Brand in SiegburgNeun Menschen aus Wohnhaus im Zentrum gerettet
Siegburg – Dramatisch klang die Alarmierung für die Feuerwehr der Kreisstadt am Sonntag gegen 4 Uhr. In einem Mehrfamilienhaus an der Straße Am Brauhof im Zentrum sollte es brennen, mehrere Personen seien im Gebäude eingeschlossen. Sofort eilten 30 Wehrleute unter Leitung von Brandamtmann Michael Höntsch in die Passage nahe der Holzgasse. Sie trafen nur wenige Minuten später ein.
Höntsch traf als Erster ein und sah durch die offene Hauseingangstür den Feuerschein im Flur. Auf den Balkonen darüber entdeckte er fünf Menschen. Er forderte sie auf, in ihre Räume zurückzugehen und die Türen geschlossen zu halten. Denn der Rauch war in das Treppenhaus gezogen, der Fluchtweg war den Bewohnern versperrt.
Rollgitterwagen mit Abfällen verbrannt – massive Rauchentwicklung
Die Flammen hatten einen Rollgitterwagen mit Abfällen aus Papier und Plastik zerstört. Durch die enorme Hitzeentwicklung war eine Kunststoffverkleidung zu einem angrenzenden Geschäft geschmolzen, die Scheibe einer Glastür geplatzt. Der Brand hatte sich in den Laden ausgebreitet. Mehrere Angriffstrupps unter Atemschutz eilten in den Flur, das Feuer konnten sie schnell löschen. Sie schlugen das Oberlicht einer Tür auf der anderen Seite ein, um eine Abluftöffnung zu schaffen. Ein Hochdrucklüfter drückte den Qualm ins Freie.
Derweil hielten andere Wehrleute Kontakt zu den, wie sich herausstellte, neun Bewohnern, die im Haus verblieben waren. Außerdem suchten sie alle Wohnungen auf. Drei Mieter trafen sie nicht an. Sie haben ihre Räume im obersten Geschoss, dort war die Rauchbelastung gering. Der Einsatzleiter entschied, die Türen nicht aufzubrechen, nachdem die Einsatzkräfte mehrfach geklingelt und kräftig geklopft hatten.
Neun Personen aus Mietshaus gerettet
Als der Rauch vertrieben war, holten Feuerwehrmänner zunächst einen Mann nach draußen, der über Atembeschwerden klagte. Er wurde mit einer Trage zu einem der beiden Rettungswagen gebracht, die auf der Kaiserstraße in Bereitschaft standen. Es folgten zwei Familien mit jeweils zwei Kindern. Die Besatzungen der Rettungswagen, ein Notarzt und der Ärztliche Leiter des Rettungsdienstes kümmerten sich um sie, eine Behandlung war indes nicht erforderlich.
Sie hatten so gut wie keine giftigen Gase eingeatmet, weil sie in ihren Wohnungen geschützt waren. Sie konnten wieder zurückkehren, nachdem die Feuerwehr Kohlenmonoxidwerte gemessen und die Zimmer wieder frei gegeben hatte.
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Die Polizei nahm die Ermittlungen auf. Denn es besteht der Verdacht auf schwere Brandstiftung. Es war nach Angaben der Polizei bereits das zweite Mal, dass es in dem Haus gebrannt hatte. Der Brandherd war frei zugänglich, Menschen waren erheblich gefährdet. Durch die Flammen, Ruß und Rauch entstand erheblicher Gebäudeschaden – sachdienliche Hinweise unter 02241/541-31 21.