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Neues Apartmenthaus in SiegburgBoardinghaus im Mühlenviertel

Lesezeit 3 Minuten
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Zu einem großen L ergänzt der Rohbau des Boardinghauses um das historische Haus Auf der Arken.

  1. Das Parkhotel in der Siegburger Innenstadt wird durch ein Boardinghaus ergänzt.
  2. Der Neubau wird eng an das zweitälteste Wohnhaus in Siegburg herangebaut.
  3. Und auch dieses wird Teil des neuen Übernachtungsangebotes der Hoteliers Bernd und Rüdiger Kranz.

Siegburg – Das Haus Auf der Arken, Siegburgs zweitältestes Haus, bekommt unübersehbar neue Nachbarschaft: Zur Mühlenstraße und zur Mahlgasse hin strebt ein Neubau in die Höhe, der es zu der Form eines großen L ergänzt.

Die Bauherren sind Bernd und Rüdiger Kranz, die ihr gegenüberliegendes Parkhotel durch ein Boardinghaus ergänzen: Auf dem etwa 1000 Quadratmeter großen Grundstück entstehen 36 Zimmer, 14 davon Appartements mit Küche, die vorwiegend für Geschäftsleute als „zweites Zuhause“ interessant sein dürften. „Zehn haben wir bereits für ein halbes Jahr verkauft“ erläutert Bernd Kranz bei einer Führung durch den Rohbau, der kurz vor der Fertigstellung steht.

Neubau ist im Zeitplan

An Fenstern und Türen wird gearbeitet, und einer Eröffnung zum kommenden Februar steht dem Hotelier zufolge nichts im Weg. „Wir sind super im Zeitplan.“

Ein Boardinghaus sieht Kranz voll im Trend. „Den Bedarf danach hat die Branche in den vergangenen Jahren verstärkt wahrgenommen.“ Das neue Haus könne eine „Bereicherung für die Region werden“. Neben den Zimmern ist eine Tiefgarage mit 15 Plätzen vorgesehen und ein Entrée mit einer kleinen Rezeption.

Gäste können, je nach Wunsch, Angebote im Hotel wahrnehmen und essen, sich aber auch schon vor der Anreise den Kühlschrank mit Lebensmitteln bestücken lassen. Die Kommunikation mit dem Service kann komplett digital erfolgen, auch das Einchecken.

Haus Auf der Arken soll renoviert werden

Hergerichtet und gründlich renoviert wird auch das erstmals 1517 urkundlich erwähnte Haus Auf der Arken, das später für Veranstaltungen, Geschäfts- oder Büroräume genutzt werden könnte. Für das Boardinghaus und in die laufende Umgestaltung des Hotels investieren die Hoteliers insgesamt 9,5 Million Euro, in einer durchaus schwierigen Zeit für die Hotellerie.

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In das historische Ambiente des Hauses Auf der Arken soll sich das neue Gebäude einfügen. Dazu rückt es dicht an das Fachwerkhaus heran.

„Wir haben uns mit zehn bis 20 Übernachtungen durchgekämpft“, sagt Bernd Kranz mit Blick auf die Corona-Krise, und das sei sehr wenig für ein Haus mit 120 Zimmern. Immerhin habe es jetzt nach langer Zeit wieder eine Nacht mit 70 Gästen gegeben. „Wir können von Glück sagen, dass wir im Eigentum sind und das Hotel nicht pachten müssen.“ Er befürchtet aber, dass viele Gastronomen und Hotels die Durststrecke nicht überstehen werden.

Dabei sei gerade ein Aufenthalt im Hotel besonders sicher: „Keine andere Branche setzt ihre Hygienekonzepte so genau um, und das nicht erst seit Corona“, betont er. Im Parkhotel sei schon allein durch die effiziente Lüftungsanlage eine Kontamination nicht möglich.

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Hinzu komme beispielsweise ein Einbahnprinzip für die Wege durch das Haus, Maskenpflicht in den öffentlichen Räumen oder das regelmäßige Desinfizieren der Aufzüge. Frühstück werde à la carte am Tisch serviert. „Da machen wir etwas wieder, das früher selbstverständlich war.“ Und die Gäste wüssten es zu schätzen.

Wichtig sei jetzt auch, das Personal zu halten, das Kurzarbeitsgeld für die 40 Beschäftigten werde daher auf 80 Prozent aufgestockt. Dabei denkt Kranz vor allem an ein Ende der Krise: „Du kannst nicht mit neuen Leuten von null auf 100 starten.“ Einen Silberstreif am Horizont sieht er auch: „Wir haben viele Aufträge für September, auch für größere Familienfeiern.“