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Großmarkt wiedereröffnetMetro in Sankt Augustin wurde aufwendig umgebaut

Lesezeit 3 Minuten
Fünf Männer durchschneiden ein blaues Band mit der Aufschrift Metro.

Jens Bahlmann (Regionamanager), Spethmann, Bürgermeister Max Leitterstorf, Wirtschaftsförderer Edgar Bastian, Metro-Geschäftsführer Volker Schlinge (v.l.) schnitten das symbolische Band zur Wiedereröffnung durch.

Das Unternehmen will sich auf Gastronomie und Großhandelskunden fokussieren. Design, Laufwege und Angebot wurden optimiert.

Richtig geschlossen hatte sie nie, die Metro an der Einsteinstraße in Sankt Augustin-Menden. Doch die Veränderungen nach dem aufwendigen Umbau bei laufendem Betrieb sind doch so groß, dass die Geschäftsführung aus Düsseldorf und die Geschäftsleitung vor Ort sich für eine offizielle Wiedereröffnung entschieden.

Von ehemals 14.000 Quadratmeter Fläche sind 10.000 geblieben. Die erste Etage ist stillgelegt, der wohl auffälligste Unterschied sind die fehlenden Rollsteige, die nach oben führten. Dadurch ergibt sich das Bild eines einzigen, großen Raumes im Non-Food-Angebot. Die zweite bedeutende Veränderung, die den Kunden aber gar nicht so sehr ins Auge fällt, ist die erweiterte Belieferungsfläche. Sie wurde um fast das Siebenfache vergrößert, wie Geschäftsleiter Lasse Spethmann erklärte.

Auf der Belieferungsfläche wurden Kühl- und Tiefkühlhäusern eingebaut

Dort wird die kommissionierte Ware bereitgestellt und auf die Lastwagen verladen, die sie anschließend zu den Kunden bringt. Tiefkühl-, Kühl- und Frischeflächen stehen nun bereit, dafür wurden eigene Kühlhäuser eingebaut. Am Mittag ist dort alles leer, am Morgen reiht sich dagegen Palette an Palette. Sechs intensive Monate lägen hinter den rund 180 Mitarbeitern, schilderte Spethmann, er dankte ihnen für ihr Engagement.

Bürgermeister Max Leitterstorf, selbst mit betriebswirtschaftlichem Hintergrund, zeigte sich erfreut über die Wiedereröffnung im laufenden Betrieb: „Das ist eine gute Nachricht.“ Die hohen Investitionen hätten den Standort in Sankt Augustin zukunftssicher gemacht. „Das ist wunderbar für die Hotels und die Gastronomie, die Profikunden in der Region.“

Wie ein Lichthof wirkt die Stelle, an der einmal Rollsteige nach oben führten.

Die Rollsteige in die erste Etage sind ausgebaut, die Flächen dort oben sind still gelegt. Es entstand ein großer Raum.

Seit 51 Jahren gibt es die Metro an der Einsteinstraße schon. Geschäftsführer und Arbeitsdirektor der Metro AG, Volker Schlinge, war eigens aus Düsseldorf angereist. „Es ist Wahnsinn, wie das heute aussieht“, zog er den Vergleich zu den Zeiten der Bauarbeiten. „Wir sehen, dass wir für unsere Kunden einen großen Schritt gemacht haben.“

Dann haben Metro-Angestellte in Sankt Augustin alles richtig gemacht

Wo denn der Weg nach oben sei und wo genau seine Produkte stünden, diese Fragen müssten die Mitarbeiter in den kommenden Wochen wohl noch oft beantworten, vermutete Schlinge. „Wenn die Kunden mit freudigen Gesichtern rausgehen, dann haben wir alles richtig gemacht.“

Die Neuerungen sind an vielen Stellen offensichtlich. Gleich hinter dem Kundeneingang gibt es ein großes, neu aufgetelltes Areal für die Gastronomie, von Profi-Spülmaschinen über Fritteusen bis Bain maries, beheizbare Wasserbecken für Speisen. Der Fokus liegt nach Schlinges Worten klar bei Gastronomiebetrieben und Wiederverkäufern, Kiosken und Tankstellen etwa. Für die gibt es eigene Profikassen am Ausgang.

Das müsse effizient sein, diese Kunden wollten schnell hinein und mit ihren großen Plattenwagen ihre Ware schnell wieder ins Auto bringen. „Die stehen sofort danach in der Küche oder am Verkaufstresen“, weiß Schlinge. 102 Märkte hat die börsennotierte Aktiengesellschaft und rund 12.000 Mitarbeiter. In der Cash-and-Carry-Zone, also dem klassischen Abholgroßmarkt, ist sein Unternehmen nach seinen Aussagen Marktführer.

Herde und Öfen stehen zum Verkauf bereit.

Auf einer eigenen Fläche wird Profi-Equipment für die Gastronomie angeboten.

Herausgefallen aus dem Sortiment sind Textilien und Fahrradzubehör, Briefumschläge und Druckerpatronen benötigen die Geschäftsleute aber nach wie vor. Die Kunden sind treu, viele seien schon Jahrzehnten dabei. Cash-and-Carry. Belieferung und Online sind die drei Geschäftsgebiete, wobei: Es gibt kaum Gastwirte, die ihre 15 Liter Rapsöl online bestellen.

Die Lebensmittelfläche wirkt aufgeräumt und optisch moderner, klarer. An den Kopfenden der Regale stehen die Top-Produkte, eigene Aktionsflächen sind für Kioskbesitzer eingerichtet, die manchmal mehrmals täglich kommen, haben sie doch selten große Lagerflächen. Und die wollen nicht zwischen gut 50.000 Artikeln suchen gehen.