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Frische PlätzchenIn Sankt Augustiner Keksfabrik findet Werksverkauf auch samstags statt

Lesezeit 3 Minuten
Ein Mitarbeiter der Keksfabrik hat ein Blech voll mit Keksen in der Hand.

Leckere Plätzchen werden in der Keksfabrik Lassche auf Blechen sortiert und in den heißen Ofen geschoben.

Nach frischen Plätzchen riecht es in der Keksfabrik in Sankt Augustin. Beim Werksverkauf kann man köstliche Schnäppchen machen. Viele Menschen nutzen dieses Angebot in der Weihnachtzeit.  

Die Nadel der Waage bleibt bei genau 500 Gramm stehen. Trotzdem legt Aga Targosch noch ein Plätzchen mehr in die Tüte: „Auf das Gramm genau wird hier nicht gerechnet, es kommt immer ein wenig mehr dazu.“ Seit 18 Jahren arbeitet sie in der Plätzchenfabrik Lassche an der Waldstraße. Die Plätzchen werden liebevoll mit der Hand abgepackt. „Wir vermeiden damit, dass Bruchstücke in die Tüten kommen“, erklärt Cliff Lassche. Mit seiner 42-jährigen Schwester Esther Wacker führt der 36-Jährige die Geschäfte der Firma mit 25 Jahren. Vater Harry Lassche steht zwar noch im Briefkopf, aber die Kinder sind schon als vierte Generation lange dabei. „Mit 17 habe ich hier angefangen“, erinnert sich Lassche. 

Eine Mitarbeiterin verpackt Kekse per Hand in durchsichtige Plastiktüten.

Handarbeit in der Keksfabrik: Agnieszka Targosch beim Verpacken von Keksen.

Die Firma beliefert den Einzelhandel in der Region. Deutschlandweit sind die Plätzchen bei Messen oder als Gästeteller in Unternehmen gefragt. „Auch in der Gastronomie haben wir viele Kunden“, berichtet Lassche. Allerdings hatte das Unternehmen mit diesem Standbein während der Pandemie Probleme bekommen. Der Umsatz erhole sich aber wieder langsam.

2,5 Tonnen Plätzchen werden täglich in Sankt Augustin produziert

2,5 Tonnen an Plätzchen werden zurzeit jeden Tag an der Waldstraße produziert. Um die Weihnachtszeit ist wie immer besonders viel zu tun. Allerdings beginnt die Produktion schon früher. Ende August geht es los. „Wichtig ist, dass unsere Kekse nicht überlagert sind“, erklärt Lassche die Qualitätsansprüche des „hochwertigen Gebäcks“. Nichts werde das Jahr über Vorrat produziert. Auch beim Werksverkauf ist jetzt viel los.

Die Tür zum Ladenlokal öffnet und schließt sich ständig. Franziska und Wolfgang Berka kommen jedes Jahr extra aus Hennef. Die Kekse seien einfach total lecker, sagen die beiden. Franziska Berka backt zwar um die Weihnachtszeit vorzugsweise Spritzgebäck selbst, aber: „Die Plätzchen von Lassche dürfen auf den süßen Tellern nicht fehlen.“

Wegen Corona kann in der Keksfabrik nicht per Hand gekostet werden

Ein wenig schade finden beide, dass es wegen Corona keine Probiermöglichkeiten mehr in Schalen gebe. Früher konnten dort die Kekse mit Gebäckzangen einzeln gekostet werden. „Wir überlegen, wie wir das lösen“, kündigt Lassche an.

250 Kilogramm Teig werden in der Fabrikationshalle in einer großen Schüssel angerührt. Die Masse besteht aus Butter, Zucker, Mehl, etwas Salz und Wasser. Dann kommen die Zutaten wie Haselnüsse, Mandeln oder Erdnüsse hinzu. „Wir backen noch immer nach den alten Erfolgsrezepten der Familie“, betont Lassche. Im 17 Meter langen Tunnelofen werden die Kekse knusprig.

Ein blaue Gasflamme beheizt den Keksofen in der Fabrik.

Mit Erdgas wird der 17 Meter lange Keksofen beheizt.

Beheizt wird er mit Erdgas. „Der Vertrag läuft noch bis Ende des Jahres“, sagt Lassche. Dann musste geschaut werden, wie die Kosten sich entwickeln. Man spüre jedoch, dass viele Bäckereien, die gute Kunden gewesen seien, geschlossen hätten. Mancher Inhaber hört ein paar Jahre früher auf, weil es keine Nachfolger gebe und die steigenden Energiekosten den Gewinn deutlich geschmälert hätten. 


Werksverkauf

Montag bis Freitag von 8 bis 18.30 Uhr und samstags von 9 bis 16 Uhr ist der Werksverkauf in der Waldstraße 2 in Sankt Augustin für jeden geöffnet.