau-Gesellschaft ist es nicht notwendig, dass die Mieter wegen der Sanierungsarbeiten ausziehen müssen: „Alle Arbeiten werden so geplant, dass sie in ihren Wohnungen verbleiben können.“ Detaillierte Zeitpläne würden den Bewohnern der jeweiligen Bauabschnitte rechtzeitig bekannt gegeben.

„Bei dieser energetischen Großmodernisierung handelt es sich um die größte Bestandsmaßnahme in der GWG-Historie“, betont GWG-Geschäftsführer Thomas Kemmann. „Wir starten in eine neue Ära, in der wir den Zielen zur Dekarbonisierung unseres Wohnungsbestandes ein großes Stück näherkommen werden.“ Der Technische Beigeordnete der Stadt Sankt Augustin, Rainer Gleß, sieht das Vorhaben in hundertprozentiger Übereinstimmung mit dem Klimaschutzgedanken der Stadt. Die „Berliner Siedlung“ sei eine zertifizierte Klimaschutzsiedlung und werde diesem Leitgedanken bald gerecht.

Sechs Männer und eine Frau stehen nebeneinander vor einem Mehrfamilienhaus.

Vor Ort (v.l.): Peter Krautkrämer (GWG-Abteilungsleiter Großmodernisierung), Martin Vetter (GWG-Bauleitung), Thomas Kemmann (Geschäftsführer der GWG), Landrat Sebastian Schuster, Julia Möller (GWG-Klimaschutzbeauftragte), Technischer Beigeordneter Rainer Gleß und Uwe Trübenbach (Fachbereichsleiter Bauordnung und Stadtplanung).

„In meiner Funktion als Aufsichtsratsvorsitzender der GWG freue ich mich, eine Großmodernisierungsmaßnahme in diesem Umfang mit begleiten zu dürfen“, sagte Landrat Sebastian Schuster. Nachhaltiges und bezahlbares Wohnen sei eine der zentralen Säulen für den gesellschaftlichen Zusammenhalt.