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SiegburgAuf dem Brückberg sollen Eisenbahnwaggons zum Jugendzentrum werden

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Die Eisenbahnwaggons als Jugendzentrum stellten (v.l.) Stefan Rosemann, Andreas Mast, Stephan Langerbeins und Charlotte Dückers vor. 

Siegburg – Eisenbahnwaggons haben ein langes Leben und meist ein trauriges Ende: Glänzend herausgeputzt kommen sie aus dem Werk, es folgen stolze Jahre hinter starken Loks, dann aber immer wieder neue Anstriche, Einsätze auf Nebengleisen, als Bauwagen und irgendwann der Schneidbrenner.

Anders soll es zwei ausrangierten Silberlingen gehen, die zuletzt mit Regio-Zügen unterwegs waren und auf Rügen abgestellt wurden, wo die Kreisstadt sie jetzt für neue Zwecke reservieren ließ: Die Wagen mit Abteilen der ersten und zweiten Klasse sollen am Rand des Bolzplatzes auf dem Brückberg platziert werden, statt Zugführern und Schaffnern werden Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des evangelischen Jugendwerks das Sagen haben. 150.000 Euro stehen für den Kauf der Wagen bereit.

Eisenbahnwaggons auf dem Brückberg – Jugendliche sollen sich am Konzept beteiligen

Der Geschäftsführer des Jugendwerks, Stephan Langerbeins, kam auf die Idee zu einem stationären Angebot, nachdem das Ferienprojekt „Mini-Siegburg“ vom Neuenhof auf den Brückberg umgezogen war. Die dreiwöchige Spielstadt habe einen „tollen Anklang“ gefunden, so dass er überlegt habe, wo man „andocken“ könne. Neben Mini-Siegburg soll es zweimal pro Woche ein dreistündiges Angebot geben.

Wichtig im Konzept ist die Beteiligung der Jugendlichen bei der Bedarfsanalyse sowie die Entwicklung von Projekten und Aktionen. Auch Kulturveranstaltungen, Nachbarschaftsfeste und Kinoabende könnten am „Bahnhof Brückberg“ laufen.

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Klassische blaue Sitze sind derzeit in den Waggons verbaut, die entkernt werden sollen. 

Jugenddezernent Andreas Mast hatte die Waggons auf Rügen mit ausgesucht, wo sie in einer 30 Kilometer langen Schlange alter Bahnfahrzeuge gestanden hätten. Ihm fiel auf, dass eines der Abteile noch als Kinderspielecke ausgewiesen ist: Das sei vorgeschrieben für einen Waggon, der in Baden-Württemberg im Einsatz war. Die Erste Klasse-Abteile sollen beibehalten werden, für Kinder oder Jugendliche, die sich „zum Chillen“ zurückziehen wollen oder für ein Bewerbungsgespräch gecoacht werden.

Ansonsten werden die Wagen entkernt, auch eine Küche ist geplant. Mast und Bürgermeister Stefan Rosemann wandten sich bei einem Ortstermin gegen Befürchtungen, der Platz könne durch die Waggons kleiner werden und nur noch eingeschränkt zur Verfügung stehen: Lange habe man an dem Standort getüftelt, bis die Stelle am nördlichen Rand des Platzes gefunden worden sei. Durch eine Rampe wird der Zugang barrierefrei, ein Podest für Aufführungen ist vorgesehen.

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Direkte Anwohner hatten das Vorhaben kritisiert, insbesondere, da es vorab keine Informationen gegeben habe. Mast wies das zurück, in den städtischen Gremien und im Newsletter „Siegburg aktuell“ seien die Waggons Thema gewesen. Die CDU-Fraktion schrieb in einer Mitteilung gar, der Platz werde „kaputtgemacht“. Rosemann ließ das nicht gelten. Im Gegenteil gehe es darum, das Areal aufzuwerten. Der Platz bleibe offen, Spielgeräte, auch die Seilbahn, blieben erhalten. Stadtteilkonferenz und Vereine hätten das Projekt begrüßt.

Rosemann zeigte sich sicher: Wenn die Waggons erst stünden, komme auch die Akzeptanz. Im September sollen die Waggons aufgestellt werden, im März 2023 könnte Eröffnung gefeiert werden.

Am 30. Mai ist der „Bahnhof Brückberg“ Thema im Jugendhilfeausschuss, am Mittwoch, 15. Juni, 19 Uhr, folgt eine Bürgerinformation im Gymnasium Alleestraße.