Der Bau der 12 Millionen teuren Firmenzentrale der Kreishandwerkerschaft verzögert sich. Noch ist die Stellplatzfrage nicht geklärt – eine Tiefgarage strich der Investor aus dem Plan: zu teuer.
Bauverzögerung12 Millionen Euro-Bauprojekt in Siegburgs Innenstadt ohne Tiefgarage
Von Cordula Orphal
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Der Bau der 12 Millionen teuren Firmenzentrale der Kreishandwerkerschaft in der Siegburger Innenstadt verzögert sich. Auf dem Bild von Dezember 2022 ist die Fläche zu erkennen, auf dem die Zentrale gebaut werden soll.
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Nach dem Abriss der Glaserei Mauelshagen parkten auf dem Eckgrundstück Wilhelmstraße/Alleestraße in der Siegburger Innenstadt zwischenzeitlich Autos. Nun ist die Zufahrt abgesperrt. Ein Hinweis darauf, dass es bald losgeht mit den Bauarbeiten für das Zwölf-Millionen-Euro-Projekt der Kreishandwerkerschaft.
Zunächst werden tiefe Löcher gebohrt – das markante Verwaltungsgebäude des Innungsdachverbands der Region Bonn/Rhein-Sieg soll mit Geothermie beheizt werden, darüber informierte das städtische Bau- und Planungsamt die Kommunalpolitiker im Planungsausschuss.
Siegburg: Keine Tiefgarage für Neubau der Kreishandwerkerschaft
Weniger positive Reaktionen gab es bei der Stellplatzfrage. Der Bauherr werde auf die angekündigte Tiefgarage verzichten, aus Kostengründen, erklärten die Fachleute aus der Stadtverwaltung. Die besondere Lage nahe dem Mühlengraben mache die unterirdischen Stellplätze für den Investor unwirtschaftlich.
Die Kreishandwerkerschaft müsse nun die laut Stellplatzverordnung erforderlichen Parkflächen an anderer Stelle nachweisen, hieß es auf Nachfragen aus den Fraktionen. Der Investor verfüge noch über andere Grundstücke in der Innenstadt. Man sei noch im Gespräch. Deutliche Kritik an der Informationspolitik der Stadtverwaltung äußerte Jürgen Becker (CDU): „So etwas erfahren wir hier nur nebenbei.“
Baubeginn sollte ursprünglich schon im Herbst sein, es gibt also einen Zeitverzug. Geplant war der Umzug aus den seit 2001 angemieteten Etagen an der Sankt Augustiner Grantham-Allee ins Herz der Kreisstadt für November 2023, wie berichtet. Die Bauzeit soll zweieinhalb Jahre betragen. Die Investition tragen jeweils zur Hälfte der Verband und die angeschlossenen 21 Innungen.
Das Gebäude soll vier Etagen und ein Staffelgeschoss mit insgesamt 2600 Quadratmetern Bürofläche haben. Einziehen werden 35 Mitarbeiter der Handwerkerschaft sowie deren Steuerberatungs- und Buchführungsstelle und die IKK. Die Kreuzung wird möglicherweise zum Kreisverkehr umgebaut.
Altbau vermietet
Der Dachverband betreibt das Handwerksbildungszentrum in Siegburg-Deichhaus und Lehrwerkstätten in Siegburg und Bonn; er bietet Fort- und Weiterbildung, eine Steuer- und Buchführungsstelle, eine Inkassostelle und Rechtsberatung für die Innungsbetriebe. Angrenzend an das Neubaugrundstück steht an der Wilhelmstraße das alte, 1974 gebaute Verwaltungsgebäude, das die Kreishandwerkerschaft vermietet hat.