Die Jugendliche soll vor einer Kontrolle durch die Bundespolizei geflüchtet sein. Dann wurde sie von einer S-Bahn der Linie 12 erfasst.
Bahnhof SiegburgLebensgefährlich verletzte 15-Jährige weiter auf der Intensivstation
Die 15-Jährige, die am frühen Sonntagmorgen, 5. Januar, am Siegburger Bahnhof von einem Zug erfasst und lebensgefährlich verletzt wurde, liegt im Krankenhaus und wird weiterhin intensivmedizinisch behandelt. Das teilte die Bundespolizei am Montag, 6. Januar, mit.
Die 15-Jährige war mit dem ICE 618 aus München gefahren. Ein Zugbegleiter im Intercity Express hatte gegen 5.45 Uhr die Bundespolizei kontaktiert, wie deren Pressestelle wenige Stunden später berichtete. Er bat um Unterstützung bei der Feststellung der Personalien, wenn der Zug in Siegburg eintreffe.
15-Jährige in Siegburg von S-Bahn angefahren
Der ICE hielt um 6.26 Uhr, fast eine Dreiviertelstunde verspätet, an Gleis 3 des Siegburger Bahnhofs. Als die Beamten der Bundespolizei eintrafen, befand sich das junge Mädchen, gemeinsam mit einem Zugbegleiter, am Ende des Bahnsteiges. Wie die Bundespolizei mitteilt, riss sich die Minderjährige dann aber los, sprang über die Brüstung, um zu Gleis 1 und damit auf den Europaplatz vor dem Bahnhof zu gelangen. Dabei wurde sie von einer anfahrenden S-Bahn der Linie 12 erfasst.
Trotz der direkt eingeleiteten Schnellbremsung konnte der Lokführer eine Kollision nicht mehr verhindern. Die Bundespolizisten leisteten Erste Hilfe, die 15-Jährige hatte Kopfverletzungen erlitten und war nicht ansprechbar. Nach Eintreffen des Rettungsdienstes und der Feuerwehr wurde die lebensgefährlich verletzte Jugendliche, begleitet durch die Bundespolizisten, in die Uniklinik in Bonn gebracht.
Lokführer der S12 musste betreut und ausgewechselt werden
Auf dem Mobiltelefon der Jugendlichen konnten die Bundespolizisten die Schwester erreichen und somit die Identität der Minderjährigen feststellen. Eine Rücksprache mit der Landespolizei ergab zudem, dass die 15-Jährige durch ihre Erziehungsberechtigte als vermisst gemeldet war.
Die Polizei wertete Videoaufnahmen aus, darauf sei der Unfall aufgrund schlechter Sicht und der großen Entfernung aber nur schwer zu erkennen.
Die Gleise waren bis etwa 7.40 Uhr gesperrt, S-Bahnen und auch der betroffene ICE konnten nicht weiterfahren. Er hätte noch bis Kiel fahren sollen, endete dann aber in Köln. Der Lokführer der S12 wurde medizinisch betreut und später ausgewechselt. In der Bahn hatten 30 Reisende gesessen, die kontrolliert ausstiegen oder später weiterfuhren.