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Staatsschutz ermitteltTatverdächtige stellen sich nach Angriff auf Siegburger Moschee

Lesezeit 2 Minuten
Der Eingang zu einer Moschee.

Die Schäden an der Siegburger Moschee sind deutlich zu sehen.

Am Berliner Hauptbahnhof stellten sich am Samstagabend zwei junge Männer der Bundespolizei. Die Ermittlungen des Staatsschutzes dauern an.

Nach dem Angriff auf die Ditib-Moschee an der Händelstraße in der Nacht auf Samstag haben sich zwei Männer gestellt. Das teilte die Bonner Polizei am Montag mit. Demnach hätten zwei Männer am Samstag gegen 18 Uhr Einsatzkräfte der Bundespolizei am Berliner Hauptbahnhof angesprochen.

Die beiden Tatverdächtigen im Alter von 23 und 26 Jahren erklärten den Polizisten gegenüber, für den Angriff auf die Siegburger Moschee verantwortlich zu sein. Sie wurden im Bahnhof überprüft, von Ermittlern des Landeskriminalamts Berlin vernommen und anschließend entlassen. Das Smartphone eines Verdächtigen wurde zur Sicherung von Beweisen beschlagnahmt.

Solidaritätsbekundungen aus der Siegburger Politik

Konkrete Hinweise auf die weiteren Beteiligten liegen laut Mitteilung der Polizei bislang noch nicht vor. Die eng mit der Bonner Staatsanwaltschaft abgestimmten Ermittlungen des Staatsschutzes würden derzeit noch andauern.

Derweil bekräftigten Vertreter der Politik am Montag ihre Unterstützung für die Moscheegemeinde. Bürgermeister Stefan Rosemann, die stellvertretenden Bürgermeisterinnen und Bürgermeister sowie die Vorsitzenden der im Stadtrat vertretenen Fraktionen haben dazu eine Solidaritätserklärung veröffentlicht. „Die Siegburger Moscheegemeinde ist seit ihrer Gründung 1978 Teil unserer Gemeinschaft und leistet einen immensen gesellschaftlichen Beitrag für unsere Stadt. Der Angriff auf sie ist ein Angriff auf uns alle als eine moderne, weltoffene und tolerante Stadt“, heißt es darin.

Man stehe für Miteinander und Demokratie, so die Unterzeichnenden. „Wir lehnen Fremdenfeindlichkeit, Rassismus und Hass auf andere aufgrund ihrer Herkunft oder ihrer Religion entschieden ab“. Man hoffe auf eine schnelle Ermittlung der Täter und sei dankbar, dass keine Personen zu Schaden gekommen seien.

Aufkleber geben Hinweis auf Organisation aus rechtem Spektrum

Die Moschee an der Händelstraße war in der Nacht zu Samstag, gegen 0.10 Uhr, von zwei Männern mit Steinen beworfen worden. Die Scheibe der Eingangstür zum Gebetsraum ging zu Bruch, ein Schaukasten wurde beschädigt. Danach flüchteten die Verdächtigen in einem Auto, in dem zwei weitere Personen gewartet haben sollen. Sicherheitskameras fingen die Tat ein.

Am Tatort stellte die Polizei Steine sicher, auf einem befand sich ein Aufkleber mit einem Hinweis auf die Organisation „LRG“ (Letzte Rettung Germania). Den Angaben eines Polizeisprechers zufolge handelt es sich um eine Gruppe, die dem rechten Spektrum zugeordnet wird. Bislang seien Aktivitäten schwerpunktmäßig in Sachsen festgestellt worden. Warum gerade die Siegburger Moschee zum Ziel wurde, ist Gegenstand der Ermittlungen.

Hinweise nimmt die Bonner Polizei weiterhin unter 0228-150 entgegen.