SicherheitstagRund 90 Einsatzkräfte  informierten und kontrollierten in Sankt Augustin

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Polizisten zeigen das Motto der Fachstrategie in die Höhe, # Leben

Die Polizeiwache Sankt Augustin führte ihren Sicherheitstag durch, mit Kontrollstellen und Informationsständen auf dem Marktplatz.

Beim Sicherheitstag arbeiteten Kreispolizei, Stadtwerke Bonn, Rhein-Sieg-Verkehrsgesellschaft und das städtische Ordnungsamt eng zusammen, organisierten auch gemeinsame Streifen.

Repression und Prävention - diese beiden Säulen polizeilicher Arbeit standen im Mittelpunkt des Sicherheitstages der Polizei in Sankt Augustin. Die Einsatz- und zugleich Wachleiterin, Polizeihauptkommissarin Bernadette Leßmann, hatte dafür rund 90 Einsatzkräfte zur Verfügung. Sie kamen aus dem eigenen Haus, von den Wachen in Hennef und Siegburg, dem Verkehrsdienst, dem städtischen Ordnungsamt sowie den Stadtwerken Bonn (SWB) und der Rhein-Sieg-Verkehrsgesellschaft (RSVG).

Auf einem Kunstschädel ist ein Fahrradhelm aufgesetzt.

Auf einem Kunstschädel werden die Helme und ihre Passform demonstriert.

Auf dem Karl-Gatzweiler-Platz hatten die Kriminalprävention und die Verkehrsunfallprävention und Opferschutz groß aufgefahren. Unter einem Pavillon lag Informationsmaterial aus, und beide Kommissariate hatten reichlich Personal geschickt, um die Bürgerinnen und Bürger aufzuklären. In großen weißen Lettern wurde auf die aktuelle Fachstrategie „#Leben“ hingewiesen.

Die Kripo beriet vor allem ältere Menschen und klärte über Delikte auf

Bis 15 Uhr, zur Halbzeit, hatten sie schon 57 Menschen beraten. Dabei ging es um so unterschiedliche Fragen wie Diebstahlschutz, im Haus wie von Rädern, den Umgang mit einem Pedelec, die Sinnhaftigkeit von Helmen oder reflektierender Kleidung. Die Kripo-Beamten berieten Senioren in Bezug auf Straftaten gegen ältere Menschen, wie Trickbetrug, etwa den Enkeltrick, oder Handtaschendiebstahl.

Polizeihauptkommissarin Nadine Liboth hatte Wolle mitgebracht, in die Fäden eingezogen waren, die bei Bestrahlung im Dunkeln leuchten. Eine Mütze lag daneben, bei Tests hat sich herausgestellt, dass der Träger bei Nacht aus 140 Metern schon erkennbar ist. Ein bisschen gruselig war der geöffnete, künstliche Schädel. Auf dem Gehirn war mit Zettelchen markiert, wofür die einzelnen Regionen verantwortlich sind, von Merkfähigkeit bis hin zu Harninkontinenz.

Eine Polizistin zeigt einer Frau, wie der Helm angepasst werden kann.

Polizeihauptkommissarin Nadine Liboth zeigt einer älteren Radfahrerin, wie der Helm am besten sitzt.

Ein Helm biete, so Liboth, effektiven Schutz. Einer älteren Dame zeigte sie, wie der Helm richtig angepasst und wie er damit optimal Verletzungen verhindern kann. Andere Passanten ließen sich über Einbruchschutz am Haus informieren. Niemand musste auf eine Antwort warten. 

Nicht so gut erkennbar waren die Einsatztrupps, Zivilfahnder, die vor allem durch das Einkaufszentrum streiften und sich speziell um Laden- und Fahrraddiebstahl kümmerten, aber auch einen Blick auf Straßenkriminalität und Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz hatten. Fahrradstreifen fuhren durch die Straßen, mit dem Ordnungsamt suchten Polizisten Gaststätten auf, um die Einhaltung des Jugendschutzgesetzes zu kontrollieren. 

Ein Polizist mit einer Kelle in der Hand winkt einen Autofahrer heraus.

Ein Polizist winkt einen Autofahrer heraus, der in der Tempo 30-Zone auf der Niederpleiser Straße zu schnell unterwegs gewesen ist.

An den S-Bahn-Haltestellen gab es gemeinsame Kontrollen mit SWB und RSVG. 73 Fahrgäste ohne oder mit ungültigem Fahrschein fanden sie bis 15 Uhr. Die müssen jetzt ein erhöhtes Beförderungsentgelt zahlen. Während einer dieser Überprüfung zeigte sich ein Mann uneinsichtig und brauste auf. Er konnte aber schnell wieder beruhigt werden.

Wer mit dem Auto unterwegs war, kam kaum an einer der Lasermessungen vorbei. Nicht nur die Wachen hatten Geräte aufgebaut, auch der Verkehrsdienst fischte Temposünder heraus. Am Kastanienweg etwa gilt Tempo 30, immer wieder zeigte das Gerät Geschwindigkeiten jenseits der 40 Kilometer pro Stunde an. Die Beamtinnen und Beamten winkten die Fahrer heraus und kontrollierten die Papiere. Die meisten zahlten ohne Murren ihr Verwarngeld.

Auf der Siegstraße, unter der Autobahnbrücke der A 560, stand ein Streifenwagen und gab den Kolleginnen und Kollegen an der Klöckner-Mannstaedt-Straße durch, wenn jemand nicht angeschnallt war oder das Handy noch am Ohr hatte. Schnell sprang eine kellenbewehrte Beamtin auf die Straße und zog das entsprechende Fahrzeug aus dem Verkehr.

Viermal erwischten die Beamten Fahrer mit dem Handy am Ohr

Zuvor hatten sie hier schon 20 Tempoverstöße geahndet. Insgesamt, so die erste vorläufige Bilanz, gab es 47-mal ein Verwarngeld wegen Tempoüberschreitung, sechs Ordnungswidrigkeitenanzeigen, weil das Fahrzeug 21 oder mehr Kilometer pro Stunde zu schnell war. Immerhin vier Anzeigen setzte es wegen Handynutzung am Steuer, einmal handelte es sich sogar um einen Radfahrer.

Zwei Biker waren auf dem Gehweg unterwegs. Einmal war die allgemeine Betriebserlaubnis für einen Wagen abgelaufen, und ein Fahrer hatte keine Fahrerlaubnis. Außerdem registrierten die Kontrolleure zwei ignorierte rote Ampeln, zwei Überladungen, eine falsche Ladungssicherung und einen Tüv-Verstoß. Der hatte es in sich: Die Plakette war schon 2017 abgelaufen.

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