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AuszeichnungGrün und Blüten gegen tristen Schotter beim Vorgartenwettbewerb in Siegburg

Lesezeit 3 Minuten
Drei Männer und drei Frauen stehen mit Fotos und Siegerurkunden in einem gepflegten Siegburger Garten

Vorgartenwettbewerb der Stadt Siegburg, Siegerehrung: Bürgermeister Stefan Rosemann (von links), Jörg Mayer und Christiane Mayer-Büchel, Matthias Holpp, Daniela Seiler und Wettbewerbskoordinatorin Andrea Meister

Die Kreisstadt hat ökologisch vorbildliche Grünanlagen ausgezeichnet und insgesamt 1750 Euro Preisgelder vergeben.

„Im Frühjahr sind hier so viele Hummeln, Bienen und Schmetterlinge, dass man sie nicht zählen kann“, freute sich Matthias Holpp im Garten seiner Familie in einem Seitenweg der Siegburger Breite Straße, Passanten können in das Kleinod gut hineinschauen.

Eine Kräuterspirale haben die Holpps unlängst aus alten Backsteinen aufgemauert, und eine Hecke wich einem breiten Streifen für eine Vielfalt blühender Pflanzen, nur ein kleiner Fleck ist Rasen vorbehalten. Das Grün ist ganz im Sinne des Vorgartenwettbewerbs, den die Kreisstadt 2022 auslobte: Für die Familie gab es jetzt den ersten Platz und ein Preisgeld von 1000 Euro.

Neuer Akzent mit üppigem Pflanzenbeet

Daniela Seiler schuf vor ihrem Mietshaus an der Jägerstraße in Siegburg-Stallberg ebenfalls eine Grünfläche, just dort, wo zuvor eine geteerte Fläche war. Dafür gab es anerkennende 500 Euro und den zweiten Platz. Rang drei gebührt, mit 250 Euro dotiert, Familie Mayer-Büchel vom Brückberg, die in einer Grasfläche einen blühenden Akzent mit einem üppigen Pflanzenbeet setzten.

Ein Mann mit getönter Brille kniet vor einer Kräuterspirale.

Vorgartenwettbewerb der Stadt Siegburg, Siegerehrung im Garten von Matthias Holpp, dessen Familie den ersten Platz holte.

Auf den Siegerurkunden wird ein Aspekt besonders hervorgehoben: Die Gäste seien „eine vorbildliche Alternative zu der fortschreitenden Verschotterung vor der Haustür und macht auch Mut für andere, mehr lebendiges Grün für Insekten und Natur zu schaffen“.

Bürgermeister Stefan Rosemann dankte den Teilnehmern und hofft auch weiterhin auf viele gute Beispiele für die Stadt. Sanktionen gegen die allseits verschrienen Schottergärten, so wie in anderen Kommunen, gebe es zumindest noch nicht in Siegburg. Die Kreisstadt setze auf Motivation und Überzeugungsarbeit anstatt auf Vorschriften.

Eine Frau mit dem Foto einer Grünanlage.

Den zweiten Platz holte Daniela Seiler aus Siegburg-Stallberg.

Eine Fachjury hatte bei der Bewertung folgende Kriterien berücksichtigt: klimagerechte Gestaltung, Umweltnutzen, etwa durch Pflanzenvielfalt und insektenfreundliche Arten, Gesamteindruck, Vielseitigkeit und Artenreichtum, Begrünungsanteil, offene versickerungsfähige Oberflächen sowie Nutzungsmöglichkeiten und die Vereinbarkeit von Naturnähe und Bedarf.

Siegburg fördert ökologische Gestaltung

Mitglieder der Jury waren die Landschaftsarchitektin Anja Esser, Gerd Otto von der Großversandgärtnerei Ahrens & Sieberz, die Wald- und Naturpädagogin Margret von der Forst-Bauer, der städtische Baumkontrolleur der Kreisstadt und Gärtnermeister Jörg Dahmen sowie die Sachgebietsleiterin Umwelt und Klimaschutz der Stadt Tanja Marks. Koordinatorin des Wettbewerbs ist Andrea Meister, Sachbearbeiterin im Sachgebiet Umwelt und Klimaschutz.

Die Stadt fördert Engagement bei der ökologischen Gestaltung durch die Initiative Bürger-Grün, etwa mit einem von Siegburg-Gutschein über mindestens 25 Euro für Fassadenbegrünungen, Baum- und Heckenpflanzungen, Balkonbegrünungen oder Urban Gardening. Einfache, aber effektive Beispiele sind etwa die Pflanzung von Kapuzinerkresse und Thymian.

Blüten, Blätter und Stängel der Kresse sind essbar, zudem ist sie interessant für Hummeln, Bienen, Raupen und Schmetterlinge. Ameisen aber werden durch die Pflanzen vertrieben. Thymian ist eine schmackhafte Kochzutat und hilft bei Erkältungen. Während er vielen Insekten Nahrung liefert, vertreibt er Mücken durch intensiven Geruch.