Im Schnitt müssen Mieter in der Kreisstadt im Vergleich zu 2023 3,42 Prozent mehr zahlen.
Mietspiegel aktualisiertWohnen in Siegburg ist teurer geworden
Rund zwei Drittel aller Wohneinheiten in Siegburg sind Mietwohnungen – und die werden stetig teurer. Seit 2023 gilt deswegen seit ein Mietspiegel, an dem sich Mieterinnen und Mieter orientieren können und Vermieterinnen und Vermieter halten müssen. Für 2025 ist er aktualisiert worden.
Der Mietspiegel gibt nach Aussage der Initiatoren verlässlich Auskunft über die Höhe der ortsüblichen Vergleichsmiete. Er hilft Mieterinnen und Mietern, die Höhe ihrer Miete einzustufen und Verträge zu vergleichen. So können unberechtigte Mieterhöhungen abgewiesen und Rechtsstreitigkeiten vermieden werden.
Anstieg von 3,42 Prozent gegenüber dem letzten Siegburger Mietspiegel
Auch die Mietpreisbremse gilt weiterhin. Im Durchschnitt liegt der Preis pro Quadratmeter bei 8,80 Euro, das bedeutet einen Anstieg von 3,42 Prozent gegenüber der vorherigen Auswertung.
Erarbeitet haben den Mietspiegel die Stadtverwaltung, die Eigentümergesellschaft Haus und Grund, der Mieterbund Bonn/Rhein-Sieg/Ahr, das Amtsgericht und mehrere Gutachter des Rhein-Sieg-Kreises. Federführend bei der wissenschaftlichen Erstellung war das EMA-Institut aus Sinzing bei Regensburg.
„Es ist wichtig, einen qualitativen gegenüber einem einfachen Mietspiegel zu haben“, betont Jürgen Schönfeldt vom Mieterbund. Bei einem qualitativen Mietspiegel werte man Daten aus Befragungen von Mietern aus, während ein einfacher Mietspiegel verschiedene Vergleichswerte, darunter Preise von Inseraten, zurande ziehe. „Da aber sehen wir nur, was verlangt wird, nicht aber, was tatsächlich gezahlt wird.“
Abweichungen je nach Lage und Alter des Hauses und der Wohnungsausstattung
Das EMA-Institut habe zwischen April und Mai vergangenen Jahres 1000 Siegburger Mieterinnen und Mieter befragt, schildert Geschäftsführer Oliver Trinkaus. „Relevant waren aber nur diejenigen, die mindestens sechs Jahre dort wohnen“, erläutert er. „Bewertet wurden auch nur die Nettokaltmieten. Die Nebenkosten sind im gleichen Zeitraum noch stärker gestiegen.“ Herausgekommen sei ein Durchschnittswert von 8,80 Euro pro Quadratmeter. „Das kann abweichen, je nach Lage und Alter des Hauses und Ausstattung der Wohnung“, erläutert Trinkaus.
Dennoch, fügt Schönfeldt hinzu, sei der Mietspiegel eine verbindliche Richtlinie, nach der Mietpreise maximal erhöht werden dürften. „Das ist rechtlich abgesichert.“ Und zwar bis Ende 2026, wenn ein neuer Mietspiegel greifen wird. Neuvermietungen sind allerdings von der Regelung ausgenommen, hier kann ein neuer Preis vereinbart werden.
Ihre Miete überprüfen können Siegburgerinnen und Siegburger im Internet überprüfen. Mietervereine können sie dabei unterstützen und beraten.