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Bürgerhaus HangelarZwei Millionen Euro für neue Schulmensa in Sankt Augustin

Lesezeit 3 Minuten
Haus der Nachbarschaft in Hangelar

Das Haus der Nachbarschaft in Hangelar könnte eine Schulmensa

Beschluss im Ausschuss wurde vertagt, um weiter über die Zukunft des „Haus der Nachbarschaft“ zu beraten.

Schon lange wurde in der Politik diskutiert, wie es mit dem Haus der Nachbarschaft in Hangelar weitergehen soll. „Im Prinzip ist das Gebäude marode, uns sollte durch einen Neubau ersetzt werden“, so Marc Knülle, SPD-Fraktionschef im Stadtrat. Jetzt hat die Verwaltung Zahlen für eine zusätzliche Nutzung des Gebäudes vorgelegt. Eine Mensa für die beiden Grundschulen im Stadtteil soll dort entstehen. Das war in den Etatberatungen so beschlossen worden.

„Für diese Umgestaltung sind Investitionen in Höhe von rund 2 Millionen Euro vorgesehen. Obwohl erste Gespräche mit den betroffenen Schulen, Vereinen und dem Ortsvorsteher geführt wurden, bleiben wichtige Fragen zur praktischen Umsetzung dieses Vorhabens ungeklärt“, so Sascha Bäsch, SPD-Ratsmitglied für Hangelar. Und nicht nur das: Die Umnutzung eines Bestandsgebäudes berge erhebliche Risiken.

Umbauten können wegen der unbekannten Bausubstanz zu Kostenexplosionen führen

Die Stadtverwaltung selbst hätte die Risiken eines Umbaus erkannt und plane daher, an der Schule in Meindorf einen Solitär zu bauen, statt Bestandsgebäude umzugestalten. „Diese Entscheidung unterstreicht, dass Umbauten oft zu Kostenexplosionen führen können, bedingt durch unvorhersehbare Probleme mit der Bausubstanz. Im Falle des Nachbarschaftshauses Hangelar könnten insbesondere die veralteten und abgängigen Elektro-, Sanitär- und Heizungsanlagen umfangreiche zusätzliche Maßnahmen erfordern“, so Bäsch.

Die beiden Grundschulen in Hangelar sind jeweils zweizügig. Sie befinden sich in einem Gebäude in der Nähe. 359 Kinder gehen dort zurzeit zur Schule, 260 im Offenen Ganztag (OGS). Die OGS-Quote beläuft sich somit aktuell auf rund 72 Prozent. Ziel des Mensa-Neubaus soll sein, jeweils die Zweizügigkeit beizubehalten, jedoch die geforderte Quote von 80 Prozent an OGS-Plätzen zu erreichen sowie die derzeit unzureichende Verpflegungssituation auch mit Blick auf den künftigen OGS-Rechtsanspruch zu verbessern, so die Verwaltung in ihrer Vorlage.

Für die Berechnung der Mensafläche werde von 320 Kindern in einem Zwei-Schicht-Betrieb ausgegangen. Somit sollen zukünftig 160 Sitzplätze in einer perspektivischen Baumaßnahme umgesetzt werden. Denkbar sei ein Umbau des vorhandenen Küchen- und Thekenbereichs für eine doppelte Küchennutzung sowie eine Doppelnutzung des großen Veranstaltungssaales als Veranstaltungsfläche und als Mensaraum unter Nutzung rollbarer Tische.

Rassegeflügelausstellung in Sankt Augustin kann nur während der Schulferien stattfinden

Die Vereine im Ort hätten signalisiert, dass sie sich grundsätzlich konnten eine Doppelnutzung vorstellen könnten. Es gab jedoch Wünsche der Vereine: Schaffung von gut zugänglichen Lagerungsmöglichkeiten für Mobiliar und den Zugang zu einer Theke und Kaltküche. Für Veranstaltungen, die eine längere Belegungszeit erfordern, wie zum Beispiel die Rassegeflügelausstellung, müssten Termine außerhalb der Schulzeiten oder andere Räumlichkeiten gefunden werden, so die Verwaltung. Die Nutzungsänderung des Hauses der Nachbarschaft widerspreche nicht den Zielen des Ortsteilentwicklungskonzeptes. Es werde sogar das soziale Angebot erweitert.

Die Mitglieder des Ausschusses beschlossen nun, erst noch einmal über das Vorhaben zu beraten. Somit wurde der geplante Umbau erst einmal vertagt.