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Schachfelder, Rundbahn, SpielgerätStudie zeigt mögliche Pläne für Sportplatz in Siegburg-Brückberg

Lesezeit 3 Minuten
Eine Grafik zeigt einen Spiel- und Sportplatz, unter anderem mit Spielfeldern für Fußball, Streetball und Schach

Studie für einen Spiel- und Sportplatz in Siegburg-Brückberg vom Büro Dr. Ing. Fischer Consult Rheinbach

Beste Möglichkeiten für Spiele und Sport soll künftig der Bolzplatz auf dem Brückberg bieten. Dazu gibt es eine neue Studie.

Viel Platz für Sport und Freizeit soll künftig der Bolzplatz auf dem Brückberg bieten, der arg in die Jahre gekommen ist und zuletzt als Standort für zwei ausrangierte Reisezugwaggons dienen sollte: In ihnen wollte das Evangelische Jugendwerk offene Jugendarbeit anbieten.

Fachplaner Markus Fischer aus Rheinbach stellte jetzt im Jugendhilfeausschuss eine Studie vor, die zwei Kleinspielfelder mit Naturrasen für Fußball, andere Spiele oder auch zum Zelten vorsieht, zudem ein Streetballfeld, eine Boulebahn, eine Kletterwand, zwei Schachfelder, eine Rundlaufbahn und Spielgeräte.

Bolzplatz Brückberg: Ergebnisse aus sechs Workshops flossen in die Planungen ein

Wichtige Details sind auch ein Feld, das durch ein großes Sonnensegel geschützt wird, ein Hochseecontainer für verschiedenste Materialien und ein unbeplantes Feld, um neue Ideen realisieren zu können.

Computeranimation, Kinder mit roten Bobbycars fahren über eine gelbe Fahrbahn zwischen Sportfeldern

Laufbahnen zwischen den Sportfeldern können auch für Verkehrsübungen mit Kindern genutzt werden

Fischer setzte für die Studie die Ergebnisse aus sechs Workshops in den Sommerferien um, an denen neben Anwohnern, Vereinen und Kirchen auch die IG Brückberg, die gegen die Bahnwaggons gekämpft hatte, und die Befürworter von der Initiative Pro Jugend und Quartiersarbeit Brückberg teilgenommen hatten.

Tiny Houses für die Jugendarbeit in Siegburg-Brückberg

Der Zirkuswagen für Angebote des Evangelischen Jugendwerks ist an seinem bisherigen Standort neben dem bestehenden Spielplatz vorgesehen und kann um ein weiteres Fahrzeug oder ein Gebäude erweitert werden. Fischer schlug ein oder zwei „Tiny Houses“, mit zehn mal vier Metern Grundfläche vor, in denen auch in der kalten Jahreszeit Angebote stattfinden könnten.

Anschlüsse für Wasser und Strom könne man in einem Bodentank sicher unterbringen. Die Seilbahn am Bolzplatz soll erhalten bleiben, der Wasserspielplatz aufgearbeitet werden. Wichtig sind dem Planer auch neue Bäume, die aber nicht zu groß werden sollen, maximal sieben Meter hoch.

Computeranimation, Sitzbänke bilden einen Halbkreis neben der Rundlaufbahn

Grün und Sitzgelegenheiten haben in der Studie einen besonderen Stellenwert

Toiletten und ein festes Gebäude mit Terrasse wurden in den Workshops vorgeschlagen, Nutzungszeiten von 8 bis 21.30 Uhr, ein Rauch-, Alkohol- und Hundeverbot, eine gesteuerte Beleuchtung, die Nutzung als Festplatz und mehr Büsche zum Verstecken. Die Gruppe von 11 bis 16 Jahre fehlte bei den Workshops. „Es ist keiner gekommen“, so Fischer, möglicherweise fänden sich aus dieser Gruppe aber Online-Hinweise.

Ingrid Rumland, für die Awo Mitglied in dem Gremium, nannte den Bolzplatz „eine tolle Sache“. Die Aufgabe der offenen Jugendarbeit werde aber übersehen. Sonja Boddenberg, für die freien Träger im Ausschuss, fand die Studie „großartig“, fragte sich aber, wer das bezahlen solle. „Ich zweifele, dass aus der Studie Wirklichkeit wird.“ Mit den Eisenbahnwaggons sei etwas ganz anderes gewollt gewesen.

SPD kritisiert Pläne: Wünsche der Erwachsenen, nicht der Jugendlichen

Sabine Nelles (SPD) kritisierte: „Es sind die Wünsche die Erwachsenen, die hier zu finden sind, nicht die der Jugendlichen.“ Anna Diegeler-Mai (CDU) lobte den Entwurf, dieser lasse „viele Freiräume für neue Entwicklungen, sodass etwas wachsen kann“. Die „Platzhalterlösung“ mit Gebäuden für die Jugendarbeit finde sie „wirklich gut“.

Hans-Josef Königsfeld (CDU) sprach von einer „Grundlage, die für die Jugendarbeit alle Möglichkeiten bietet“ und einer „Freifläche mit Aufforderungscharakter“.


Verhandlungen über Verkauf der Bahnwaggons laufen

Der Zirkuswagen ist dem Evangelischen Jugendwerk zufolge nicht wieder in Betrieb genommen worden, seitdem er in den Sommerferien zur Zukunftswerkstatt auf dem Michelsberg im Einsatz war. Er „sei nicht in einem Zustand, in dem er betrieben werden könnte“, so Paula Friedrich, Referentin für Medien und Kommunikation. Es gebe noch kein Programm für Kinder und Jugendliche.

Die Stadt teilt mit, dass die beiden Bahnwaggons, die für die Jugendarbeit auf dem Brückberg aufgestellt werden sollten, noch nicht weiterverkauft wurden. „Wir sind weiter in Verhandlungen mit der Stadt Sankt Augustin“ so Pressesprecher Björn Langer.