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NeueröffnungBeim Parmi Cano in Siegburg dreht sich alles um das Parmesan-Rad

Lesezeit 4 Minuten
Eine Frau und ein Mann an einer Bedienungstheke mit einem großen Käselaib.

In ihrem neuen Pasta-Restaurant Lokal Parmi Cano an der Siegburger Holzgasse: Semra Yigit und Caner Demier am Parmesan-Rad.

Seit kurzem lockt frische Paste nach einem ungewöhnlichen Rezept ins Parmi Cano an der Holzgasse.

Sämig schmiegt sich die Tagliatelle an die Zunge, im Inneren bietet die Pasta dezent Widerstand, genau richtig, al dente, wie die Italiener sagen. Cremig und voller Aroma ist das Gericht, Trüffelbutter und vor allem der Parmesan, gehüllt in eine Sahnesauce, kommen gut durch.

Die Arbeit, die in der Mahlzeit steckt, kann man förmlich schmecken und auch sehen: Semra Yigit dreht im hinteren Teil des kleinen Lokals an der Siegburger Holzgasse Teigkloß um Teigkloß durch ihre Nudelmaschine, legt Pasta-Nester bereit, die als Nächstes ins kochende Wasser wandern.

Lange Warteschlangen stehen vor der Tür des Siegburger Lokals

Dann wandern sie kurz in Sahnesoße und schließlich in die Attraktion des Restaurants, ein großes, in der Mitte ausgehöhltes Parmesan-Rad. Die Kuhle wird beim Schwenken von Portion zu Portion größer und gibt der frischen Pasta noch einen Geschmackskick extra.

Eine Frau hält ein Band aus Pastateig in den Händen

Semra Yigit mit ihrem selbst gemachten Pastateig

Semra Yigit und ihr Sohn Caner Demir betreiben seit kurzem ihr „Parmi Cano“ in der Siegburger City. „Wir haben das selbst aufgebaut“, sagt der 26-Jährige nicht ohne Stolz. Seine Mutter habe sofort Ja gesagt, als er die Idee vorschlug. In Italien, aber auch in Istanbul, hatten sie die großen Käselaibe in Betrieb gesehen und freuen sich jetzt über lange Warteschlangen vor ihrer Tür an der Holzgasse. Parmi steht für den verwendeten Parmigiano Reggiano, Cano für den Spitznamen des Sohnes.

Ein Traum von einem Pasta-Teig, elastisch, geschmeidig und reißfest

„Wir machen alles frisch“, betont die Pasta-Köchin, die immer einen ergiebigen Vorrat zweier spezieller italienischer Mehlsorten auf Vorrat hat. Ihr Teig ist ein Traum, die langen Bänder, die in die Walzen wandern, sind elastisch, geschmeidig und reißfest.

Ob die Arbeit an der handbetriebenen Pastamaschine nicht anstrengend sei? „Nein, ich mache das mit Herz, und erspare mir das Fitnessstudio“, antwortet sie lachend. Zur Not kann sie aber auch auf ein kleines, elektrisch betriebenes Walzengerät zurückgreifen.

Pasta-Lokal Parmi Cano an der Siegburger Holzgasse, Ausrollen des Pastateigs

Handarbeit: Ausrollen des Pastateigs mit dem Nudelholz

Selbstgemacht sind auch die Saucen mit Trüffel und Trüffelbutter, arrabbiata (scharf), mit Pesto oder einer Bolognese aus Rinderhack. Als Toppings können Röstzwiebeln, Mozzarella, Oliven, Cherry-Tomaten, Brokkoli und Pulled Chicken bestellt werden.

160 bis 170 Gramm Tagliatelle gibt die Köchin pro Portion aus. Wichtig: „Die Pasta darf nicht nach Ei riechen“, stellt sie fest. Gastronomieerfahrung bringt sie aus Restaurants und Hotels mit, ihr Sohn aus dem Lebensmitteleinzelhandel.

Der 20-Kilo-Laib Parmesan kommt per Express aus Italien

Zwölf Monate gereift sei der Parmigiano Reggiano, der per Express direkt aus Italien geliefert werde, erläutert Demir. Das ist für den Hartkäse relativ jung, ein älterer, 24 Monate oder noch längerer gereifter und im Geschmack strengerer Käse sei aber wohl schwer anzubieten, meint Caner Demir. „Wir möchten etwas für die Allgemeinheit anbieten.“ Auf 20 Kilogramm bringt es ein halber Laib.

Ein Mann schwenkt Nudeln durch eine Kuhle in einem Parmesan-Rad.

Mit dem Schwenken durch das Parmesan-Rad gibt Caner Demir den Tegliatelle das gewisse Etwas.

Durchdacht wie eine längst etablierte Marke kommt das kleine Lokal her, das gerade einmal acht Sitzplätze bietet. Alle Gerichte können allerdings mitgenommen werden. Grün- und Gelbtöne herrschen im gemütlichen Interieur vor, die Theke, hinter der sich gleich die Pastaküche befindet, wirkt mit Holzrippen und schmalen Led-Leuchten gediegen und elegant.

Das Logo zeigt neben dem Schriftzug Parmi Cano ein kleines Nudelnest. Doch hinter alledem steckt kein Franchise-Geber, sondern einfach Kreativität und Unterstützung durch eine Werbeagentur, wie Caner Demir erläutert.

Die Siegburger Innenstadt bewusst ausgewählt

Der Weg in die Holzgasse ergab sich wie von selbst. „Siegburg hat die schönste Innenstadt“, findet Demir, der in Lohmar wohnt. Auch ein größeres Lokal hätte er sich vorstellen können, was angesichts der höheren Miete schwierig gewesen wäre. Die beiden denken allerdings darüber nach, in der Passage hinter dem Lokal noch Tische aufzustellen.

Eine Lieblingspasta der Kunden hat Demir noch nicht ausgemacht, eher habe er den Eindruck, dass Gäste öfter kommen und erst einmal Varianten durchprobieren. Neuerungen gegenüber ist er aufgeschlossen und kann sich etwa vorstellen, auch glutenfreie Pasta oder eine Variante aus Dinkelmehl anzubieten.


Die Öffnungszeiten des Parmi Cano an der Holzgasse 10 sind montags bis samstags von 11.30 Uhr bis 19 Uhr. Von 12.30 bis 14.30 Uhr gibt es eine Portion Pasta mit einer Sauce und einem Topping nach Wahl sowie einem Getränk für 11,50 Euro.