Das Angebot des Aquarien- und Terrarienvereins lockte hunderte Besucher ins Heinz-Böttner-Hauses nach Siegburg-Kaldauen.
Verein Nymphaea SiegburgEin Fisch namens Panda ist der Star im Aquarium
Corydoras Panda ist der Renner in Kaldauen. Die winzigen Zierfische heißen nicht nur so, sie haben auch dank ihrer schwarzen Streifen auch gewisse Ähnlichkeit mit den Bären. Ihnen, aber auch anderen beliebten oder raren Züchtungen ist zu verdanken, dass die Herbst-Börse des Aquarien- und Terrarienvereins Nymphaea im Heinz-Böttner-Haus in Kaldauen schon zur Eröffnung fast aus den Nähten platzt: Der erste Vorsitzende Marc Demmer sah bestenfalls in der ersten Viertelstunde eine Chance, ein besonders schönes Exemplar eines Pandafischs zu ergattern.
An Tischen drängen sich hundert von Besuchern um Aquarien mit farbenfrohen Fischen, Zubehör wie Filter und Pumpen oder künstliche Steine für die Aquariengestaltung.
Siegburger Aquarier schreiben sich Artenschutz und Artenerhalt auf die Fahne
Demmer zufolge geht es bei dem Hobby aber um weit mehr, als den hübschen Anblick, den Becken und Wasserfauna bieten. Artenschutz und Arterhalt seien wichtig. Wenn ganze Flüsse unwiederbringlich austrockneten, seien auch Fischarten vom Aussterben bedroht, so wie im Falle des Guppy el tigre. Im Zoohandel praktisch nicht mehr erhältlich seien Kaudis, bei Aquariern schon. Auf Deutsch Scheckenkärpflinge genannt, standen sie um die Jahrhundertwende am Anfang der Aquaristik in Deutschland.
Demmers favorisierter Fisch ist der Schwertträger, der vor fast 100 Jahren aufkam und heute in hunderten von Farben angeboten werde. Er züchte die Ursprungsform in ihrer Naturfarbe. „Auf der Börse gibt es auch Raritäten, die es sonst nicht gibt“, betont der Vorsitzende. „Wir machen ganz viel Erhaltungszucht, irgendwann gibt es sonst kein Genmaterial mehr, um die ursprüngliche Form zu erhalten.“ Geschäftsführer Ulrich Henders ergänzt: „Wir tauschen uns dazu mit Züchtern in ganz Europa aus.“
Das 60-Liter-Aquarium ist für Hobbyeinsteiger zu klein
Demmer zufolge sollte der Einstieg in das Hobby wohlüberlegt sein. Das 60-Liter-Aquarium, das Anfängern meist angeboten werde, sei nicht das Richtige, als Biotop einfach zu klein. „Ein großes Becken mit 200 Litern verzeiht einfach mehr Anfängerfehler, kleine Becken sind etwa für erfahrene Leute.“
Ein klassischer Fehler sei, zu viel Futter zu geben. Gerade Kinder wollten nun einmal gerne die Fische füttern. Da es wie in der Natur kein frisches Wasser gebe, müsse der Filter alles regeln. Wenn das schiefe gehe, ständig neue Fische gekauft werden müssten, habe sich das Thema schnell wieder erledigt.
Vor allem Geduld brauche es, ein neues Becken solle man anfangs zwei Wochen ohne Fische laufen lassen, mit Pflanzen und vielleicht eine paar Schnecken. Die Biologie stelle sich dann von selbst ein. Demmer: „Die Fische müssen sich wohlfühlen und natürlich für die Zucht auch die richtigen Partner haben.“ Lebendgebärende Arten seien gut für Anfänger, Barben etwa als robuste Fische bekannt, die viel verzeihen. Guppys seien gute Einsteigerfische, hochgezüchtet aber mitunter sehr empfindlich und eher etwas für Fortgeschrittene. Besonders komplex sei die Salzwasseraquaristik.
Der Vereinsabend des Vereins Nymphaea Siegburg findet jeden dritten Mittwoch im Monat ab 19 Uhr im Wirtshaus zur Siegburg statt. Nähere Informationen im Internet.