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Tiere in SiegburgDarum leben so viele Vögel auf der Insel im Trerichsweiher

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Viele Vögel fühlen sich wohl am Trerichsweiher in Siegburg. 

Siegburg – „Bei Vögeln unterscheidet man zwischen Rufen und Singen“, berichtet Experte Uwe Radtke. Und ein Eichelhäher führt das direkt vor. Er gilt als „Polizist des Waldes“ und warnt die anderen tierischen Mitbewohner gerade lautstark mit seinem Alarmruf, dass eine Gruppe Menschen in Richtung Trerichsweiher unterwegs ist.

Das Umweltamt der Stadt Siegburg hatte zu dieser Tour um die ehemalige Tongrube aus dem 16. Jahrhundert eingeladen. „Wir möchten Ihnen heute die Vielfalt der dortigen Vogelwelt zeigen“, erklärt Andrea Meister vom Umweltamt.

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Mit einem Bestimmungsbuch erklärt Uwe Radtke die Besonderheiten der Vögel, die im schnellen Vorbeiflug kaum zu erkennen sind. 

Da jedoch der Eichelhäher rechtzeitig gewarnt hatte, war erst einmal kein Zweifüßer auf den Ästen zu entdecken. Doch den Schnabel halten konnten die gefiederten Bewohner der Uferregion nicht. So war ganz deutlich der Gesang eines Rotkehlchens zu vernehmen. „Es sichert damit sein Revier“, erklärt Radtke.

An den Altarmen der Agger vorbei geht es zum Gewässer. „Bei einem Weiher erreicht das Sonnenlicht den Boden, im Gegenteil zum See“, berichtet der Vogelexperte. Daher sei er auch stärker bewachsen.

Gänse, Enten und Rallen fühlen sich auf dem Trerichsweiher wohl

Gänse, Enten und Rallen würden sich auf dem Trerichsweiher wohl fühlen. „Nicht alle Vögel, die am Wasser leben, sind übrigens Wasservögel“, berichtet er. Dazu sei es nötig, dass sie körperspezifische Merkmale hätten, die ihnen den Aufenthalt oder das Tauchen im Wasser möglich machen.

Auf einmal schießt ein Eisvogel wie ein Pfeil an der Gruppe vorbei. Er ist gut an seinem gedrungenen Körper und dem kobaltblauen Ober- sowie dem orangen Unterkörper zu erkennen. Dieser Diamant der Lüfte ist streng geschützt und kommt nur noch selten vor. Die Gruppe freut sich, gleich zu Beginn der Tour diese Rarität sehen zu dürfen. „Er lebt am Wasser, ernährt sich von kleinen Fischen ist aber im Vergleich zur Wasseramsel kein Wasservogel“, erklärt Radtke.

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Der Eisvogel ernährt sich auch von kleinen Fischen. Am Trerichsweiher fühlt sich dieser Diamant der Lüfte zurzeit sehr wohl.

Auf dem Weiher ist es ruhig, ein Kleiber ist zu hören. Das motiviert wohl einen Buntspecht, sich auch zu melden. Der Experte ist sich „ziemlich sicher“, dass es sich um diese Art handelt. Ein Grünspecht klinge anders. Plötzlich flitzt wieder ein seltener Eisvogel vorbei. „Der lebt in der lehmigen Steilwand dort“, sagt Tour-Teilnehmer Raimund Bleninger und zeigt auf die andere Seite des Weihers.

Künstliche Beatmung des Gewässers

Wenn im Sommer Temperaturen steigen, sinkt der Sauerstoffgehalt im Wasser des Trerichsweihers durch biologische Abbauprozesse. Fische und andere Kleinstlebewesen können dann verenden. Frisches Wasser aus der benachbarten Agger wird in den Weiher gepumpt, um Sauerstoffgehalt wieder zu verbessern.

Jetzt sollen Gebläse auf Schwimmplattformen ein Umkippen des Gewässers verhindern. Klein und leise sind die Aggregate, die nicht verstopfenkönnen und die Luft zu Auslässen am Teichgrund blasen. (vr)

Auf der Insel im Trerichsweiher haben Kormorane und Graureiher eine Heimat gefunden. „So sind ihre Nester zum Beispiel vor Mardern geschützt“, erklärt der Vogelexperte. Er zeigt auf eine Stockente und berichtet, dass die bunten Männchen in der Mauser eine kurze Zeit fast genau aussähen wie sonst die Weibchen mit ihrem Schlichtkleid. Allerdings seien sie an ihrem gelben Schnabel zu erkennen.

Dann geht es herunter zur Agger. Wieder schießt ein schillernder Eisvogel an der Gruppe vorbei. Ob die wirklich so selten sind? Auch ein Mäusebussard wird aufgeschreckt und erhebt sich in die Lüfte. Am Ufer der Agger sind scheue Gebirgsstelzen mit ihrem gelben Bauch gut zu erkennen. Ein kleiner Zaunkönig bringt sich eilig in Sicherheit. Nicht extra erwähnt werden muss übrigens, dass auf der anderen Uferseite ein gut erkennbarer Eisvogel die Gruppe gelassen beobachtet.

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Zwei Stunden sind vorbei, es geht wieder zurück zur Aggerbrücke auf Siegburger Seite. Dort verabschiedet sich die Gruppe von Radtke mit einem Wunsch. „Können sie nicht wieder mal eine Tour morgens um sieben Uhr über den Friedhof machen?“ Andrea Meister übernimmt die Antwort: „Das ist fest versprochen. Schauen sie doch einfach in unser Programm, wenn es veröffentlicht wird.“