Wohnviertel am NeuenhofSiegburger Feuerwache soll Innenstadt verlassen
Siegburg – Die Feuerwache in der Innenstadt hat keine Zukunft. Die Retter sind oft nicht schnell genug am Einsatzort, zudem ist die Fläche am Neuenhof viel zu klein für die gewachsenen gesetzlichen Vorgaben.
Platz wäre am Stadtrand, im geplanten Gewerbegebiet Zange II zwischen Wilhelmstraße, der schnellen Verbindung zwischen Siegburg und Troisdorf mit Anschluss an die B 56n, und Schrebergartenanlage.
CDU und Grüne könnten das Siegburger Projekt kippen
Die Verwaltung hatte die Grundsatzentscheidung, hier zwei Flächen zu reservieren, für den Stadtrat vorbereitet, doch eine Abstimmung fand nicht statt. Die CDU hatte Beratungsbedarf angemeldet. Das Thema wurde vertagt.
Dabei sind die Probleme auf dem Gelände mit der in den 1980er-Jahren erbauten Wache und dem markanten, zwölf Meter hohen Schlauchturm seit langem bekannt. 44 hauptamtliche Feuerwehrleute tun hier Dienst, doppelt so viele wie zur Eröffnung.
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Die Atemschutzwerkstatt ist innerhalb der Wache nicht mehr betriebsfähig, das ergab eine Kontrolle der Bezirksregierung. Die Schwarz-Weiß-Trennung, wichtig für die beim Einsatz verrußten und kontaminierten Kleidungsstücke, und die Geschlechtertrennung könnten nur durch ein Container-Provisorium realisiert werden.
Auf dem Gelände sind außerdem der Rettungsdienst und die Ausbildung der Notfallsanitäter untergebracht, aufgrund der Corona-Pandemie seit März 2020 übergangsweise in einem Container, das dürfe aber wegen der DIN-Vorschriften nicht von Dauer sein, heißt es.
780.000 Euro kostet die Übergangslösung am Neuenhof
Bis zum Bau einer neuen Wache an einem anderen Standort müssen am Neuenhof daher weitere Interimslösungen geschaffen werden, im Haushalt 2022 stehen dafür 780.000 Euro, für 2023 wird die Stadt weitere Finanzmittel bereit stellen.
Aus Sicht der Stadt sind zwei Grundstücke, die sich an das Gewerbegebiet Zange anschließen, geeignet für die neue Wache. Die überbaubare Fläche beträgt knapp 15.500 und zirka 5.200 Quadratmeter. Platz wäre hier auch für das Technische Hilfswerk, das vom jetzigen Standort Auf den Tongruben gern wechseln möchte.
Platz wäre auf der Zange auch für das Technische Hilfswerk
Das Areal, ein Drittel bis knapp die Hälfte des Gewerbegebiets Zange II, soll zunächst reserviert werden. Bis zu Neubau und Umzug gehen einige Jahre ins Land: Die Stadt rechnet mit 2027/2028.
Bis dahin könnte auch das neue Kreisfeuerwehrhaus in Sankt Augustin fertig sein, so dass das Gelände am Neuenhof komplett frei würde. Wohnbebauung ist hier im Gespräch. In den vergangenen Jahren gab es rege Bautätigkeit schon in der Nachbarschaft der Feuerwehr: auf den Grundstücken Richtung Zeithstraße und den gegenüberliegenden am Kleiberg.
SPD: Brauchen dringend Wohnraum
Die SPD befürchtet durch die von der CDU gewünschte Vertagung zumindest eine ärgerliche Verzögerung. Dabei werde doch Wohnraum in Siegburg dringend benötigt. Nach dem Ausscheren der Grünen aus der Koalition könnte die neue, inoffizielle schwarz-grüne Mehrheit das Projekt auch kippen. Bliebe dann nur die Frage nach einem Alternativstandort für die Feuerwehr.