Klangfabrik in SiegburgHunderte schwelgen in Erinnerungen an Disco
Siegburg – Das Aus der Discothek „Klangfabrik“ in Siegburg hat auf Facebook geradezu eine Flut wehmütiger Kommentare von ehemaligen Besuchern der Disco ausgelöst. Der am Samstag in dem sozialen Netzwerk gepostete Artikel mit Fotos aus dem Innenleben des wurde bis Montagvormittag mehr als 75 mal geteilt. Mehr als 350 Nutzer kommentierten das Ende der Disco, deren Betreiber Pascal Frangenberg nach einem Messerangriff Ende Juli beschloss, den Betrieb aufzugeben.
Viele erinnern sich zum Beispiel an den „DJ Rudi“, der im „Klangfabrik“-Vorgänger „Steffi“ die Musik auflegte. So zum Beispiel Nutzerin Danii Eichen: „DJ Rudi wusste die Menge zu begeistern.“
Jens Jüling hatte in der Disco, die zuerst „Pastiche“ hieß, als Jugendlicher 1980 seine „erste Discoerfahrung. Als 15-Jähriger konnte man am Sonntagnachmittag von 16 bis 18 Uhr in die Jugenddisco." Wie er erinnern sich auch andere FB-Nutzer an das Pastiche. Udo Hartl etwa berichtet, er habe „noch Cassetten, die mir der dj für paar DM aufgenommen hat im pastiche ... und das tolle daran ist nicht nur die Musik von dieser Zeit darauf zu hören, sondern die ganzen original ansagen von dem dj sind dabei zu hören“.
Etliche FB-Nutzer schwärmen, sie hätten ihre Jugend in der Disco verbracht, seien praktisch jedes Wochenende zum Tanzen und Feiern nach Siegburg gekommen. Nutzerin Kerstin Stark-Swan erinnert sich an ihr „2. Zuhause. Wir gehörten quasi zum Inventar“, schreibt sie mit einem Lach-Smiley und färt fort: „So viele tolle Erinnerungen und tolle Menschen dort kennengelernt. Später Jahre dort gearbeitet im SoulClub.“
Mehrere Nutzer und Nutzerinnen berichten, sie hätten im „Steffi“ ihre Frau oder ihren Mann kennengelernt. Die langen Nächte in der Siegburger Kult-Disco haben viele in wehmütiger Erinnerung. So Tim O'Tool, der schreibt: „Feiern bis man vom "wer hat an der Uhr gedreht" Lied rausgeworfen wurde und dann nebenan diesen widerlichen Döner geholt, der morgens um 5 unfassbar gut geschmeckt hat.“
Widerspruch, was die Qualität der Disco betrifft, gibt es nur ganz vereinzelt. Oft ist ein Seufzen zwischen den Zeilen zu vernehmen, wenn etwa Barbara Spürk in Erinnerung an das „Pastiche“ schreibt: „Ach was waren das schöne Zeiten.“