Der Siegburger Karnevalsverein feierte seine Prunksitzung im Rhein-Sieg-Forum.
PrunksitzungHusaren Schwarz-Weiß Siegburg zeigen, wie gut Wortbeiträge in d'r Bütt funktionieren
Die schwarz-weißen Husaren riefen und krachend bunt strömte das Volk in die Halle. Stimmungsbands wie Druckluft und Rabaue, überhaupt prominente Künstlerinnen und Künstler aus dem Kölner Karneval, verwandelten das Rhein-Sieg-Forum in einen jecken Kulturkessel. Dazu vor allem Eigengewächse wie das, wie Husaren-Präsident Stephan Riesop betonte, „legendäre Männerballett“.
Christoph Binte, Ritter des Rheinischen Humors, spielte den Saunaboy
Die Jungs in schwarzen Hosen und weißen Hemden hatten offenbar fleißig trainiert. Unter frenetischem Beifall marschierten marschierte die mit dunklen Sonnenbrillen ausstaffierte und auf cool getrimmte Truppe durch den Saal. Pyramiden, Pirouetten, Kniefälle auf der Bühne – zu wummernden Techno-Bässen lieferten „Die Überflieger“ des Karnevalsvereins eine begeisternde Choreografie ab und wer nicht gerade in der Porzellanabteilung im Untergeschoss, in der Fotoecke im Foyer oder an der Theke weilte, war ganz aus dem Häuschen.
Christoph Binte ging die Pumpe nicht etwa schneller als sonst. Sein Herz schlug Kapriolen. Der diesjährige „Ritter des Rheinischen Humors“ und Geschäftsführer der Atlas Saunabau hatte sich gut mit einem Liedchen auf die Bühnen vorbereitet. „Ich bin ene Saunaboy, wat willste maache“ sang der „Siegburger Jung“ und die Herzen flogen dem 38. Ritter des Rheinischen Humors nur so zu. Drei Strophen lang schaffte es Ritter Christoph I., dann war Sense und das machte ihn ganz besonders sympathisch. Was muss man als frisch gebackener Ritter tun? „Erstmal lange durchhalten und dann schauen, was sich tut.“
Bauchredner Klaus Rupprecht mit Affe Willi ist ein Meister
Lehrermangel, Pflegenotstand, Beziehungen: Bauchrede-Techniker Klaus Rupprecht ist Meister seines Fachs. Willi (an seiner rechten) ein fast selbst sprechender Affe. Keine seiner Freundinnen blieb länger als ein paar Tage, immer habe er ein bisschen Pech mit den Frauen (Das Publikum einigte sich auf ein mitleidiges „ohhhh“. Willi dankt für das „solidarische Geräusch“).
Putzeimer und Wischmopp im Anschlag, den Blick Richtung Bühne: Während der Affe und sein Mensch die Zugabe in den Saal schleuderten, scharrte Agnes Kasulke an einem Stehtisch hinten im Saal bereits mit den grünen Lackstiefelchen. Zwei Redebeiträge hintereinander, klappt es da noch mit der Stimmung zu vorgerückter Stunde? Und wie. Die Siegburger feierten Annette Esser als ihre kurvenreiche, glitzernde Putzfrau mit dem losen, grundehrlichen Mundwerk.