Der Verkäufer erlebte in der ZDF-Sendung eine emotionale Berg-und-Talfahrt.
„Eigentlich unverschämt“Wirbel um Fund aus Sozialkaufhaus in Siegburg bei „Bares für Rares“

Frank Hilger (v.r.) mit Horst Lichter und Experte Colmar Schulte-Goltz bei „Bares für Rares“.
Copyright: ZDF
Für ein Wechselbad der Gefühle hat am Montag (24. März) in der ZDF-Sendung „Bares für Rares“ ein Fund aus einem Sozialkaufhaus in Siegburg gesorgt. Frank Hilger hatte das Verkaufsobjekt eigentlich ohne ganz große Erwartungen in die ehemaligen Walzwerke in Pulheim mitgebracht – bei der Expertise sollte sich das ändern.
Dass er das kleine Bildchen in der TV-Trödelshow anbieten konnte, freute den 59-jährigen Elektriker aus Siegburg durchaus. Denn wie er im Vorfeld der Sendung gestand, gefiele es zwar seiner Frau, ihm selbst aber „nicht so wirklich“.
„Bares für Rares“: Fund aus Sozialkaufhaus in Siegburg wertvoller als zunächst gedacht?
Seine Frau sei es auch gewesen, die das gute Stück ursprünglich in Siegburg in einem Sozialkaufhaus gefunden habe. „Sie fand das sehr schön, weil sie steht so auf ältere Dinge“, so der 59-Jährige im Gespräch mit Horst Lichter. Erst als sie das kleine Bild aus dem Rahmen genommen hätten, sei der Verdacht aufgekommen, dass es doch wertvoller sein könnte, als zunächst angenommen.
Darauf habe die Unterschrift hingewiesen, die an der Rückseite des Porzellanbildes zu finden gewesen sei. An der habe er erkennen können, dass es von einem Künstler stamme, so Frank Hilger weiter. Sofort sei ihnen die Sendung „Bares für Rares“ eingefallen.
„Bares für Rares“: Kleines Bild macht einen „prächtigen Auftritt“
Ein Gedanke, der sich als richtig erwies, wie Experte Colmar Schulte-Goltz wenig später bestätigte. Gemeinsam mit dem schönen vergoldeten Rahmen zum Aufstellen mache das kleine Bild einen „prächtigen Auftritt“, hob der Kunsthistoriker hervor.

Die feine Porzellanplakette hatte das Ehepaar in einem Sozialkaufhaus in Siegburg gefunden.
Copyright: ZDF
Das eigentlich Spannende sei aber die Porzellanplakette mit dem farbigen Porträt einer Dame. Sie trage die Signatur des Künstlers Albert Schünzel, der das Bild nach dem Vorbild von Nathaniel Sichel in einer Zeit um 1900 geschaffen habe.
Der Zustand des Porzellanbildes sei trotz des hohen Alters mehr als zufriedenstellend, so der „Bares für Rares“-Experte weiter. Nur die Porzellanplatte selbst sei vor der Bemalung wohl nicht makellos gewesen, da gebe es eine kleine Delle in der Glasur, aber das sei nicht weiter schlimm.
„Bares für Rares“-Expertise macht Verkäufer aus Siegburg sprachlos
Beim Ausloten des Wunschpreises konnte der Verkäufer aus Siegburg unterdessen sehr genaue Angaben machen. Seine Frau und er wollten im Urlaub noch nach Bayern auf die Zugspitze. Eine Fahrt koste aktuell für einen Erwachsenen 72 Euro. Also 144 Euro hätte er sich als Erlös bei „Bares für Rares“ vorgestellt. „Das wäre schön“, so Frank Hilger.
Eine Preisvorstellung, mit welcher der 59-Jährige deutlich zu niedrig angesetzt hatte, wie sich zeigte. Denn Experte Colmar Schulte-Goltz kam auf einen ganz anderen Preis. Als Ergebnis seiner Expertenschätzung stand ein Wert zwischen 550 und 750 Euro.

Frank Hilger aus Siegburg dachte bei der Expertise von „Bares für Rares“ zunächst, er hätte sich verhört.
Copyright: ZDF
Eine Expertise, die bei Frank Hilger für Sprachlosigkeit sorgte. „Dass es sowas Schönes sein soll, das hat mich jetzt wirklich aus den Socken gehauen“, gestand der Elektriker aus Siegburg im Nachhinein. „Wenn ich bedenke, was wir ursprünglich dafür bezahlt haben, ist es eigentlich schon unverschämt.“
Nächste Überraschung bei „Bares für Rares“ mit Sozialkaufhaus-Fund aus Siegburg
Die nächste Überraschung wartete jedoch nicht lange auf sich. Gerade erst hatte sich herausgestellt, dass der Fund aus dem Sozialkaufhaus in Siegburg deutlich mehr wert ist als man ursprünglich zu träumen gewagt hatte. Im Händlerraum von „Bares für Rares“ hingegen gerieten die Gebote schnell ins Stocken.
Bei den Händlerinnen und Händlern bestand reges Interesse, doch Schätzpreise sind eben noch keine Händlerpreise. Los ging es recht hoch mit beachtlichen 120 Euro von Daniel Meyer. Auch andere Händlerinnen wie Sarah Schreiber stiegen mit ein. Doch Walter Lehnertz und Susanne Steiger erklärten direkt: „Für mich ist das nichts.“
Trotz Hinweis des Verkäufers auf die deutlich höhere Expertise schien bei 250 Euro bereits Schluss. Mit der Geschichte von der Zugspitze ließ sich Daniel Meyer dann auf 330 Euro breitschlagen. Ein Gebot, in welches Frank Hilger schließlich einwilligte – wenn auch ein wenig zähneknirschend.