AboAbonnieren

WohnungenInvestor für Grundstück an Hochschule in Sankt Augustin ist abgesprungen

Lesezeit 2 Minuten
Auf den Flächen M1 bis M3 soll Gewerbe mit Wohnbebauung entstehen. Sie werden zurzeit als Parkplatz an der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg in Sankt Augustin genutzt.

Auf den Flächen M1 bis M3 soll Gewerbe mit Wohnbebauung entstehen. Sie werden zurzeit als Parkplatz an der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg in Sankt Augustin genutzt.

Der große Parkplatz an der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg wird nun erst später mit Wohnungen und Gewerbe bebaut.

Der Investor für ein wichtiges Projekt von Bürgermeister Dr. Max Leitterstorf schien gefunden. Stolz wurden im März 2022 die Pläne für die Bebauung der großen Parkfläche vor der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg vorgestellt. Die Firma KRE-Holding hatte die Politik mit ihrem Konzept für das Hochschulkarree überzeugt. Doch es kam alles ganz anders.

„Der Investor hat uns mitgeteilt, dass er das Projekt nicht realisieren wird“, so Rainer Gleß, Technischer Beigeordneter der Stadt, auf Nachfrage der Redaktion im Oktober 2023. Der rasante Anstieg der Baupreise und die Erhöhung der Zinsen seien mit ein Grund dafür.

Damit geht es Sankt Augustin wie vielen andern Städten auch. In Köln konnte zum Beispiel das Laurenz Carré direkt am Dom deswegen nicht gebaut werden. Für Bürgermeister Max Leitterstorf ist das Projekt jedoch sehr wichtig. Unter dem Schlagwort „Wissensstadt Plus“ möchte er dort insbesondere IT-Unternehmen die Möglichkeit geben, sich niederzulassen. Die direkte Nähe des Areals zur Hochschule sei ein wichtiger Standortvorteil für einen Wissenstransfer. Studentinnen und Studenten hätten den direkten Weg zu Firmen, die ihnen auch nach dem Abschluss Arbeitsplätze bieten könnten.

Ein Mix aus Wohnen, Arbeiten und Forschung neben der Hochschule in Sankt Augustin entstehen

„Wir sind zurzeit in Gesprächen mit Ten Brinke“, berichtet Gleß. Der Projektentwickler hatte ebenfalls Ideen für die rund 13.000 Quadratmeter große Fläche. Kam beim Ideenwettbewerb im vorigen Jahr aber nicht zum Zuge. Ein Mix aus Wohnen, Arbeiten und Forschung soll dort entstehen. Für Investoren unattraktiv ist jedoch, dass das Areal nicht verkauft werden soll. Die Sankt Augustin möchte es nach jetzigem Stand als Erbpacht vergeben. Damit hätte die Kommune jährliche geschätzte Einnahmen von mindestens 100.000 Euro.

„Ten Brinke möchte nun noch einmal sein Konzept überarbeiten, dass es im vorigen Jahr eingereicht hatte,“ so Gleß. Die politischen Gremien seien schon informiert. Man warte nun darauf, was eingereicht werde. Klassischer fünfgeschossiger Wohnungsbau soll das Areal prägen, hinzu kommt ein Hotel und weitere Angebote für Studenten. Gleß rechnet damit, dass man „spätestens nächstes Jahr mit den neuen Planungen in der Zielgerade ist. “ Der erste Spatenstich können dann 2025 sein.