Beschluss im Siegburger RatVereine sollen aus der Haufeld-Schule ins VHS-Studienhaus ziehen

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Ein graues Haus mit Flachdach und großen Fensterflächen an einem Parkplatz

Ehemalige Studiobühne an der Humperdinckstraße in Siegburg, dahinter das VHS-Studienhaus

Schwarzgrüne Mehrheit stimmt gegen den Vorschlag der Stadtverwaltung, die VHS komplett an der Humperdinckstraße unterzubringen   

Wirklich leer stand die alte Hauptschule im Haufeld nie, diente einer Kita, dem Stadtarchiv und mehreren Vereinen als Domizil. Aus Sicht letzterer tickt jetzt die Uhr: Zum Stichtag 31. Dezember sollen die Räume leer sein und der Abriss der Schule könnte beginnen. Einem Masterplan folgend entsteht im Haufeld ein neues Stadtviertel, auf dem Schulareal eine große Anlage für Betreutes Wohnen. Die Frage, wo die Vereine unterkommen sollen, beschäftigte jetzt den Stadtrat, dem die Stadtverwaltung drei Varianten vorgelegt hatte.      

Drei Varianten für die Zukunft des VHS-Studienhauses in Siegburg

Variante A sieht den Rückzug des Theaterschatzes in das VHS-Studienhaus vor. Dessen bisherige Mietfläche Am Turm könne dann durch die Vereine belegt werden und die VHS-Verwaltung an der Ringstraße 24 bleiben.

Variante B lässt den Theaterschatz Am Turm und die VHS-Verwaltung an der Ringstraße 24, die Vereine ziehen ins VHS-Studienhaus.

Variante C führt zu einer ‚„ganzheitlichen Unterbringung“‘ der VHS im Studienhaus, der Theaterschatz bleibt am Turm, die Vereine ziehen an die Ringstraße 24.

Dezernent Bernd Lehmann verdeutlichte, dass die Verwaltung die Variante C präferiere, gefunden werde müsse bei allen Varianten noch ein neuer Ort für den Boxring des Boxclubs.  Die Verwaltungsvorlage sieht vor, dass die Cheerleader, die Ehrengarde und griechische Tanzgruppen andernorts Hallenkapazitäten bekommen, da auch die Schulsporthalle im Haufeld abgerissen wird. Ein endgültiger Umzug der Vereine in die alte Humperdinckschule, die derzeit noch als OGS für die Grundschule Nord genutzt wird, ist laut Verwaltung frühestens 2028 möglich.   

Versuch der Siegburger Stadtverwaltung, allen gerecht zu werden

Auch der Technische Beigeordnete Stephan Marks warb noch einmal für Variante C. Man habe sich „große Gedanken gemacht, allen gerecht zu werden“. Die Kursangebote der VHS liefen bis Ende Januar, das neue Semester beginne erst im März, sodass man mit dem Komplettumzug der Volkshochschule mehr Zeit bekomme, um den Anbau des VHS-Studienhauses im Bauhaus-Stil in Schuss zu bringen. 

Während das Hauptgebäude Marks zufolge zum Jahresende fertig werden, brauche man beim Anbau ein bis zwei Monate mehr Zeit. Wie berichtet, hatten sich die Arbeiten dort verzögert, weil sich in alten Betondecken Risse gezeigt hatten und ein Belastungstest angesetzt werden musste. 

Eine alte Fabrik aus Backsteinen mit einem Turm

Der Theaterschatz bleibt vorerst im Turmcenter.

CDU-Fraktionschef Lars Nottelmann sprach sich für seine Fraktion und die Grünen für Variante B aus. Michael Keller (SDD) argumentierte, „bei C fallen Synergien an, die sonst nicht da sind“.

Ralph Wesse von der Siegburger Union sagte, er habe „Bauchschmerzen“, wenn gegen die Verwaltung argumentiert werde. Das sei kein Thema, mit dem man große Politik machen und sich als Koalition durchsetzen solle. C sei am besten umsetzbar.

Mehrheit aus CDU und Grünen trägt Verwaltungsempfehlung nicht mit

Für B stimmten schließlich CDU, Grüne und Volksabstimmung und setzten die Variante damit durch, für C die Fraktionen von SPD, FDP, Linke und SBU sowie Bürgermeister Stefan Rosemann.     

Die VHS hatte sich in einer Stellungnahme für eine Zusammenlegung im Studienhaus ausgesprochen. Darstellbar sei diese aber nur, wenn neben der Volkshochschule ausschließlich die städtische Musikschule Nutzerinn bliebe. „Nur hierdurch kann die Verringerung räumlicher Kapazitäten im Kursbereich durch die Erweiterung der WC-Anlagen und der Aufzugschächte angemessen kompensiert werden.“

Der Service für Bürgerinnen, Bürger und Kursleitende könne so erhöht werden, argumentieren die Lohmarer Bürgermeisterin Claudia Wieja und ihr Mucher Amtskollege Norbert Büscher, die der VHS vorstehen.