Netze sollen Tauben fernhaltenGerüst im Bahnhof Siegburg für Herbstputz aufgebaut
Siegburg – Die Pendler, die in den kommenden vier Wochen durch den Siegburger Bahnhof gehen, werden sich wohl über den Anblick eines großen aufragenden Gerüstes wundern: Herbstputz ist angesagt.
Dank der aufwendigen Montage in Höhe der beiden Haupt-Rolltreppen besteht für die Arbeiter die Möglichkeit, bis unter die Decke zu gelangen. „Wir haben das Gerüst extra in der Nacht zu Samstag aufgebaut, um die Kunden im Bahnhof nicht zu erschrecken“, erläutert Michael Nagel, Fachbereichsleiter Gebäudemanagement der Stadtbetriebe Siegburg.
Wände des Bahnhofs durch Tauben verschmutzt
Gleich mehrere Vorhaben sind der Grund für die umfassenden Arbeiten in dem Gebäude, das Ende 2002 mit der Inbetriebnahme der ICE-Strecke fertiggestellt wurde. Zunächst stehen Elektro- und Montagearbeiten im kleineren Umfang auf dem Plan. Zudem werden beim Großputz das Deckentragwerk über die Glasfassade bis zur Natursteinverkleidung und die Metalltragwerke der Fassade gereinigt. Durch brütende Tauben sind die Wände mit Kot verschmutzt.
Nagel unternimmt zudem einen neuen Versuch, diese Tiere zu vergrämen, nachdem der Einsatz eines Falken im Sommer nicht den erhofften Erfolg einbrachte. „Der Vogel flog nur außen und konnte die Tauben nicht vertreiben. In der Halle hatten die Kunden zudem zu viel Angst vor seiner Größe“, berichtet Nagel.
Netz soll Tauben vom Brüten abhalten
Diesmal wird ein Netz montiert. Damit soll verhindert werden, dass die Tauben ihre bisherigen Brutplätze erreichen. Zum Schutz der Architektur wird das Netz in drei Teilabschnitte gefertigt. „Es steht für eine ökologische und tiergerechte Vergrämung. Die Netze haben jeweils Reißverschlüsse, so dass wir trotzdem den aufwendigen Weihnachtsschmuck im Winter wieder aufhängen können“, erklärt Nagel.
Somit bleiben die Deckenkonstruktion und das Betontragwerk der Laufstege weiterhin sichtbar. „Für den Bau des Gerüsts haben wir uns entschieden, um während der Arbeiten den direkten Weg aus der Innenstadt zu den Zügen und zur Stadtbahnlinie offen zu halten“, sagt Nagel.
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Wenn alles fertig ist, soll die Halle wieder glänzen, und vor allem die Tauben sollen überwiegend vertrieben sein. Nagel: „Wir werden nicht verhindern können, dass Tauben in die Halle fliegen, aber Hauptsache, der Nestbau wird gestoppt.“ Die Kosten des Gerüsts belaufen sich auf 10 000 Euro, für die Putzarbeiten kommen noch einmal 8000 Euro hinzu.