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Straßenschuhe verbotenTurnhalle bleibt nach Sanierung schulischen Zwecken vorbehalten

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Das Hallenbad der Hans-Christian-Andersen-Grundschule wurde im Jahr 2012 geschlossen.

Sankt Augustin – Eine Turnhalle, die auch als Versammlungsstätte für die Bürger im Ort genutzt werden kann: Diesen Wunsch hat Ortsvorsteher Günter Piéla schriftlich bei der Sitzung des Schulausschusses vorgelegt. Das Hallenbad der Hans-Christian-Andersen-Grundschule war 2012 geschlossen worden. An seiner Stelle sollen nach einem Abriss des alten Gebäudes neue Klassenräume entstehen. Auch die daran anschließende Turnhalle soll modernisiert werden.

In Stadtteil Sankt Augustin Ort mit mehr als 7000 Bürgern gebe es keinen Versammlungsraum, argumentiert Piéla. In Hangelar und Buisdorf stehe dafür ein Bürgerhaus zur Verfügung, im Mülldorf eine Mehrzweckhalle, in Meindorf, Niederpleis und Menden eine große Schulaula.

Zu schweres Holzdach

Das Haus Lauterbach in Birlinghoven böte Platz für Bürger. Zwar gebe es im Ortsteil Möglichkeiten im Rhein-Sieg-Gymnasium und bei den Steyler Missionaren, doch seien diese Örtlichkeiten zu peripher und teilweise überdimensioniert. Nun hofft Piéla auf die „einzigartige Möglichkeit“, die alte Turnhalle der Hans-Christian-Andersen-Grundschule „bedarfsgerecht“ umzubauen.

Die alte Turnhalle (hinten links) wird saniert, das Hallenbad (vorne) abgerissen und durch einen Neubau mit Klassenräumen ersetzt.

„Die Turnhalle ist in erster Linie für die Belange der Schule gedacht“, entgegnet Beigeordneter Ali Dogan. Es sei nicht geplant, dass sie regelmäßig für öffentliche Veranstaltungen genutzt werde. Natürlich könne man über Ausnahmen sprechen, aber auch baulich sei dies nicht so geplant. Das bestätigte der Architekt. „Der Boden einer Turnhalle kann nicht mit Straßenschuhen betreten werden. Spitze Steine, die sich zum Beispiel in die Schuhsohlen gedrückt haben, könnten den Belag schnell ruinieren.“ Für solche Veranstaltungen müsse ein separater Oberboden verlegt werden.

Dach der Halle ist zu schwer

Rund 400 Personen würden dann für eine Veranstaltung in die Halle passen. Da dort jedoch nach jetzigem Stand auch Schulveranstaltungen geplant sind, müsse bei der anstehenden Sanierung ein zweiter Ausgang als Fluchtweg gebaut werden. Der Architekt machte jedoch auf ein weiteres Problem aufmerksam: „Irgendwann wurde ein neues Holzdach auf die Halle gesetzt. Das ist jedoch so schwer, dass es theoretisch nicht von den Wänden getragen werden kann.“ Ein Statiker habe dies errechnet. Im Prinzip hätte alles schon „zusammengekracht sein müssen“. Aber es halte aus unerklärlichen Gründen noch immer. Eile sei jedoch nun bei der Sanierung des Daches geboten.

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Rund 4,5 Millionen kostete das gesamte Projekt 2017. „Die Summe ist mittlerweile allerdings höher geworden, weil es nachträglich noch viele Änderungswünsche gab“, teilte Dogan mit. Baubeginn ist für den Sommer geplant. Fertigstellung soll Ende 2023 sein.