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Großeinsatz der FeuerwehrFlammen machen Wohnhaus in Siegburg unbewohnbar

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Mit einem Hubwagen näherten sich Feuerwehrleute dem lichterloh brennenden Dachstuhl.

Siegburg – Das Heulen der Sirenen ertönte am Montag gegen 11.40 Uhr über der Kreisstadt. Auf dem Brückberg war in einem Elf-Parteien-Haus ein Feuer ausgebrochen. Der Ausbildungslehrgang war an der Feuerwache bereits an den Fahrzeugen und kam sofort zur Luisenstraße. Die Kräfte waren nur drei oder vier Minuten nach der Alarmierung vor Ort. Sofort ließen sie weitere Einheiten nachalarmieren. Denn aus dem Dach schlugen die Flammen mehrere Meter hoch, auf der gesamten Breite des Gebäudekomplexes. Dichter, schwarzer Rauch quoll in den Himmel. Rasend schnell musste sich das Feuer in dem Dachstuhl ausgebreitet haben.

Als die ersten Einsatzkräfte eintrafen, hatten sich die Bewohner bereits ins Freie retten können. Sie wurden in der Einfahrt der benachbarten Brückberg-Kaserne betreut und mussten mit ansehen, wie das oberste Geschoss ihres Hauses weitgehend zerstört wurde.

Treppe brach ein

Der erste Angriffstrupp unter Atemschutz ging durchs Treppenhaus nach oben und wollte über eine Holztreppe in die Maisonette-Wohnung vordringen. Doch vor ihnen stürzte der Aufgang brennend zusammen.Zunächst gab es die Befürchtung, dass in dem Flammenmeer noch eine Frau sein könnte, die dort oben wohnte. Eine Nachbarin konnte schließlich Entwarnung geben, die Mieterin war nicht zu Hause.

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Ein Großaufgebot der Feuerwehr kam zur Einsatzstelle, die Luisenstraße blieb für Stunden gesperrt.

Der Rettungsdienst war mit zwölf Mitarbeitern im Einsatz, beteiligt war der Ärztliche Leiter des Rettungsdienstes, Christian Diepenseifen. Er kümmerte sich um einen Patienten, der Verdacht auf eine Rauchgasvergiftung bestätigte sich aber nicht. Insgesamt 65 Feuerwehrleute unter Leitung von Wehrleiter Torsten Becker waren an die Luisenstraße gefahren, aus Siegburg und Troisdorf. Die Drehleiter aus der Nachbarstadt und der Teleskopmast wurden in Stellung gebracht, um von außen zu löschen, während von der Rückseite und im Inneren weitere Trupps den Brand bekämpften.

Zeitgleich Alarm in der Aggerstadt

In den Gauben hielten sich noch lange Zeit Glutnester. Die Dachziegel waren durch die Hitze weggeplatzt, einzig verkohlte Holzbalken blieben stehen. Von Drehleiter und Teleskopmast aus entfernten Einsatzkräfte die restlichen Ziegel und die Metallverkleidungen rund um die Fenster. Die Brandermittler der Kriminalpolizei begutachteten die Einsatzstelle, die sie aber nicht betreten konnten. Sie befragten die Menschen, die dem Feuer entkommen waren, nach ihren Beobachtungen.

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Von dem Dachstuhl blieb nur ein verkohltes Gerippe übrig. Das Haus ist vorerst unbewohnbar.

Das Gebäude selbst ist nach ersten Einschätzungen zunächst nicht bewohnbar, die meisten Bewohner kamen anderweitig unter, um den Rest kümmerten sich die Mitarbeiter des Ordnungsamtes. Zwei Familien mit zehn Personen können in Ferienwohnungen leben. Bis an den Nachmittag zogen sich die Löscharbeiten hin. Die Luisenstraße war für mehrere Stunden in beide Richtungen gesperrt.

Die Drehleiter aus Troisdorf musste zwischenzeitlich abbrechen und in die Aggerstadt gebracht werden. Dort war an der Frankfurter Straße/Ecke Am Sanderhof ein weiterer Dachbrand gemeldet worden. Wie sich herausstellte, war in einem Spielcasino der Überfallalarm ausgelöst worden. Dabei werden die Räume mit künstlichem Rauch vernebelt. Der weiße Qualm zog nach draußen, die Einsatzkräfte drückten ihn mit einem Hochleistungslüfter ins Freie.