Ressourcen schützenSchüler aus Sankt Augustin nahmen an einer Klima-Rallye teil
Sankt Augustin – „Einmal mit Google im Internet nach einem Begriff suchen, kostet durch die Belastung der Rechenzentren genauso viel Energie, wie eine LED-Lampe eine Stunde lang brennen lassen“, berichtete Thorsten Schmidt den Jugendlichen. Die staunten über diesen Vergleich des Geschäftsführers der Energieagentur Rhein-Sieg. Sechs Schulen hatten an einer Klima-Rallye teilgenommen. Es ging um den unnötigen täglichen Verbrauch von Ressourcen und wie man dies vermeiden kann.
Bei jetztigem Verbrauch bräuchte man drei Planeten
Finanziert wurde das Projekt vom Lions Club und den Stadtwerken. „Uns kam die Idee beim Losverkauf für eine Elektrovespa auf dem Hangelarer Spektakel“, berichtet Lions-Pressesprecherin Anke Riefers. „Vom Erlös wollten wir ein Projekt unterstützen, das genauso wie der Elektroroller etwas mit dem Schutz der Umwelt zu tun hat.“ Als Partner schien die Energieagentur des Kreises sinnvoll. Die Fachleute dort empfahlen die Klima-Rallye. Ein Projekt, das vor allem Jugendliche anspreche. „Wir waren von Anfang an begeistert“, so Riefers und Lions-Vorsitzender Dr. Karl Schmittat zu dem Vorschlag.
Alle weiterführenden Schulen wurden angeschrieben. Die Hauptschule Niederpleis, die Gutenbergschule, die Realschule Niederpleis, das Rhein-Sieg-Gymnasium, die Fritz-Bauer-Gesamtschule und die Heinrich-Hanselmann-Schule schickten Schüler zu dem dreistündigen Workshop. Zuerst schilderten die Jugendlichen, wie sie ihr Leben gestalten und welche Ressourcen sie dabei verbrauchen. Schnell wurde deutlich, dass sie sehr verschwenderisch mit vielen Dingen umgehen. Wenn jeder Mensch auf der Erde so lebe, wie viele Jugendliche in Europa zurzeit, bräuchte man rechnerisch drei Planeten und ihre Rohstoffe.
Lehrer begeistert vom Engagement der Schüler
„Apfelsaft aus regionalen Früchten ist besser als Säfte aus Übersee, die erst energieintensiv mit Schiffen hierher gebracht werden müssen“, erklärte Schmidt. Wer länger als zehn Minuten dusche, der verbrauche genauso viel Wasser wie bei einem Vollbad. Und nasse Wäsche könne man zum Trocknen aufhängen und nicht in den stromfressenden Trockner stecken. Auf einem großen Landkartenteppich wurde das Problem des Verkehrs verdeutlicht. Viele Strecken könnten zu Fuß oder mit öffentlichen Verkehrsmittel zurückgelegt werden.
Die Lehrer waren begeistert vom Engagement der insgesamt 150 Schüler. „Wir werden dieses Thema nun in allen Klassen behandeln“, berichtete Andreas Wilhelm von der Hauptschule Niederpleis. Die Beispiele seien gut und anschaulich gewesen und hervorragend für den Unterricht geeignet. Auch Stadtwerkechef Marcus Lübken gefiel das Klimaprojekt. Er versprach, dass das Unternehmen auch im nächsten Jahr Schulen bei diesem „nachhaltigen Projekt“ unterstützen werde. „Einfach bei uns bewerben“, so seine Aufforderung.