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Rathaussturm SiegburgJecke Brandmeister setzen Bürgermeister ab

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Jecke unter dem Korb einer Drehleiter auf einem Marktplatz.

Die Feuerwehr kann auch jeck: Sogar die Drehleiter wurde beim Rathaussturm in Siegburg ausgefahren.

Zur Machtübernahme der Kreisstadt-Tollitäten auf dem Markt ging es mit Spielen und Spökes hoch her.

Auf Geheiß des Angriffstrupp-Führers Jörg Sola Schröder, Präsident des Siegburger Karnevalskomitees, nahm Kinderprinz Malte II. bei der Rathauserstürmung zunächst Bürgermeister Stefan Rosemann aus der Schusslinie.

Der 13-jährige Sohn von Prinz Markus I. und Siegburgia Nadine I. befahl den Stadtchef kurzerhand auf die Knie, kleidete ihn mit einem „Hopp Suisse“-Schal und einem mit weißem Kreuz versehenen und somit Neutralität unterstreichenden roten Zylinder ein. Ansonsten hätte Rosemanns Doppelfunktion als Gefolge-Mitglied und Bürgermeister die Rathauserstürmung möglicherweise in eine Endlosschleife geführt.

Trickkiste der Siegburger Feuerwehr kommt zum Einsatz

So mussten die Ratsmitglieder Susanne Haase-Mühlbauer, Oliver Schmidt und Beigeordneter Martin Rosorius zum Kampf um den Rathausschlüssel antreten. Aufgabe Eins: Einen Schlauch ausrollen und damit Verkehrsleitkegel umwerfen. Sola Schröder ließ in die Trickkiste greifen. Denn während die Siegburgia auf leicht fallende Kopfstand-Leitkegel zielen durfte, wurde Haase-Mühlbauer mit satt stehenden Hütchen konfrontiert. 1:0 für die Angreifer um Tollitäten und Straßenjecken, die in riesiger Zahl den Marktplatz besetzten.

Rathaussturm in Siegburg

In die ganze heiße Phase der Session starteten Kindersiegburgia Lelia I. und Prinz Malte II. sowie Siegburgia I. und Markus I.

Beim zweiten Test galt es, ein rohes Ei mit der urwüchsig quetschkräftigen Rettungsschere aufzunehmen. Oliver Schmidt meisterte dies souverän. Prinz Markus auch, jedoch hatte sich dank eines zweiten Trick-Kisten-Griffs das rohe Ei in ein unzerbrechliches Hartgummi-Ei verwandelt.

Obwohl der mutmaßliche Gschmäckle-Angriff damit entschieden war, ließ der Komitee-Chef unter Tatü-tata zusätzlich sein größtes Geschütz auffahren. Die Nachwuchsfeuerwehr auf Tret-Einsatzwagen und ausgewachsene Wehrleute auf furchterregend schweren Gefährten. Darunter die Drehleiter, auf der eine „Brandmeister-ersetzen-Bürgermeister“-Standarte aufgerollt wurde, der außerdem zu entnehmen war, dass die Siegburger Floriansjünger fortan das Rathaus als Domizil nutzen werden.

Eine Karnevalsprinzessin muss mit einem Feuerwehrschlauch Verkehrsleitkegel abräumen.

Jecke Spiele, hier mit Siegburgia Nadine I.

Das Rathaus-Trio streckte die Waffen, die Schlacht war geschlagen und der Schlüssel wechselte den Besitzer. Das besiegelte das Tollitäten-Duo nebst Feuerwehr-Gefolge mit einem rassigen Tanz. Zahlreiche Abordnungen des vereinigten Heers der Siegburger Karnevalsgesellschaften und -vereine feierten die Eroberung ausgiebig tanzend und musizierend.