Projekt „Tu was“Industrie- und Handelskammer an Grundschule in Siegburg
Siegburg – Mehrere Unterlegscheiben haben die drei Grundschüler an einer Büroklammer befestigt, die wiederum an einem Bindfaden über den Schultisch hinaus hängt und jetzt langsam, aber stetig einen filigranen Flitzer aus Kunststoffteilen Richtung Tischkante zieht. Eifrig wird das Ergebnis des Experiments notiert, das nur eine von vielen Möglichkeiten darstellt, den Wagen anzutreiben.
Fünf Wochen lang können die Kinder an der Hans-Alfred-Keller-Schule staunen, tüfteln und auswerten, wenn sie das umfangreiche Lehr- und Experimentiermaterial aus einer Box nutzen, die zum Projekt „Tu was“ gehört. Dahinter steckt die Abkürzung „Technik und Naturwissenschaften an Schulen“, ein Projekt, das die Industrie- und Handelskammern Bonn/Rhein-Sieg und Köln seit 2008 an 142 Schulen etabliert haben.
Fortbildungen für Unterricht
Entwickelt wurde es von der Berlin-brandenburgischen Akademie der Wissenschaften und der Freien Universität Berlin, die „Tu was“ wissenschaftlich begleitet. Neben den Lehrmaterialien gibt es Lehrerfortbildungen für einen handlungsorientierten Unterricht.
„Der Forscherdrang der Kinder soll ausgenutzt werden“, sagt die stellvertretende Schulleiterin Eva Märker. „Da kommt uns das wunderbar entgegen.“ Das sogenannte Standardfahrzeug kann mit Fallgewichten, Gummibändern oder Propellern in Bewegung versetzt werden, will aber erst einmal aus Stangen, Verbindungsstücken und Rädern zusammengesetzt sein.
Komplexe Themen
„Die Konstruktion ist das komplexeste Thema“, erläutert die Koordinatorin des Projekts für Bonn und Köln, Iris Wirths. Denn eine technische Zeichnung müsse gelesen und umgesetzt werden. Andere Themen sind das Wetter, Festkörper und Flüssigkeiten, der Lebenszyklus eines Schmetterlings, Vergleichen und Messen, elektrische Stromkreise und chemische Tests.
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2000 Euro kostet „Tu was“ pro Schuljahr, wobei Sponsoren aus der Wirtschaft helfen: In Siegburg fördert das Siegwerk die Hans-Alfred-Keller-Schule und die Grundschule Wolsdorf. Die Förderung von Kindern und Jugendlichen gehöre zur Unternehmensleitlinie, so Nikole Peters von der Unternehmenskommunikation des Siegwerks. „Es ist wichtig, Betriebe und Schulen zusammenzubringen“, sagt Dario Thomas, Leiter des Kompetenzzentrums Fachkräftesicherung der IHK Bonn/Rhein-Sieg.