25 Zeugen11-Jähriger stirbt nach Zusammenstoß mit Lkw – Schock an Siegburger Schulen sitzt tief

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Blick auf die Unfallstelle Am Stadion.

Schnell hatte die Feuerwehr einen Sichtschutz um die Unfallstelle vor dem Siegburger Anno-Gymnasium errichtet.

Ein 11 Jahre alter Fahrradfahrer wurde vor dem Anno-Gymnasium von einem Lkw überfahren. Rund 25 Personen sahen das Unglück mit an.

Vor dem Siegburger Anno-Gymnasium ist am Mittwochmorgen, 3. Juli, ein elfjähriger Junge von einem Lkw überfahren und tödlich verletzt worden. Der Laster hatte das Kind beim Abbiegen überrollt. Zahlreiche Menschen, darunter viele Schülerinnen und Schüler, hatten das Unglück mitbekommen.

Wie Maximilian Reese, Sprecher der Polizei im Rhein-Sieg-Kreis, berichtete, war der Junge vom Stallberg kommend in Richtung Zentrum unterwegs gewesen. Er fuhr auf dem Radweg der Zeithstraße und wollte vor dem Anno-Gymnasium die Straße „Am Stadion“ überqueren. Dort bog ein 52-jähriger Lkw-Fahrer, der ebenfalls aus Richtung Stallberg kam, nach rechts ab. Der Lastwagen überrollte den Jungen und sein Fahrrad, der Elfjährige war sofort tot. Sein verbogenes Fahrrad blieb unter dem Anhänger liegen.

52-jähriger Lkw-Fahrer erlitt bei Unfall in Siegburg einen Schock

Um 8.10 Uhr war die Feuerwehr zu einem Unfall mit einer eingeklemmten Person gerufen worden, ein Rettungshubschrauber landete auf einem Parkplatz neben dem Freibad. Doch niemand konnte dem Jungen mehr helfen. Die Feuerwehr baute eilig einen Sichtschutz auf und sperrte die Kreuzung ab.

Der Lkw-Fahrer blieb unverletzt, erlitt aber einen Schock. Er wurde in einem Rettungswagen betreut. Warum der Fahrer den Jungen übersehen habe, müssten die Ermittlungen klären, sagte Reese. „Alkohol oder Drogen spielen keine Rolle, wir wissen aktuell nicht, wie es zu dem Unfall gekommen ist.“

Unfallteam der Kölner Polizei sicherte Spuren am Unglücksort

Ein spezialisiertes Verkehrsunfall-Team der Kölner Polizei sicherte die Spuren und erstellte mit einem Scanner ein 3D-Bild von der Unfallstelle. Auch eine Drohne kam zum Einsatz. Die Kreuzung blieb bis 12 Uhr gesperrt.

Ein Hubschrauber startet.

Ein Hubschrauber landete an der Unfallstelle, hob jedoch wieder ab. Alle Hilfe kam zu spät für das verunglückte Kind.

Der Junge war Reese zufolge Schüler der Alexander-von-Humboldt-Realschule, die einige Hundert Meter weiter liegt. Auch dort wurden die Kinder, die den Elfjährigen kannten, psychologisch betreut.

Wir hatten insgesamt rund 25 Zeugen, die den Unfall gesehen haben.
Daniel Winterscheidt, Einsatzleiter der Feuerwehr

Viele Schülerinnen und Schüler des Anno-Gymnasiums hatten den Unfall mitbekommen, außerdem auch Kinder und Jugendliche vom Gymnasium Alleestraße, das im Walter-Mundorf-Stadion einen Sporttag veranstaltete. „Wir hatten insgesamt rund 25 Zeugen, die den Unfall gesehen haben“ sagte Daniel Winterscheidt, Einsatzleiter der Feuerwehr. Darunter seien Autofahrer und Schüler gewesen. „Notfallseelsorger haben sich um sie gekümmert.“

Die Kinder und Jugendlichen wurden in der Mensa des Anno-Gymnasiums betreut. Für alle anderen Schülerinnen und Schüler lief der Unterricht in der letzten Woche vor den Ferien normal weiter. Die Schule versperrte den Zugang auf den vorderen Schulhof, sodass nicht noch mehr Heranwachsende mit dem Geschehen konfrontiert wurden. Das Alleestraßen-Gymnasium entließ seine Schülerschaft nach der vierten Stunde aus dem Sportfest.

Psychologen betreuten Schüler und Feuerwehr in Siegburg

Wie Jan Gerull, Sprecher der Stadt Siegburg, berichtete, sei die Klasse des Elfjährigen psychologisch betreut worden. „Die Eltern der 5. Klasse, in die der Junge ging, wurden unmittelbar benachrichtigt und gebeten, ihre Kinder nach Schulschluss abzuholen, damit sie den Weg nach Hause nicht allein zurücklegen müssen“, teilte Gerull mit.

Auch auf der Feuerwache habe eine Nachbesprechung und eine psychologische Betreuung der Einsatzkräfte stattgefunden. Der Schock sitze an beiden Schulen, so kurz vor dem Beginn der Sommerferien, tief.

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