Im Zentrum der Kritik stand das geplante Selbstbestimmungsgesetz der Ampelkoalition.
SelbstbestimmungsgesetzChristopher Street Day in Siegburg gefeiert – Regierung in der Kritik
Etwa einhundert Demonstranten sind am Samstag am Europaplatz zusammengekommen, um anlässlich des Christopher Street Day (CSD) für die Rechte queerer Menschen einzutreten. „Wir sind froh, dass wir auch hier in Siegburg, in der Provinz, eine politische CSD-Parade hinbekommen und keinen Karnevalsumzug“, sagte Judith Servaty von der Partei Die Linke, deren Jugendorganisation gemeinsam mit der Grünen Jugend zu der Veranstaltung aufgerufen hatte.
„Es vergeht in Deutschland kein Tag, an dem nicht queere Menschen Ziel von Beleidigungen und Angriffen werden“, betonte ein Vertreter der Links-Jugend. Die Wirtschaft habe die LGBTQ+–Community zwar inzwischen als attraktive Zielgruppe erkannt, gleichzeitig werde ihr die volle gesellschaftliche Teilhabe verwehrt. Im Zentrum der Kritik stand das geplante Selbstbestimmungsgesetz der Ampelkoalition, das als völlig unzureichend abgelehnt wurde.
CSD: Auch Kritik am Rhein-Sieg-Kreis
Eine Rüge gab es aber auch für den Kreis, weil dieser keine Angaben über die Zahl homophober Übergriffe in der Region machen wolle. Einige Teilnehmer waren eigens aus Bonn und Köln angereist, bunt schillernde Seifenblasen ergänzten die obligatorischen Regenbogenfahnen. Für einige Teilnehmer war das Politische auch privat. So verrieten zwei Studentinnen, dass es für sie der erste CSD als Paar war.
Nach einem anderthalbstündigen Umzug durch die Innenstadt klang der CSD mit einem kleinen Straßenfest an der Neuen Poststraße aus. Der Christopher Street Day erinnert an den 28. Juni 1969, als die New Yorker Polizei im Szeneviertel Greenwich Village eine ihrer regelmäßigen Razzien in Kneipen mit einem trans- und homosexuellen Publikum durchführten. An diesem Tag wehrten sich die Gäste der Bar Stonewall Inn erstmals gegen die Polizeischikanen. Das Ereignis gilt als Geburtsstunde der internationalen Schwulen- und Lesbenbewegung.