Sturm, Hitze und Trockenheit machen Forstarbeiten an den Bundesstraßen 56 und 484 erforderlich.
VerkehrssicherheitKranke Bäume an Bundesstraßen im Rhein-Sieg-Kreis müssen gefällt werden
Ein großer grüner Fällbagger ist seit Tagen entlang der Bundesstraßen 56 und 484 im Einsatz, das Ergebnis unübersehbar: Alle paar Meter sind Baumstämme aufeinandergestapelt, und Förster Axel Horn von Wald und Holz NRW wird regelmäßig auf die Arbeiten angesprochen. Maßnahmen zur Sicherheit
„Wir machen das aus Gründen der Verkehrssicherheit“, betont er. Trotz des teils drastischen Anblicks sei das eigentlich kein Kahlschlag. „Wir nehmen nur große kranke und in ihrer Standsicherheit gefährdete Bäume heraus“, betont er, denn solche drohten auf die nahe gelegene Fahrbahn der Bundesstraßen zu stürzen. Auch schwere Sturmschäden mit Abspaltungen könnten die Fällung nötig machen. Ziel sei letztlich ein „abgestufter Waldrand“, so dass die Baumhöhe in einer Tiefe von 30 Metern kontinuierlich zunimmt. Tiefer im Wald sei ein morscher Baum kein Problem mehr und könne sich selbst überlassen werden.
Immer mehr kranke Bäume wegen trockenen, heißen Sommern
Horn beobachtet seit fünf Jahren zunehmend kranke Bäume, die unter den heißen Sommern und fehlenden Niederschlägen leiden. „Gerade erst habe ich eine Eiche gesehen, von der ich dachte, die kippt nie um“, sagt er. Dabei sei diese Art noch relativ gut gegen heiße Sommer gewappnet. Der große Baum stürzte in einen nahe der B 484 gelegenen Fischteiche. Buchen seien besonders anfällig, da sie eine dünne Rinde haben und einen regelrechten Sonnenbrand bekommen könnten. Einen Baum, dem es nicht gut geht, erkennt Horn schon von weitem: Ein typisches Anzeichen sei das Fehlen von feinem Reisig in der Krone.
Der Förster betont, dass forstliche Arbeiten prinzipiell auch nach dem 1. März noch durchgeführt werden dürfe. In Naturschutzgebieten, etwa im Siebengebirge, könne das aber anders aussehen. „Natürlich achten wir auf den Artenschutz“, betont er allerdings, „Spätestens wenn die Blätter austreiben, hören wir auf.“
Die gefällten Bäume am Straßenrand würden übrigens verwertet: Lärchenholz sei beliebt für die Fertigung von Spielgeräten, zudem habe er private Abnehmer für Brennholz. Die Stämme könnten allerdings durchaus bis zum Sommer liegen bleiben. Er müsse abwarten, bis der Boden trocken genug sei, um sie mit schweren Fahrzeugen abzutransportieren.