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Coffee-Bike am Bahnhof SiegburgRollendes Geschäft mit frischem Kaffee

Lesezeit 3 Minuten

Ihre Leidenschaft für Kaffee haben Julia Bonk und ihr Mann Markus zum Beruf gemacht.

Siegburg – Chai Latte, Schwarzwälder Kirsch und After Eight – ein mobiler Kaffeestand in Siegburg bietet besondere Wachmacher an.

Seit zwei Wochen sind Julia und Markus Bonk nun mit ihrem Coffee-Bike unterwegs. Montags bis mittwochs stehen sie ab 6 Uhr morgens am Bahnhof, samstags ziehen sie in die Innenstadt. Als Heimatstadt der beiden soll Siegburg auch künftig ihr fester Standort bleiben. Ansonsten besuchen sie Stadtfeste und Trödelmärkte in der Region, etwa in Eitorf, Hennef und Troisdorf. „Wir gucken, wo wir unterkommen.“ Freilich kann man das Coffee-Bike auch mieten, beispielsweise für Messen, Hochzeiten und Firmenfeiern.

Das Kaffeegeschäft ist für beide Neuland. Markus Bonk ist Diplom-Kaufmann und Verwaltungswirt, arbeitet als Berater. Seine Frau ist gelernte Erzieherin. Die Kaffeeleidenschaft wurde 1995 bei einer Reise in die Toskana geweckt. Guten Kaffee anzubieten, sei seither ihr Traum gewesen. Als Markus Bonk im Internet dann das Franchise-Unternehmen aus Osnabrück und das entsprechende Bike entdeckte, wurde der Traum konkret. Bonk: „Das muss meins werden, dachte ich. Nun habe ich ein neues Baby – quasi unser drittes Kind.“ Begeistert war er vor allem vom nostalgischen Bike-Design, der Siebträgermaschine nach italienischem Modell und dem Qualitätskaffee aus 70 Prozent Arabica-Bohnen aus Honduras.

Business am Bahnhof

Innerhalb von drei Monaten entwickelten sie das Geschäftskonzept, klärten die Finanzen. „Erstmal ist es ein Hobby“, sagt Julia Bonk. Allerdings ein Hobby, das in der Anschaffung etwa 30 000 Euro gekostet hat und ehrgeizig verfolgt wird. Der tägliche Umsatz belaufe sich bisher auf 160 bis 200 Euro. Bei einem Bike soll es langfristig aber auch nicht bleiben. Markus Bonk träumt von mehreren Coffee-Bikes, sucht derzeit Mitarbeiter, um den Standort am Bahnhof jeden Tag besetzen zu können.

Das Coffee-Bike kam gut vom Start weg, täglich kämen ein paar Kunden mehr. Größtes Lob war bisher die Rückmeldung einer Gruppe Italiener, die den Espresso als den besten in Deutschland deklarierte.

Am Bahnhof wird vor allem der Caffé Crema (200 Milliliter) für 1,90 Euro gern bestellt, in der Innenstadt der Eis Latte Macchiato (300 Milliliter) für 3,20 Euro. Auch die Coffee Specials (300 Milliliter), besondere Kreationen, etwa Chai Latte für 2,80 Euro oder Latte mit Minze oder Karamell für je 3,20 Euro seien sehr gefragt. Preislich positioniert sich das Coffee-Bike etwas höher als der durchschnittliche Coffee to go. Markus Bonk weist allerdings – und das nicht ohne Stolz – auf die Verwendung von Biobohnen hin.

Im Aufbau der mobilen Kaffeestation wird das Ehepaar immer schneller: „Mein Mann schafft es mittlerweile schon in 20 Minuten“, so Julia Bonk. Anstrengender sei die Anreise: Die 600 Meter zwischen Parkplatz und Kaffeestand am ICE-Bahnhof seien Schwerstarbeit – schließlich wiegt das Bike 500 Kilogramm.