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SPD„Kinder können ohne EC-Karte nicht mal Pommes essen“ – Kritik am Oktopus-Bad Siegburg

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Ein Schwimmbad in der Außenansicht.

Erneut gibt es Ärger um die fehlende Bargeldzahlung im Siegburger Schwimmbad Oktopus. (Archivbild)

Im Siegburger Oktopus-Schwimmbad kann nur mit Karte bezahlt werden – am Eingang und am Kiosk. Die SPD fordert ein Umlenken des Pächters.

Die SPD-Fraktion fordert ein „schnelles Umlenken“, damit Besucher des Oktopus-Bads wieder bar bezahlen können: „Wir haben Zuschriften von Eltern erhalten, dass ihre Kinder ohne Kredit- oder EC-Karte nicht einmal eine Pommes essen können“, so der Vorsitzender Frank Sauerzweig. „Als sie ihren Mittagssnack mit Bargeld zahlen wollten, war das nicht möglich. Dieser Schritt wurde weder politisch entschieden noch kommuniziert.“ Für die Eltern bedeute dieser Schritt Umorganisation und schließe Menschen ohne Kredit- oder EC-Karte komplett aus.

Andreas Roth stellvertretender Vorstand der Stadtbetriebe äußerte sich auf Anfrage zu dem SPD-Antrag. „Fakt ist, dass der Kiosk seit 2021 bargeldlos betrieben wird“, stellt er fest. Abgesehen von den aktuellen Beschwerden, die bei Facebook kursieren, laufe das „reibungslos“. Viele Kinder und Jugendliche bezahlten per Handy.

Oktopus denkt über weitere Bezahlmodelle im Schwimmbad nach

Die Bezahlung sei, so betonte Roth, nicht Angelegenheit der Stadtbetriebe, sondern des Pächters des Oktopus-Hotels, der entsprechend auch darüber frei entscheiden könne. Gleichwohl habe man mit der Hotelleitung das Gespräch gesucht: Als zusätzliche Zahlungsmöglichkeit soll auch der Siegburg Gutschein kommen, so dass Kinder und Jugendliche mit einer aufgeladenen Guthabenkarte bezahlen können. „Das ist auch mit dem Pächter so abgesprochen.“

Nachgedacht werde auch über Geldkarten, die an der Rezeption gekauft werden können.

An die Redaktion hatte sich eine Besucherin gewandt, die schon im vergangenen Jahr die Wiedereinführung der Barzahlung für Eintrittskarten forderte. Derzeit sei der Erwerb gegen Bargeld nur im Stadtmuseum am Markt möglich, wo dies die Mitarbeiterinnen zusätzlich bewältigen müssten.

Stadtbetriebe argumentieren mit geringer Nachfrage nach Barzahlung

„Spontane Schwimmbadbesuche sind nicht drin. Eine EC-Karte nimmt man nicht gern mit, beziehungsweise gibt sie Kindern nicht in die Hand.“ Die umliegenden Bäder in Troisdorf sowie Neunkirchen seien auf Barverkauf eingestellt.

Roth hält dem eine überschaubare Nachfrage entgegen. An einem wirklich heißen Brückentag, dem 9. Juni nach Fronleichnam, seien im Museum 20 Tickets verkauft werden, tags darauf seien es nur vier gewesen. Dem bargeldlosen Bezahlen gehöre die Zukunft, es biete für Stadtbetriebe wie auch Hotel unschätzbare Vorteile: „Die Kasse stimmt immer.“ Und Personal sei knapp.